ZVG kritisiert konzeptloses Genehmigungsprozedere in Europa
Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) kritisiert das Vorgehen der EU-Institutionen wie EU-Rat und EU-Kommission bei der Genehmigung des Pflanzenschutz-Wirkstoffes Glyphosat. Nachdem sowohl das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) als auch die Europäische Lebensmittelaufsichtsbehörde (EFSA) auf Grundlage wissenschaftlicher Studien die Genehmigung des Wirkstoffes für 15 weitere Jahre empfohlen hatten, wäre eine Zustimmung durch den zuständigen EU-Ausschuss der Mitgliedstaaten nur folgerichtig gewesen.
Dennoch sprachen sich einige Mitgliedstaaten aufgrund des politischen Drucks von Interessenvertretern und Nichtregierungsorganisationen gegen eine Wiedergenehmigung aus anstatt ihre Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu treffen. „Dieses Vorgehen bei der Neu- oder Wiedergenehmigung von Wirkstoffen auf europäischer Ebene sollte einmalig bleiben und nicht zum Präzedenzfall werden“, kritisiert ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer.
Ab sofort sind in den 99 deutschen Bau- und Gartenmärkten der Hornbach Baumarkt AG sowie im Onlineshop keine Pflanzenschutzmittel mit dem Herbizid Glyphosat mehr erhältlich. Ausgelistet wurden ebenfalls Mittel mit Insektiziden, die als bienengefährdend (B1) eingestuft werden oder zur Gruppe der Neonicotinoide zählen. Hornbach will seine Kunden gezielt beim naturnahen Gärtnern unterstützen und Risiken für Mensch und Umwelt reduzieren.
Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und die EU-Mitgliedstaaten haben die Neubewertung von Glyphosat – einer chemischen Substanz, die breite Verwendung in Pflanzenschutzmitteln findet, abgeschlossen.
HORNBACH verfolgt die seit einigen Jahren geführte Diskussion um das Herbizid Glyphosat sehr aufmerksam.
Zu diesem Thema gab Hornbach am 03.06.2015 folgende Mitteilung heraus:
Umstellung des Sortiments soll bis spätestens 30. September 2015 abgeschlossen sein.