Trends u. Entwicklungen im Blumen- und Pflanzenmarkt 2015/16

von Bernhard Simon

Co Conzept LogoErstellt von Dr. Marianne Altmann, CO CONCEPT, im Auftrag der Messe Essen zur IPM ESSEN 2016

ipm_logo_2016Das Krisenjahr im Gartenbau 2013 scheint schon fast vergessen. Nach einem guten 2014 im Zielmarkt Deutschland auf Niveau von 2012 und einem sich ähnlich gut abzeichnenden 2015 ist die Branche wieder etwas optimistischer – und zwar zu Recht!

Die Verbraucherstimmung ist hervorragend. Leichte Verschiebungen in den Handelsströmen sind erkennbar. Wirtschaftliche und politische Konflikte wirken sich auf die Märkte aus. Ein Blick in den Welthandel zeigt, dass die weltweit starke Konzentration der Nachfrage nach Blumen und Zierpflanzen aus den großen Industrienationen in Europa, Asien und Amerika, sowie die weltweit bekannten Produktionsschwerpunkte auch 2015 weiterhin stark ausgeprägt sind.

Ebenso ist die Drehscheibenfunktion der Niederlande für die Importe und Exporte in Europa unangefochten stark, gleichwohl Direktimporte anderer europäischer Länder weiter zunehmen. Hier sind laut Experten zunehmend Direktimporte von Einkaufszentralen des deutschen Einzelhandels festzustellen.

Starke Importe in die EU durch Wachstumstreiber Schnittblumen
Laut EUROSTAT sind die Importe von Blumen und Pflanzen in den letzten Jahren in Menge und Wert leicht gestiegen. Verantwortlich für die Importsteigerungen an Blumen- und Pflanzen in der EU sind vornehmlich die Schnittblumen. Im Vergleich zum Vorjahr ist im ersten Halbjahr 2015 der Import von Schnittblumen in die EU wertmäßig um 8 % gestiegen, verglichen mit 2013 sogar um 15 %. Alle anderen Pflanzensegmente verhalten sich unauffällig oder nehmen tendenziell ab. 2014 wurden insgesamt 414.580 t zu einem Wert von 1,59 Mrd. € von der EU importiert. Im 10-Jahresvergleich fällt auf, dass die Importmengen rückläufig bei steigenden Importwerten sind. Das heißt, dass zunehmend höherwertige Produkte gehandelt werden.

In der Vergangenheit feststellbare Verschiebungen in den Bezugsländern der EU setzen sich weiter fort: Kenia baut seine Position weiter aus; 2014 stammten allein 28 % der Importe der EU aus Kenia. Kenia positioniert sich als Lieferant von Qualitätserzeugnissen. Auch Äthiopien baut seine Bedeutung als Exporteur für die EU weiter aus, während die Importe aus Israel, den USA oder Costa Rica tendenziell abnehmen.

Handelsüberschuss durch starke Exporte aus der EU
Ebenso wie die Importe steigen in den letzten zehn Jahren tendenziell die Exporte von Blumen und Zierpflanzen aus der EU, wobei 2014 und 2015 leichte Rückgänge bei den EU-Exporten registriert wurden. So nahm die Menge 2014 im Vergleich zu 2013 leicht um 0,8 % und der Wert um 2,9 % ab.

Insbesondere bei Topfpflanzen sind wertmäßig im ersten Halbjahr 2015 Umsatzrückgänge von 4,5 % festzustellen. 2014 wurden insgesamt Blumen und Zierpflanzen in einer Menge von 682.000 t und einem Wert von 1,91 Mrd. € ausgeführt. Der monetäre Wertevergleich zwischen den EU Im- und Exporten zeigt deutlich, wie unterschiedlich die importierten und exportierten Pflanzensegmente der EU sind. Durch den Export von Topfpflanzen, Gehölze und Blumenzwiebeln, etc. kommt es in der Gesamtbetrachtung zu einem Handelsüberschuss in Höhe von 326 Mio. € (Stand 2014). Der positive Handelsüberschuss existiert mittlerweile schon seit 2002.

Die Handelsbilanz der EU für das Segment Schnittblumen und Schnittgrün ist allerdings seit Jahren negativ (2014: Minus von 500 Mio. €). Die Bedeutung der unterschiedlichen Zielmärkte der EU-Exporte sind 2015 ähnlich wie in der Vergangenheit: Russland (21,3 %) und die Schweiz 20,7%) sind 2014 mit Abstand die stärksten Nachfrageländer für Blumen und Zierpflanzen aus der EU, gefolgt von den USA (10,2 %), Norwegen (8.8%) und China (4,8%).

