Inflationsrate im November 2022 bei +10,0 %

von Bernhard Simon

Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im November 2022 bei +10,0 %. Die Inflationsrate hat sich damit nach +10,4 % im Oktober 2022 leicht abgeschwächt.

„Die Inflationsrate verweilt trotz leichter Entspannung bei den Energiepreisen mit +10,0 % weiterhin auf einem hohen Stand,“ sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, und erklärt: „Wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren neben der Energie. Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind die weiter steigenden Preise für Nahrungsmittel.“ Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sanken die Verbraucherpreise im November 2022 gegenüber Oktober 2022 um 0,5 %.

Verbraucherpreisindex, November 2022
+10,0 % zum Vorjahresmonat
-0,5 % zum Vormonat

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, November 2022
+11,3 % zum Vorjahresmonat
0,0 % zum Vormonat

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 21,1 %

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im November 2022 um 21,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat, damit war hier der Preisanstieg mehr als doppelt so hoch wie die Gesamtteuerung. Insgesamt hat sich der Preisauftrieb für Nahrungsmittel seit Jahresbeginn sukzessive verstärkt (Oktober 2022: +20,3 %). Erneut wurden im November 2022 bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet: Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+41,5 %), deutlich spürbare Anstiege gab es bei Molkereiprodukten und Eiern (+34,0 %), Brot und Getreideerzeugnissen (+21,1 %) sowie Gemüse (+20,1 %).

Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,0 %

Im November 2022 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +6,6 %. Wie stark aktuell die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag deutlich niedriger bei +5,0 % und damit nur halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate.

Waren verteuerten sich gegenüber November 2021 um 17,1 %

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im November 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,1 %. Verbrauchsgüter, zu denen unter anderem Energie und Nahrungsmittel gehören, verteuerten sich mit +22,8 % noch stärker. Die Preise von Gebrauchsgütern lagen binnen Jahresfrist um 6,6 % höher (zum Beispiel Möbel und Leuchten: +9,9 %; Fahrzeuge: +9,1 %).

Dienstleistungen verteuern sich binnen Jahresfrist nur um 3,6 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im November 2022 um 3,6 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 1,9 %, die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte stark ins Gewicht fallen. Deutlicher erhöhten sich zum Beispiel die Preise in Gaststättendienstleistungen (+9,8 %), Leistungen für Friseur und Körperpflege (+7,5 %) sowie die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+7,4 %). Durch das Auslaufen des 9-Euro-Tickets fielen bereits im September 2022 die Preisentlastungen im öffentlichen Regional- und Personennahverkehr weg: Binnen Jahresfrist verteuerten sich im November 2022 die Preise sowohl für die Bahntickets im Nahverkehr (+2,5 %) als auch für die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (+2,0 %). Hingegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger, beispielsweise die Telekomunikation (-1,3 %).

Im Vormonatsvergleich sanken Energiepreise insgesamt um 1,2 %, aber nicht alle Energieprodukte wurden günstiger

Im Vergleich zum Oktober 2022 sank der Verbraucherpreisindex im November 2022 um 0,5 %. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war der saisonbedingte Preisrückgang bei Pauschalreisen (-25,3 %). Auch die Preise für Energie insgesamt sanken im November 2022 gegenüber dem Vormonat leicht um 1,2 %. Preisrückgänge gab es vor allem bei den Mineralölprodukten (-6,1 %, davon Heizöl: -13,6 %; Kraftstoffe: -3,5 %). Die Preise für Erdgas zogen dagegen erneut an (+2,9 %), auch für Fernwärme (+2,0 %) und Strom (+1,4 %) wurden Preisanstiege beobachtet. Darüber hinaus mussten die privaten Haushalte erneut mehr für Nahrungsmittel bezahlen (+1,2 %), insbesondere für Molkereiprodukte (+4,9 %).

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Bernhard Simon – 
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