Hornbach: Dreivierteljahr mit durchwachsenem Resultat

von Bernhard Simon

Hornbach HoldingHornbach-Gruppe erhöht Umsatz im Dreivierteljahr 2015/2016 um 4,5% auf 3,0 Milliarden Euro / Baumärkte im europäischen Ausland sind Wachstumsmotor / Im Herbst bremst Ertragsschwäche in Deutschland die Gewinnentwicklung im Konzern / Betriebsergebnis (EBIT) nach neun Monaten minus 9,8% auf 172,5 Millionen Euro / Ergebnis je Aktie dennoch fast auf Vorjahresniveau

Die Geschäftsentwicklung der Hornbach Holding AG & Co. KGaA  (Hornbach-Gruppe) hat im Herbst einen Dämpfer erhalten: Bei konzernweit steigenden Umsätzen hat das Betriebsergebnis im dritten Quartal 2015/2016 (1. September bis 30. November 2015) empfindlich nachgegeben. Dies hatte das Unternehmen bereits in einer sogenannten Ad-hoc Mitteilung Anfang Dezember kommuniziert. Ursache dafür war in erster Linie eine unbefriedigende Ergebnisentwicklung des Baumarktgeschäfts in Deutschland. Dies hinterließ Bremsspuren in der Ertragslage der Hornbach-Gruppe im Dreivierteljahr 2015/2016.

Während der Konzernumsatz kumuliert um 4,5% auf 3,0 Milliarden Euro stieg, gab das EBIT um knapp 10% auf 172,5 Millionen Euro nach. Dank eines verbesserten Finanzergebnisses und einer niedrigeren Konzernsteuerquote hat der Periodenüberschuss der Hornbach-Gruppe mit 116,7 Millionen Euro den Vorjahreswert jedoch nur knapp verfehlt. Der Vorstand hat das Ertragsziel für das am 29. Februar 2016 endende Geschäftsjahr zwar angepasst, sieht aber die langfristigen Wachstumspotenziale dank der Innovations- und Finanzkraft von Hornbach intakt.

„Wir haben im dritten Quartal unsere Ertragsziele nicht erreicht. In Deutschland blieben Umsatz und Handelspanne unter unseren Erwartungen. In den Herbstmonaten bekamen wir eine gewisse Kaufzurückhaltung bei den deutschen Verbrauchern zu spüren, auf die im Wettbewerb mit vermehrten Rabattaktionen reagiert wurde. Das hat unsere Spanne vor allem im November belastet“, erläuterte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG. Negativ beeinflussten unter anderem Veränderungen im Sortimentsmix durch den steigenden Anteil der Online-Umsätze sowie Einmaleffekte aus der Übernahme von ehemaligen Praktiker-/Max Bahr-Standorten die Spannenentwicklung im Jahresvergleich.

Beeinträchtigt wurde das Ergebnis im gesamten Berichtszeitraum überdies durch Kostensteigerungen, die ganz wesentlich im Zusammenhang mit dem Ausbau der Internetaktivitäten der Hornbach-Gruppe stehen. „Die Digitalisierung des Einzelhandels ist die größte Herausforderung auch in der Baumarktbranche. Wer hier nicht bereit und in der Lage ist, erhebliche Mittel in Technologie und Infrastruktur zu investieren, wird in Zukunft auf der Strecke bleiben“, betonte Albrecht Hornbach. Die Hornbach-Gruppe verfolge eine nachhaltige Wachstumsstrategie. „Jetzt ist der Zeitpunkt zum Investieren, auch wenn ein Quartal einmal nicht so gut läuft. Aber wir sind davon überzeugt, dass sich das langfristig auszahlt. Das erfordert einen längeren Atem“, sagte Albrecht Hornbach.

Baumarktumsätze steigen im dritten Quartal um 5,9%
Die Umsätze im größten operativen Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG (DIY-Einzelhandel) erhöhten sich im Zeitraum 1. September bis 30. November 2015 um 5,9% auf 863,0 Mio. Euro. Im Dreivierteljahr 2015/2016 steigerten die 153 Hornbach Bau- und Gartenmärkte in neun europäischen Ländern den Nettoumsatz um 4,7% auf 2,8 Mrd. Euro.

Flächenbereinigt sowie währungskursbereinigt legten die DIY-Umsätze im dritten Quartal um 2,9% und in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015/2016 um 1,8% zu. Dies ist vor allem der starken Nachfrage der Baumarktkunden in den Hornbach-Filialen außerhalb Deutschlands zu verdanken. Hier stiegen die bereinigten Umsätze im dritten Quartal um 7,0% und im Dreivierteljahr um 3,7%. Dadurch wurde die im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstante Umsatzentwicklung im Inland mehr als ausgeglichen.

Der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union GmbH erhöhte die Nettoumsätze im dritten Quartal um 2,8% auf 62,2 Millionen Euro und im Dreivierteljahr um 1,2% auf 182,4 Millionen Euro.
Im dritten Quartal 2015/2016 hat Hornbach vier neue großflächige Baumärkte im europäischen Ausland in Betrieb genommen und damit das Expansionsprogramm im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen. Zum 30. November 2015 betreibt Hornbach europaweit 153 Bau- und Gartenmärkte in neun europäischen Ländern, davon 99 Filialen in Deutschland.

Ertragserwartungen für 2015/2016 gesenkt
Aufgrund der insbesondere in Deutschland schwachen Ergebnisentwicklung des Baumarktgeschäfts im dritten Quartal wurden die Ertragsziele für die Geschäftsentwicklung der Hornbach-Gruppe im Gesamtjahr 2015/2016 angepasst. Demnach rechnet der Vorstand damit, dass das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) im Gesamtjahr 2015/2016 nicht mehr in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2014/2015 liegen wird. „Vielmehr halten wir es für wahrscheinlicher, dass das EBIT den Vorjahreswert von 165,1 Millionen Euro um höchstens 15% unterschreiten wird“, heißt es im heute veröffentlichten Zwischenbericht des Hornbach Holding AG & Co. KGaA Konzerns.

Weitere interessante Beiträge

Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

Copyright @2022 Unternehmensberatung Simon PenciDesign