Russland ist nach wie vor das wichtigste Absatzgebiet für die EU-Exporte
Seit 2013 ist bei der Schweiz, aber vor allem Russland ein spürbarer Rückgang für Blumen und Zierpflanzen-Importe aus der EU festzustellen. Vergleicht man das 1. Halbjahr 2015 mit den Halbjahren der Vorjahre zeigt sich eine deutliche Abnahme um ein Viertel des Wertes innerhalb von nur zwei Jahren. Lieferte die EU im ersten Halbjahr 2013 Schnittblumen im Wert von ca. 164,6 Mio. € nach Russland, sind es 2015 nur noch 123,9 Mio. €.

Bei Topfpflanzen ist im gleichen Zeitraum ein Rückgang von 39,5 Mio. € auf 30,2 Mio. € festzustellen. Diese negative Entwicklung trifft vor allem die Niederlande, die als stärkster Exporteur der EU in den letzten zwei Jahren deutlich an Marktanteilen in Russland verloren hat. Der Wert der nach Russland exportierten Schnittblumen hat sich bei den Niederländern innerhalb der letzten zwei Jahre von 136,9 Mio. € auf 66,4 Mio. € nahezu halbiert, wie der Vergleich der ersten Jahreshälften zeigt. Ebenfalls betroffen ist der Topfpflanzenexport; er ist im ersten Halbjahr 2015 um 38 % eingebrochen.

Was die Niederlande an Bedeutung verliert, gewinnen andere EU-Länder hinzu
Die verringerten Russland-Exporte 2015 der Niederlande wurden in Teilen durch andere Export-Länder kompensiert. Besonders zu erwähnen sind hier Litauen, Lettland und Polen, sowie in geringerem Umfang Finnland und Italien. Ob die höheren Einfuhren der Niederlande in die Länder Litauen, Lettland und Polen auf gesteigerte Exporttätigkeiten dieser Länder nach Russland oder dem höheren Eigenkonsum zurückzuführen sind, kann nicht eindeutig beantwortet werden.
Litauen, Lettland und Polen haben ihren Export nach Russland in der Produktgruppe der Schnittblumen seit 2013 mindestens verdoppelt. So lieferte Litauen im ersten Halbjahr 2015 Schnittblumen im Wert von 34,8 Mio. €, anstelle der 17,4 Mio. € im ersten Halbjahr 2013. Ähnliche Steigerungsraten zeigen Lettland und Polen. Finnland konnte sein geringes Exportvolumen im gleichen Betrachtungszeitraum von 0,02 Mio. € auf 0,9 Mio. € erhöhen. Steigerungen weisen die zuvor genannten Länder ebenso für Topfpflanzenexport auf, wenn auch nicht in gleicher Stärke wie bei Schnittblumen. Die Anzahl der Lieferländer hat sich erhöht. Dänemark und die Tschechischen Republik liefern nach der EUROSTAT 2015 erstmalig nennenswerte Topfpflanzenlieferungen nach Russland.

Trotzdem: Auch die Gemeinschaft der EU-Länder erreicht 2015 nicht mehr die ursprünglichen Exportwerte nach Russland, da Russland zunehmend seine Importe aus Drittstaaten deckt. 2014 hatte Russland Handelsanbahnungen mit Afrika angekündigt. Inwiefern diese realisiert wurden und den Importrückgang für Blumen und Zierpflanzen aus der EU beeinflussen, ist nicht sicher zu sagen. Bei der aktuell verfügbaren Datenlage bleibt es reine Spekulation. Derzeit weist alles auf eine Fortsetzung der Entwicklungen hin, d.h. weiterhin abnehmende Bedeutung der Niederlande wie der EU als Exporteur für Russland, da sich die Währungsschwäche des Rubels und die politischen Spannungen nicht entschärfen.

Veränderungen im EU–Binnenmarkt; speziell im Zielmarkt Deutschland
Die rückläufigen Exporte nach Russland führen zwangsläufig zu veränderten Warenströmen, auch in Deutschland. Zudem baut Deutschland seinen Selbstversorgungsgrad bei Pflanzen aus. Laut Anbauerhebung der AMI zu den Produktions- und Wirtschaftstendenzen im Zierpflanzenbau (PWZ) im Herbst 2014 war für 2015 unter anderem mit mehr Beet- und Balkonware aus deutscher Produktion zu rechnen. Diese vermutete Anbauausweitung wird durch die Einfuhrstatistik für Deutschland bestätigt.

