Landgard Pressekonferenz zum Geschäftsverlauf 2023

by Bernhard Simon

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Landgard eG hat am Tag nach der Vertreterversammlung vom 25.06.2024 zu einer Pressekonferenz in die Messe Essen geladen. Die Abteilungsleiterin für die Unternehmenskommunikation, Frau Nina Keune, begrüßte alle Teilnehmer und freute sich über das fast vollständige Erscheinen der Fachpresse.

Pressekonferenz der Landgard eG v. l. Dirk Bader Vorstand, Carsten Böning Vorstand, Oliver Mans Vorstandsvorsitzender und  Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender) (Foto: GAWINA)

In seinem Statement zur allgemeinen Lage der Landgard eG hob der Vorstandsvorsitzende Oliver Mans  die allgemeinen Probleme des Geschäftsjahres 2023 hervor. Insbesondere die Witterungsverläufe im Jahr 2023 seien nicht förderlich fürs Geschäft gewesen. Darüber hinaus drücke die allgemeine wirtschaftliche Lage mit einer hohen Inflationsrate und einem schwachen Konsumklima auf die Kauflaune der Konsumenten.

Wir haben ihnen bereits gestern mit dem Bericht über die Vertreterversammlung in der Messe Essen die wichtigsten Fakten und das Ergebnis der Landgard eG mitgeteilt.

Carsten Böning (Vorstand) stellte die Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vor.  Insgesamt habe sich Landgard durch verschiedene Maßnahmen nun so aufgestellt, dass man auch in schwierigeren Jahren stabiler sei. Trotz der problematischen Rahmenbedingungen hat Landgard einen Umsatz von 1,932 Mrd. EUR erzielt. Der Rückgang um knapp 0,3 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr ist dabei größtenteils mit einer gezielten Margensicherung zu erklären und somit bewusst in Kauf genommen. Das positive EBT lag bei 6,7 Mio. EUR und damit über dem Vorjahreswert und über Plan.

Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung des Schuldenstandes seit 2011. Die Bankverbindlichkeiten sind von 337,6 Mio. Euro in 2011 auf 100,4 Mio. Euro in 2023 reduziert worden. Dieser Fortschritt ist sehr positiv zu bewerten, denn damit war nach den schwierigen Jahren 2008 bis 2011 nicht unbedingt zu rechnen und zeugt davon, dass man sich bei Landgard auf dem richtigen Weg befindet.

Geschäftsfeld Blumen & Pflanzen

Dirk Bader trug die wichtigsten Fortschritte bei Blumen und Pflanzen vor. Der Bereich generiert den größten Teil des Umsatzes der Landgard mit einem Anteil in 2023 von 1.353 Mrd. Euro. Im Segment Cash& Carry gibt es einige Umstrukturierungen und Schließungen. Man setze aber nach wie vor auf dieses Konzept, um auch in den verschiedenen Regionen vor Ort zu sein.

Das Italiengeschäft sei unter dem Namen Landgard Fiori & Piante S.r.l.  neu aufgestellt worden. Die neue Gesellschaft ist in Italien ansässig und nimmt zum 1. Juli 2024 offiziell den Geschäftsbetrieb auf. Damit möchte sich Landgard im Italiengeschäft mit Blumen und Pflanzen noch leistungs- und zukunftsfähiger aufstellen. Auch die Weiterentwicklung des Webshops mylandgard.de inklusive des digitalen Zweiges der Landgard-Ordertage unter ordertage.mylandgard.de wurde weiterentwickelt.

Auf der IPM 2025 in der Messe Essen werden die Landgard Frühjahrs-Ordertage in der Halle 1a erstmals mit einem breiten Sortiment aus den Bereichen Baumschule sowie Blumen & Pflanzen aus allen Bereichen stattfinden. Da man zur IPM 2025 mit ca. 35.000 Fachbesuchern aus dem In- und Ausland rechnet, verspricht sich Landgard davon eine erfolgreiche Ordertätigkeit.

Geschäftsfeld Obst & Gemüse

Oliver Mans (Vorstandsvorsitzender) berichtete: Das Jahr 2023 wurde auch im Geschäftsfeld Obst & Gemüse durch negative Rahmenbedingungen in Form von einer fortwährend erhöhten Inflation, einem damit einhergehend konstant hohen Niveau der Energie- und Rohstoffpreise sowie negativen Auswirkungen auf die gesamte Supply Chain in Bezug auf Warenverfügbarkeit und Logistik geprägt. Dies bedeutet konkret massive Auswirkungen auf den Transportbereich aufgrund der Erhöhung der gesetzlichen CO2-Bepreisung sowie nach wie vor hohe Preise für Diesel, Transportverpackungen und Kunststoffe.

