Informationsaustausch zwischen BGI und NRW-Landwirtschaftsministerium

von Bernhard Simon

Verband des deutschen Blumen- Groß- und Importhandels engagiert sich national und international für Nachhaltigkeitsthemen.

Am Rande der Internationalen Pflanzenmesse Essen kam es zu einem Treffen zwischen BGI-Verbandpräsident Norbert Engler, BGI-Geschäftsführer Frank Zeiler und dem Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Johannes Remmel. Das Treffen diente dem Informationsaustausch zum Thema „Transparenz und Rückverfolgbarkeit im Handel mit Blumen und Pflanzen als wesentlicher Bestandteil einer Nachhaltigkeitsstrategie für den mittelständischen Blumengroßhandel“.

Der BGI engagiert sich bereits seit 2011 auf nationaler und internationaler Ebene für eine Transparenz im Blumenhandel. Veranstaltungen, Regionalkonferenzen, Tagesseminare, Verbandstage und Qualifizierungsmaßnahmen haben sich in den vergangenen Jahren diesem Thema gewidmet.

So konnten die Verantwortlichen des BGI dem Minister eine ganze Reihe aufeinander aufbauender Aktivitäten schildern, die das Engagement des BGI und seiner Mitgliedsbetriebe dokumentieren.

Norbert Engler, Verbandspräsident des BGI begrüßte den Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Johannes Remmel, im Rahmen der IPM, zu einem Informationsaustausch rund um das Thema Transparenz und Rückverfolgbarkeit im mittelständischen Blumenhandel. (Foto:BGI)

Gesellschaftliche Werte schaffen, Mensch und Natur achten

Auf breiter Ebene wurde „Nachhaltigkeit“ als Kernthema erstmals auf dem BGI-Verbandstag 2011 behandelt. Im Rahmen einer Abschlusserklärung betonten die Mitglieder des BGI, dass die Unternehmen im Blumen- und Pflanzenhandel ihr Handeln auf ein gesellschaftliches Miteinander heutiger und künftiger Generationen gründen, gesellschaftliche Werte schaffen und Mensch und Natur achten wollen. Der BGI verfolgt seither die Umsetzung dieser Erklärung im Rahmen seiner Maßnahmen und Tätigkeiten und engagiert sich fortlaufend, den Anstoß für Veränderungsprozesse und neue Strategien zu geben und den Einsatz neuer Technologien und Standards im Sinne der Nachhaltigkeit zu etablieren.

Mitwirkung in internationalen Gremien

Das Engagement des BGI erfolgt auf internationaler Ebene innerhalb der Union Fleurs, dem Weltverband der Blumengroßhändler, Importeure und Exporteure. Dort ist der BGI im Vorstand und hat den Vorsitz der EU-Sektion inne. Der BGI ist damit Sprecher der europäischen Blumengroßhändler. 2013 hat der BGI gemeinsam mit Partner der Union Fleurs, aus dem internationalen Einzelhandel und einigen NGOs die Floriculture Sustainability Iniative (FSI) mit Sitz in Brüssel gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, dass sämtliche Zierpflanzen bis 2020 nachhaltig produziert und gehandelt den Konsumenten erreichen. Zurzeit arbeitet FSI an einer Analyse technischer Möglichkeiten, um Transparenz im internationalen Handel zu gewährleisten. Seit 2014 ist der BGI darüber hinaus im Aufsichtsrat des Milieu Programma Sierteelt (MPS), das sich weltweit der Registrierung und Prüfung von Umweltkriterien der produzierenden Betriebe und deren Zertifizierung widmet.

Im Rahmen einer Projektarbeit hat der BGI gemeinsam mit dem Import Promotion Desk ein Projekt zur Kooperation kleiner äthiopischer Erzeuger mit mittelständischen deutschen Importeuren aufgelegt. Ebenfalls in Äthiopien startet aktuell ein Partnerschaftsprojekt des BGI mit dem äthiopischen Produzentenverband EPHEA zur Qualifizierung von Mitarbeitern der EPHEA für die Schulung in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte in der Betriebsführung. Beide Projekte werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

Partnerschaft des Machbaren

Auf nationaler Ebene ist der BGI als Mitglied im Zentralverband Gartenbau Teil der Arbeitsgruppe „Markt und Handel“, wo seit 2015 das Thema Transparenz und Rückverfolgbarkeit mit den Vertretern der deutschen Produktion und des deutschen Facheinzelhandels diskutiert wird. Die Unterstützung zur Etablierung von Konsumentenlabeln für nachhaltig produzierte Zierpflanzen wie das Flower Label Programm FLP und das EU Programm Fair Flowers Fair Plants FFP hat der BGI aufgrund mangelnder Finanzierung und Marktdurchdringung der Marke eingestellt. Einzig das FairTrade Logo hat sich als positiv wirkendes Markenlabel etablieren können und wird vom BGI positiv begleitet. Die deutsche Vertretung, die TransFair e.V./FairTrade Deutschland ist seit 2011 Mitglied im BGI.

Aufgrund komplexer organisatorischer und vor allem politischer Strukturen im internationalen Handel mit Zierpflanzen und den damit verbundenen, oft langjährigen Veränderungsprozessen, tritt der BGI für eine „Partnerschaft des Machbaren“ zwischen allen Beteiligten der Wertschöpfungskette ein. Im Gespräch mit dem Minister wurde in diesem Zusammenhang auch eine Fortsetzung der impulsgebenden Veranstaltung auf der Floriade 2012 „Erfolgsfaktor Transparenz: Blumenhandel mit offenen Karten“ diskutiert und eine Prüfung der Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit im Rahmen eines solchen Projektes vereinbart.

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