Unter der Annahme eines stabilen Konsums von Blumen und Zierpflanzen in Deutschland (108 € pro Kopf und Jahr) und stabiler Ausfuhren, lässt sich bei den deutschen Topfpflanzenimporten ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr feststellen. Im ersten Halbjahr 2015 wurden 19 % weniger als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum importiert. Das bedeutet ein Minus von 74 Mio. €.

Niederlande und Dänemark spüren den erhöhten Selbstversorgungsgrad Deutschlands
Der Import-Rückgang Deutschlands belastet im Wesentlichen die Niederlande, da im Referenzzeitraum ein Minus von 18 %, ca. 60 Mio. €, des Warenwertes festzuhalten ist. Die Entwicklung ist in den Niederlanden nicht unbekannt, da auch FloraHolland davon berichtet. Ebenfalls hohe Einbußen mit minus 24 %, allerdings auf geringerem Niveau, musste Dänemark im ersten Halbjahr 2015 hinnehmen. Deren Topfpflanzenexporte nach Deutschland gingen von 32 Mio. € auf 25 Mio. € zurück.

Bewegung in den Absatzmärkten für niederländische Ware
Einbußen im Russlandgeschäft – Einbußen bei den Exporten nach Deutschland; es stellt sich die Frage, wo die Niederlande ihre Ware verkaufen. Laut Zahlen der EUROSTAT sind die Exporte der Niederlande bis 2014 gestiegen. Im ersten Halbjahr 2015 nehmen sie im Vergleich zu den Referenzzeiträumen 2014 und 2013 allerdings ab.
Im Sommer 2015 meldete die Verenigung van Groothandelaren in Blomenwerkerijproduktion (VGB), dass die Exporte der Niederlande nach Großbritannien (plus 18%), aber auch nach Frankreich, Italien, Belgien und Spanien gestiegen seien und die Exportrückgänge von Deutschland und Russland nahezu kompensieren würden. Laut Experten hätten die deutlichen Exportzuwächse dazu geführt, dass die Zielmärkte Großbritannien und Frankreich mittlerweile für 60 % der Exporte aus den Niederlanden verantwortlich seien.
Daneben habe sich Polen zu einem stabilen Zielmarkt für die Niederlande entwickelt. Der Konsum in Polen, aber auch den baltischen Ländern, würde mit zunehmendem Wohlstand dieser Länder steigen. Auch Skandinavien sei weiterhin interessant. Die deutlichen Absatzzuwächse nach Großbritannien seien unter anderem auch auf den schwachen Euro zurückzuführen.
Der spanische Markt hat sich nach Überwindung der Irritationen bei der Mehrwertsteuererhöhung schnell wieder erholt, wovon die Niederlande auch profitiert haben.

Polen konzentriert sich auf Russland
Polen baut seine Exporttätigkeiten, insbesondere im Topfpflanzenhandel, aus. So wurde der Absatz im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 34 % gesteigert. Vor allem die Handelsbeziehungen zu Russland sind für den Zuwachs verantwortlich. Der Export wurde auf ca. 3 Mio. € nahezu verdoppelt. Der Exportwert bei Schnittblumen ist ebenfalls gewachsen (plus 8 %). Auch hier ist Russland, zusammen mit der Slowakei, wieder ausschlaggebend. Der Export nach Russland nahm im Referenzzeitraum um 75 % zu (plus 2,1 Mio. €). Gleichzeitig wurden polnische Exporte nach Deutschland im Wert zurückgefahren (minus 1,8 Mio. €).

Entwickelt sich mit Polen und den baltischen Staaten eine neue Transfer-Drehscheibe für den Export der EU nach Osten?