Diese Faktoren haben einen wesentlichen Einfluss auf das Konsumverhalten der Verbraucher. Hinzu kam eine außergewöhnliche Marktsituation infolge extremer Witterungsbedingungen mit Frost bis weit ins Frühjahr, einer langen Dürreperiode in Spanien und höheren Regenmengen als üblich in Afrika sowie des unverändert hohen Margendrucks aufgrund der kundenseitigen Oligopool-Struktur. Im Ergebnis war das Jahr 2023 für den Geschäftsbereich Obst & Gemüse von Landgard sehr herausfordernd.

Die wesentliche Voraussetzung für die strukturellen Veränderungen im Jahr 2023 war, dass die Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG zum 1. August 2023 die Gesellschaftsanteile der Vetter Holding GmbH an der Landgard Obst & Gemüse Holding GmbH (LOGH) übernommen hat. Durch den damit verbundenen Wegfall von Minderheitengesellschaftern hat Landgard Obst & Gemüse als alleiniger Gesellschafter der LOGH vollständige Handlungsautonomie gewonnen.

Die Umsatzentwicklung im Geschäftsfeld Obst & Gemüse wurde 2023 vor allem durch Bereinigungseffekte in der Gesellschaftsstruktur beeinflusst. Dabei wurden unrentable Geschäftsfelder und Standorte konsequent hinterfragt und nach eingehender Prüfung aufgelöst. 

Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Bereich Obst & Gemüse die Lizenz „LANDLUST“ sowie die Verkaufskonzepte „IssSo“ und „Respect Nature“ fokussiert und weiter ausgebaut. Gemeinsam mit einer der auflagenstärksten Zeitschriften für Gartenfreunde werden im Rahmen der „LANDLUST“-Lizenzkooperation saisonales Obst und Gemüse sowie die Erzeuger, die diese Produkte anbauen, in den Fokus gestellt. Im Rahmen der wichtigen Branchenmessen und Kundengesprächen wurde die Lizenzkooperation präsentiert sowie Verkaufsaktionen besprochen. 

Allgemein

Der Vorstandsvorsitzende Oliver Mans wies darauf hin, wie wichtig ihm eine Strategie für das Unternehmen Landgard sei. Dabei stellte er heraus, dass eine nachhaltige Wertschöpfung verfolgt wird. Man möchte für seine Abnehmer und Neukunden der erste Ansprechpartner (kompetent, innovativ und nachhaltig) sein. Als wichtige Werte stellte er Respekt, Loyalität, Partnerschaft, Transparenz und Leistung heraus. Als Megatrends hob er die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit hervor.

Als Erfolgsfaktoren nannte er: solide Erzeugerbasis, solide Personaldecke, solide Kundenbindung, solide Finanzen und die Zukunftsfähigkeit. Oliver Mans wies auch darauf hin, wie wichtig ihm das Personal im Unternehmen sei. Man strebe das Ziel an, alle Mitarbeiter für viele Jahre an das Unternehmen zu binden. Aktuell sei es sehr schwierig, gutes und geeignetes Personal zu finden und man nutze alle Kanäle, um den Zustand zu verbessern.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Bert Schmitz bedankte sich im Namen der Gärtnerschaft für die größtenteils solide und unterstützende Berichterstattung der Fachpresse. Darüber hinaus hob er hervor, dass der Gartenbau wegen der allgemeinen Kosten sowie dem hohen Aufwand für die Energie weiterhin eine schwere Zeit durchmache. Es werde u. a. versucht, die Produktionszeiten möglichst zu verschieben, um aus den kostenintensiven Wintermonaten heraus zu kommen. Er war aber auch der Ansicht, dass die Betriebsleiter sowie die Mitarbeiter in den Gartenbaubetrieben insgesamt sehr innovativ seien und ständig an neuen Lösungen arbeiten würden und er geht davon aus, dass immer wieder neue Alternativen gefunden werden. Als weiteres Problem benannte er ebenfalls den Mangel an Fach- und Hilfskräften, der den Betrieben heute schon schwer zu schaffen macht.

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