Hornbach listet Glyphosat und Neonicotinoide aus

von Bernhard Simon

Hornbach LogoAb sofort sind in den 99 deutschen Bau- und Gartenmärkten der Hornbach Baumarkt AG sowie im Onlineshop keine Pflanzenschutzmittel mit dem Herbizid Glyphosat mehr erhältlich. Ausgelistet wurden ebenfalls Mittel mit Insektiziden, die als bienengefährdend (B1) eingestuft werden oder zur Gruppe der Neonicotinoide zählen. Hornbach will seine Kunden gezielt beim naturnahen Gärtnern unterstützen und Risiken für Mensch und Umwelt reduzieren.

Das Unternehmen knüpft damit an die Vorreiterrolle an, die es in vielen Sortimentsbereichen – beispielsweise Holz und Natursteine – seit Jahren innehat. Auf Verbandsebene will Hornbach den Branchendialog zum Pflanzenschutz weiter vorantreiben.
„Wir haben die von Umweltschutzverbänden sowie privaten Initiativen angestoßene Diskussion um Glyphosat und Bienenschutz aufmerksam verfolgt und nach intensivem Austausch mit Wissenschaft und Forschung entschieden, unser Sortiment zum Start in die neue Gartensaison ohne Wenn und Aber umzustellen. Wir beginnen damit in Deutschland, die anderen Regionen folgen Schritt für Schritt“, erklärt Susanne Jäger, Vorstand der Hornbach Baumarkt AG. „Wir wollen unsere Kunden vor den Risiken möglicher Fehlanwendungen schützen und Umweltbelastungen durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bestmöglich reduzieren.“


Glyphosat: Nach Teilauslistung im Jahr 2015 jetzt der nächste Schritt
Hornbach engagiert sich seit vielen Jahren für die Krebsforschung und hatte im Frühjahr 2015 die guten Kontakte genutzt, um den Verkauf glyphosathaltiger Mittel neu zu bewerten. In einem ersten Schritt waren bereits im Juni 2015 sämtliche hochkonzentrierten Mittel aus dem Sortiment genommen worden. Im Onlineshop (www.hornbach.de) und in den stationären Bau- und Gartenmärkten konnten Kunden zu diesem Zeitpunkt nur noch „anwendungsfertige Mittel“ in geringer Konzentration erwerben.

Im Dialog mit Lieferanten und Herstellern wurden jetzt in einem zweiten Schritt sämtliche glyphosathaltigen Mittel – auch Mischprodukte – ausgelistet und alternative Produkte aufgenommen. Über deren Wirkungsweise und Anwendung werden die Kunden ausführlich informiert. Hornbach setzt hier gezielt auf sachkundige Beratung durch gut geschulte Mitarbeiter.

Bienenschutz: Auch Neonicotinoide komplett ausgelistet
Hornbach bekennt sich als aktiver Partner des „Branchendialogs Pflanzenschutz“ seit Jahren zum naturnahen Gärtnern und hat seine Kunden 2015 im Rahmen einer Marktpräsentation über den Bienenschutz informiert. Schon vor dem 1. Januar 2015 waren bienengefährdende Pflanzenschutzmittel, die von der Zulassungsbehörde in die Kategorie B1 eingestuft werden, bei Hornbach nicht mehr erhältlich. In einem weiteren Schritt verzichtet das Unternehmen nun auch auf den Verkauf von Produkten, die jene Neonicotionide1*) enthalten, die im Verdacht stehen, bienengefährdend zu sein. Stattdessen wurden alternative Produkte zur Bekämpfung von Schadinsekten ins Sortiment aufgenommen. Auch deren Anwendung können sich die Kunden von kompetenten Fachverkäufern in den Märkten erläutern lassen.

Informationen für die Kunden, weiterer Dialog in der Branche
Unter dem Motto „Der Umwelt zuliebe“ wird Hornbach die Kunden im April in allen deutschen Märkten auf der GartenAktuell-Fläche über nachhaltige Maßnahmen zum Schutz von Mensch, Tier und Natur informieren. „Außerdem werden wir das Thema im Branchendialog Pflanzenschutz weiter voran treiben, um möglichst viele Hersteller, Lieferanten und Händler für ein naturnahes Gärtnern zu gewinnen“, signalisiert Hornbachs Leiter der Abteilung Qualitätsmanagement, Umwelt & CSR Andreas Back, der zudem Sprecher des Arbeitskreises „Produktsicherheit, Umwelt und CSR“ im Branchenverband BHB ist.
Sortiment als starker Hebel für verantwortungsvolles Handeln

„Verantwortungsvolles Handeln ist ein Eckpfeiler unserer Unternehmensphilosophie. Unser Sortiment ist der stärkste Hebel für nachhaltige Corporate Responsibility. Das honorieren unsere Kunden“, erklärt Susanne Jäger zum Hintergrund. So verkauft Hornbach als Branchenpionier bereits seit 1996 keine unzertifizierten Tropenhölzer mehr. Im Sortiment führt das Unternehmen ausschließlich Holz, das entweder FSC-zertifiziert ist oder aus nachhaltigem und verantwortungsvollem europäischen Anbau stammt. Überdies verzichtet Hornbach als erstes deutsches Baumarktunternehmen seit 2013 auf den Verkauf handgehauener Natursteine, um ein klares Zeichen gegen oftmals unmenschliche Arbeitsbedingungen in asiatischen Steinbrüchen zu setzen.
1) Darunter fallen Thiacloprid, Acetamiprid, Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin.

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