Die Suche nach neuen Zielmärkten in Drittstaaten
Die leichten Veränderungen der Warenströme innerhalb der EU, sowie die eingangs beschriebenen Export- und Importsituation der EU zeigen, dass alle Länder auf der Suche nach zusätzlichen Absatzmärkten sind.
Viele Länder/Händler der EU konzentrieren sich bei der Suche nach neuen Kunden und Absatzwegen auf Drittstaaten. So sieht die FloraHolland in Ihrer Unternehmensstrategie 2020 zukünftig vor allem Absatzmöglichkeiten in Südost-Asien und Nordamerika. Die USA und Kanada machen bei den Exporten der EU aktuell (2014) ca. 10 %, bzw. ca. 2 % aus – beide mit abnehmender Tendenz in den letzten 10 Jahren.
Aber auch China wird seit Jahren als interessanter Absatzmarkt gesehen. China ist derzeit Zielland für ca. 4,8 % der europäischen Exporte. Laut einer kolumbianischen Studie seien die Schnittblumenimporte in China von 2010 bis 2014 um 61 % gewachsen. Dieses Wachstum würde langfristig weiter anhalten, da sich das Land augenblicklich in einem gesellschaftlichen Wandel befinde. 15 Mio. Chinesen würden aus der Armut in die Mittelschicht aufsteigen und sich in ihrem Konsumverhalten dem Westen annähern. So würde China – als der größte Produzent und Exporteur in Asien, insbesondere für den japanischen Markt – vor allem Blumen importieren, die Exklusivität und Luxus repräsentieren. Importierte Ware gilt für die Chinesen dabei als Statussymbol.

Die Nachfrage durch Hochzeiten, Hotels und Restaurants würde sich derzeit als lukrative Nische entwickeln. Wie sich die aktuelle wirtschaftlich angespannte Situation in China auf die Nachfrage und den Blumen- und Pflanzenexport auswirken wird, kann noch nicht gesagt werden. Zudem darf trotz der steigenden Importe Chinas nicht übersehen werden, dass die Produktion in China stark professionalisiert ist und es spannend bleibt, wann der Zeitpunkt kommt, ab dem China selbst über ausreichend Produktion verfügt und verstärkt als Exporteur außerhalb Asiens auftritt. Zudem baut Südkorea laut AIPH seine Produktion in allen Bereichen aus. 2014 wurden Produktionsausweitungen von über 5 % in allen Segmenten festgestellt.

Absatz-Spielräume liegen auch in Europa
Ist die alleinige Konzentration im Export auf Drittstaaten richtig?
Das Potenzial des Blumen- und Pflanzenabsatzes innerhalb der EU scheint noch nicht ausgeschöpft zu sein, wie die sich gerade entwickelnden Verbrauchermärkte in Polen und den baltischen Staaten exemplarisch zeigen. Mit zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung steigt auch die Nachfrage nach Blumen und Pflanzen.
Insofern ist es folgerichtig, dass der Zentralverband Gartenbau e.V. an das Bundesministerium appelliert, sich bei der Förderung von Exportmaßnahmen nicht hauptsächlich für Drittstaaten, sondern auch innerhalb der EU stark zu machen. Gleiches lässt auch der Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels e.V. verlauten.

Die Veiling Rhein-Maas sieht im Ausbau der partnerschaftlichen Beziehungen zu Anliefern und Kunden auch 2015 als Schlüssel zum Erfolg und setzt gezielt fremdsprachige Kundenbetreuer ein, die sich erfolgreich mit dem französischsprachigen Markt beschäftigen. Mit der Zielsetzung mehr internationale, u.a. auch osteuropäische Kunden zu gewinnen, scheint die Veiling Rhein-Maas Potenzial im europäischen Markt zu sehen. Eine Marktpräsenz in den Zielländern des Binnenmarktes scheint für den Absatz zielführend.

Konsumklima in Deutschland förderlich
Die allgemeine Stimmung der Verbraucher – die für den Absatz von Blumen und Pflanzen förderlich ist – ist auch 2015 hervorragend. Die Deutschen zeigen sich in der ersten Hälfte des Jahres völlig unbeeindruckt von internationalen Krisen und den Ereignissen um Griechenland.

