Im Jahresdurchschnitt 2014 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber 2013 um 0,9 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Jahresteuerungsrate somit seit 2011 rückläufig (2011: + 2,1 %; 2012: + 2,0 %; 2013: + 1,5 %). Eine niedrigere Teuerung im Jahresdurchschnitt hatte es zuletzt 2009 gegeben (+ 0,3 %).
Die moderate Jahresteuerungsrate 2014 resultierte vor allem aus niedrigen Inflationsraten in der zweiten Jahreshälfte. Im Dezember 2014 lag die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – bei + 0,2 % gegenüber Dezember 2013. Im Vergleich zum Vormonat November 2014 blieb der Gesamtindex im Dezember 2014 unverändert.
Die Jahresteuerungsrate 2014 wurde wesentlich durch die Preisrückgänge bei Energie geprägt. Energie verbilligte sich um 2,1 % vor allem infolge der Rohölpreisentwicklung. Am stärksten gingen die Preise für leichtes Heizöl zurück (− 7,8 %), auch die Kraftstoffpreise sanken deutlich (− 4,4 %). Den starken Preisrückgängen bei Mineralölprodukten standen moderate Preisentwicklungen bei anderen Energieprodukten gegenüber (zum Beispiel Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: − 1,3 %; Gas: − 0,1 %; Strom: + 1,9 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise insgesamt lag die Jahresteuerungsrate 2014 bei + 1,3 %.
Nahrungsmittelpreise insgesamt erhöhten sich 2014 um 1,0 % gegenüber 2013. Sie lagen im Jahresdurchschnitt somit leicht über der Gesamtteuerung. Spürbar teurer waren Molkereiprodukte (+ 7,9 %). Preiserhöhungen gab es auch bei Fisch und Fischwaren (+ 1,9 %), Süßwaren (+ 1,7 %) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (+ 1,3 %). Günstiger wurde vor allem Gemüse (− 3,4 %).
Die Preise für Waren insgesamt stiegen 2014 gegenüber 2013 in deutlich geringerem Ausmaß (+ 0,2 %) als die Preise für Dienstleistungen (+ 1,6 %).
Im Dezember 2014 lag die Inflationsrate bei + 0,2 %, nach + 0,6 % im November und + 0,8 % von Juli bis Oktober. Damit erreichte sie am Jahresende den tiefsten Stand seit Oktober 2009 (0,0 %).
Bei den Energieprodukten verstärkte sich zum Jahresende der Preisrückgang. Energie insgesamt verbilligte sich um 6,6 % gegenüber Dezember 2013. Erhebliche Preisrückgänge gab es bei leichtem Heizöl (− 22,8 %) und Kraftstoffen (− 12,1 %). Die Preise für andere Haushaltsenergieprodukte gingen deutlich weniger zurück (zum Beispiel Gas: − 1,4 %), die Strompreise erhöhten sich hingegen (+ 1,9 %). Die Energiepreise insgesamt beeinflussten somit die Inflationsrate im Dezember 2014 maßgeblich: Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lag die Teuerungsrate im Dezember 2014 bei + 1,0 %.
Veränderung im Dezember 2014 gegenüber dem Vormonat November 2014
Im Dezember 2014 blieben die Verbraucherpreise insgesamt auf dem Preisniveau des Vormonats. Hervorzuheben sind vor allem die saisonbedingte Teuerung bei Pauschalreisen (+ 12,2 %) und Preiserhöhungen bei Informationsverarbeitungsgeräten (+ 5,6 %). Die Bahnpreise erhöhten sich zum Jahresende 2014 in Folge der jährlichen Tarifpreisänderungen (+ 0,7 %, davon Fernverkehr: + 0,3 %; Nahverkehr: + 2,9 %). Leichte Preiserhöhungen gab es auch bei Nahrungsmitteln insgesamt (+ 0,4 %, darunter Obst: + 3,3 %). Preisrückgänge wurden bei Bekleidung und Schuhen ermittelt (− 0,9 %, darunter Schuhe und Schuhzubehör: − 2,8 %). Erfreulich für die Verbraucher waren auch die erneuten Preissenkungen bei Mineralölprodukten (− 8,6 %, davon leichtes Heizöl: − 14,2 %, Kraftstoffe: − 7,0 %). Energie insgesamt verbilligte sich um 3,9 % gegenüber November 2014.