Landgard: Das Wasserpaletten-Kreislaufsystem TrayC wird ausgebaut

von Bernhard Simon

Landgard engagiert sich im Rahmen der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie in vielen Einzelprojekten für die Entwicklung nachhaltigerer Verpackungslösungen. Ein Beispiel im Bereich der Pflanzen-Transporttrays ist das Wasserpaletten-Kreislaufsystem TrayC von Landgard.

Man geht davon aus, dass es zukünftig unumgänglich sein wird, geschlossene Kreisläufe mit vollständig verwertbaren Produkten in den Lieferketten zu etablieren. Die ökologischen sowie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt auch die Rohstoffpreise machen diese Entwicklung notwendig. In diesem Zusammenhang hat die Kommission der Europäischen Union Ende November 2022 im Rahmen des europäischen Grünen Deals neue EU-weite Vorschriften zur Reduzierung von unnötigen Verpackungen und zur Forcierung des Recyclings vorgeschlagen. Dazu fordert die EU-Kommission, dass ein geschlossener Recyclingkreislauf gefördert werden soll, indem dafür gesorgt wird, dass alle Verpackungen auf dem EU-Markt bis 2030 wirtschaftlich recycelt werden können.

Positive Zwischenbilanz für das Kreislaufsystem TrayC  (Foto:Landgard)

„Gemeinsam mit namhaften Partnern haben wir im Jahr 2022 über sechs Millionen TrayC-Wasserpaletten in Umlauf gebracht – und konnten durch das Kreislaufsystem allein im vergangenen Jahr mehr als 2.500 Tonnen CO2-Äquvivalente gegenüber dem herkömmlichen Einwegsystem einsparen“, berichtet Johannes Kronenberg, Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen.

Anfang 2022 hat Landgard zusätzlich zu einigen großen Kunden sowie die Landgard Cash & Carry-Märkte mit in das System der Rückführung gebrauchter Paletten an die zentrale Recyclingstation am Standort in Lüllingen eingebunden.

„Dadurch konnte das Volumen der zurückgeführten Paletten noch einmal deutlich gesteigert werden. Die Prozessumstellungen für die Sammlung der gebrauchten Paletten und den Transport nach Lüllingen sind in den Cash & Carry-Märkten reibungslos verlaufen. Im Ergebnis konnte die Menge der in den Cash & Carry-Märkten entsorgten Paletten dadurch drastisch und nahezu komplett reduziert werden – das ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit“, so Stefan Grett-Winkel, Geschäftsführer der Landgard Fachhandel GmbH & Co. KG.

„Um die Menge an gebrauchten Paletten verarbeiten zu können, haben wir die Recyclingstation in Lüllingen 2022 um eine moderne Kanalballenpresse erweitert. Damit erfolgt die Verarbeitung der von den Kunden, Erzeugern und Cash & Carry-Märkten zurückgeführten Wasserpaletten in Lüllingen inzwischen auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern“, so Johannes Kronenberg.

In der Recyclingstation wurden 2022 mehr als 12.500 CC-Container mit zurückgeführtem Material sortiert bzw. verarbeitet. Dabei werden die gut erhaltenen TrayC-Paletten direkt für den nochmaligen Gebrauch aussortiert. Sie bieten Erzeugern, die die gebrauchten TrayC nutzen möchten, eine günstige Alternative zu neu produzierten Wasserpaletten. Dank der TrayC-Qualitätsstandards ist ein mehrmaliger Einsatz möglich.

1.030 Tonnen Kunststoff wurden in der Recyclingstation sortiert und entweder als direkt wiederverwendbare Wasserpalette erneut in den Umlauf gebracht oder wertstoffrein an den Recycling-Partner Modiform zur Weiterverarbeitung gegeben. Die Abnehmer der zu recycelnden, gebrauchten Wasserpaletten aus PS verpflichten sich, aus dem Material wieder neue Trays zu produzieren. So wird aus einem benutzten Tray ein neuer Tray. Ein maximal kurzer und geschlossener Kreislauf ohne Downcycling. Durch die sorgfältige Sortierung der verschiedenen Materialien PS, PET und PP in der Recyclingstation möchte Landgard einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen leisten.

Neue TrayC-Modelle

Damit die Praxisanforderungen von Erzeugern und Kundschaft noch besser abgedeckt werden, hat Landgard das TrayC-Sortiment im Verlauf des Jahres 2022 schrittweise erweitert. Dadurch stehen inzwischen zwölf TrayC-Varianten zur Verfügung, um die gängigen Produkte in den Topfgrößen 9 cm bis 14 cm zu den Kunden transportieren zu können.

„Im Jahr 2023 werden wir kontinuierlich daran arbeiten, den TrayC-Anteil bei unseren Kunden und in den Cash & Carry-Märkten weiter zu steigern, um eine möglichst breite Marktdurchdringung zu erreichen. Wir möchten möglichst viele gebrauchte Trays in den direkten Wiederverkauf geben und den Einsatz von Einwegpaletten dadurch weiter reduzieren. Dabei zählen wir natürlich zuallererst auf die Unterstützung der Gartenbaubetriebe, die TrayC flächendeckend einsetzen sollten. Alle müssen mitmachen, um einen möglichst großen Effekt zu erzielen“, appelliert Johannes Kronenberg.

Floritray und TrayC: Einsatz für nachhaltigere Pflanzen-Transporttrays

Landgard engagiert sich im Rahmen der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie in vielen Einzelprojekten für die Entwicklung nachhaltigerer Verpackungslösungen. Aktuelle Beispiele im Bereich der Pflanzen-Transporttrays sind das Mehrwegsystem Floritray und das Kreislaufsystem TrayC. Mit dem Floritray hat Landgard ein funktionierendes Mehrwegtray entwickelt, das bereits im Handel im Einsatz ist. Landgard ist davon überzeugt, dass der Floritray aktuell das innovativste marktfähigste Mehrwegtray ist.

Doch für eine erfolgreiche Einführung muss die gesamte Lieferkette die notwendigen Prozessänderungen und Kostenveränderungen mittragen. Auf dem Weg hin zur Entwicklung eines funktionierenden Mehrwegsystems für Pflanzen-Transporttrays ist das Kreislaufsystem TrayC eine Lösungsoption und eine praktikable Antwort für die aktuelle Situation. Dabei steht TrayC für Landgard in keinem Widerspruch zu Mehrwegsystemen wie Floritray. Das Kreislaufsystem ist überall dort eine optimale Ergänzung, wo die ausschließliche Verwendung von Mehrwegpaletten auch zukünftig etwa aufgrund von saisonbedingten Auftragsspitzen nicht praktikabel wäre.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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