Die inländischen Rahmenbedingungen Einkommen, Arbeit und Inflation sind beruhigend und führen dazu, dass die amtliche Statistik für das erste Quartal 2015 die höchsten Reallohnzuwächse (plus 2,5 %) seit Beginn der Erhebung im Jahre 2008 ausweist.
Die Konsumlust der Verbraucher ist ungebrochen. Die Einzelhandelsumsätze sind in den ersten fünf Monaten des Jahres 2015 real um 2,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Ob die Stimmung der Verbraucher weiterhin auf dem Rekordniveau verharren wird, ist nicht klar.
Ende September 2015 registriert die GfK erste Zweifel bei den Bürgern, ob die konjunkturelle Entwicklung trotz Flüchtlingszustrom und wirtschaftlich schwächelnden Schwellenländern wie China gehalten werden könne. Trotz des Dämpfers sei die Verbraucherstimmung weiterhin auf einem hohen Niveau und es könne nicht von einer Trendwende gesprochen werden. Die Bundesregierung geht in ihrer Herbstprognose 2015 trotz schwächerer Weltkonjunktur und hoher Flüchtlingszahlen von einem weiter stabilen Wachstum der deutschen Wirtschaft – auch für 2016 – aus. Demnach liege das Wirtschaftswachstum stabil bei 1,8 %.

Muttertag und Beetpflanzen zeigen gute Stimmung der Konsumenten
Die gute Stimmung der Konsumenten liest sich auch an den Verkaufszahlen zu Muttertag 2015 ab. Im Vergleich zu 2014 meldeten Floristen aus Deutschland, aber auch der Niederlande und Frankreich höhere Umsätze, was an höheren Durchschnittsausgaben pro Kunde sowie an einer Zunahme der Kundenanzahl gelegen habe.
Der durchschnittliche Bon für ein Muttertagspräsent habe in Frankreich bei 28 € gelegen. Deutlich dahinter lag der Kaufbetrag je Kunde in den Niederlanden (21 €) und Deutschland (19 €).
Für Deutschland ist der durchschnittliche Kaufbetrag von 19 € als gut zu bewerten. Bundesweit zeigten sich die Mitglieder des Verbands des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels e. V. sehr zufrieden mit dem Sonderverkauf zu Muttertag. Sowohl in den Mengen, als auch der Preisgestaltung wurden 2015 Zuwächse bei den Schnittblumengroßhändlern verzeichnet.

Auch die Floristen des Fachverbands Deutscher Floristen e. V. zeigten sich sehr zufrieden.
Die Beet- und Balkonsaison ist 2015 laut Umfrage bei der Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte zur Zufriedenheit aller gelaufen. Experten berichten von Umsatzsteigerungen im Großhandel von ca. 7 %.
Allgemein war 2015 festzustellen, dass der Abverkauf der Blumen und Pflanzen in Deutschland nach einem etwas schleppenden Start im Frühjahr ab Mitte Mai kontinuierlich und ohne große Unterbrechungen und Überraschungen verlief. Die Beet- und Balkonpflanzen-Saison löste harmonisch die Frühjahrssaison ab. Der Sommer war recht stabil bei durchschnittlichen Preisen. Alles in allem eine nicht überragend gute, aber auch nicht allzu schlechte Saison.

Fazit
Die Stimmung im Blumen- und Zierpflanzenmarkt in Deutschland ist ungeachtet der aktuellen Krisenherde gut. Die tendenziell schlechten Erfahrungen der letzten Jahre im Blumen- und Pflanzenhandel haben dazu geführt, dass der Anspruch an die Zufriedenheit sinkt. Stagnation wird im Handel als Erfolg bewertet. Pflanzen wurden 2015 auf stabilem Niveau gekauft und werden auch 2016 bei anzunehmend hoher Konsumlaune der Verbraucher weiterhin stabil nachgefragt werden. In Anbetracht der rückläufigen Exporte der EU an den wichtigsten Abnehmer Russland wird vermehrt versucht, den Rückgang über andere Wege zu kompensieren. Dies gelingt in Teilen auch.

Welchen Einfluss politische und wirtschaftliche Rahmenbedingen dabei haben, zeigen der hohe Export nach Großbritannien (Wechselkurs) oder auch die Warenströme nach Spanien (Mehrwertsteuererhöhung). Beide Bedingungen der Finanzmärkte können den Markt und Absatz kurzfristig beleben. Langfristig sind aber verlässliche Absatzwege aufzubauen, die Stabilität garantieren. Ob diese wirklich außerhalb der EU liegen müssen oder ob das Potenzial im Binnenmarkt noch auszuschöpfen ist, ist zunächst eine Frage der Perspektive. Aus beiden Bereichen können Impulse für den Gesamtmarkt hervorgehen, die sich gegenseitig beflügeln können. Manchmal liegt unvermutetes Potenzial auch vor der Tür und „Kirchturmpolitik“ führt zu mehr Erfolg als erwartet.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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