Verkaufsprozess für das Praktiker Marken-Portfolio gestartet

by Bernhard Simon

Praktiker_Logo_jpg_kl-Neben der Marke Praktiker stehen 15 Eigenmarken aus allen Bereichen des Baumarktsortiments zum Verkauf

-Konzern erwirtschaftete mit den Eigenmarken von 2010 bis zum Insolvenzantrag im  Sommer 2013 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro

-Laut aktueller Studie haben viele Eigenmarken von Praktiker bei den ehemaligen Kunden der Baumarktkette einen guten Ruf

Christopher Seagon, Insolvenzverwalter der operativen Gesellschaften aus dem Praktiker Konzern, hat den Verkaufsprozess für die Marke Praktiker sowie 15 Eigenmarken wie Faust, Fleurelle und Homefit inklusive der dazugehörigen Internetdomains gestartet.

Die Marken stammen aus den typischen Baumarktsortimenten wie Werkzeuge, Eisenwaren, Baustoffe oder Garten. Auch verschiedene Wort-Bild-Marken gehören zum Portfolio.

„Praktiker ist eine der bekanntesten Marken im deutschen Do-It-Yourself-Markt und die Eigenmarken haben bei Kunden einen guten Ruf“, sagt Seagon. Das ergab auch eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Marfos vom März 2014, für die Baumarktkunden seit Insolvenzeröffnung von Praktiker im Herbst 2013 zur Bekanntheit und Image verschiedener Eigenmarken sowohl von Praktiker als auch von Mitbewerbern befragt wurden. Demnach besitzen viele Eigenmarken von Praktiker im Vergleich zu den Eigenmarken der Wettbewerber eine gute Position. „Die Marken sind gut im Markt eingeführt“, sagt Seagon. Die Stärken liegen nach Ansicht der Befragten dabei vor allem im Preis-Leistungsverhältnis.

Die Eigenmarken waren ein bedeutender Umsatzbringer im Praktiker-Konzern. Alleine von 2010 bis zum Insolvenzantrag im Sommer 2013 hat Praktiker mit den Eigenmarken einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2012 hatte der Praktiker-Konzern einen Jahresgesamtumsatz von 3 Milliarden Euro.

Entsprechend groß war auch das Interesse bereits im Vorfeld des nun gestarteten Verkaufsprozesses. „Nachdem klar war, dass kein Investor Praktiker als Ganzes übernehmen wird, äußerten viele Marktteilnehmer ihr Interesse an den Marken“, sagt Seagon. Er beauftragte das Beratungsunternehmen Allert & Co. mit dem Verkauf der Marken. Gemeinsam identifizierte man verschiedene potenzielle Interessenten zum Beispiel aus den Bereichen Do -It-Yourself, Online-Handel und stationärem Retail oder auch von Inhabern vergleichbarer Marken.

Seagon sieht trotz Schließung der Inlandsmärkte für die Marke und die Eigenmarken gute Chancen. „Der Markenwert ist nicht zwangsläufig an das Unternehmen gekoppelt. Das zeigen Beispiele wie Dual, Quelle oder Rollei“, erläutert Seagon. Diese Unternehmen wurden ebenfalls in der Insolvenz liquidiert. Plattenspieler, Küchen oder Fotoapparate unter diesem Markennamen aber haben sich erfolgreich am Markt behauptet. Außerdem: Selbst als Baumarkt existiert Praktiker weiter: So hat Seagon bereits jetzt in sechs europäischen Ländern jeweils unterschiedliche Investoren für die jeweiligen Auslandsgesellschaften von Praktiker gefunden, die die Baumärkte dort unter der Marke Praktiker weiter führen.

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