FloraHolland: Umstrukturierung beeinflusst Ergebnis 2013

von Bernhard Simon

floraholland-LogoDer Jahresumsatz der Koninklijke Coöperatieve Bloemenveiling FloraHolland belief sich im Jahr 2013 auf 4,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

FloraHolland- HalleDas Volumen der verkauften Blumen und Pflanzen ging von 12,5 auf 12,4 Milliarden Stück zurück. Der Umsatzanstieg kam in erster Linie durch einen höheren Durchschnittspreis zustande. Man vertritt die Ansicht, dass der wachsende Umsatz im Jahr 2013 die Stärke der Genossenschaft unter Beweis stellt.

Lucas Vos, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Die europäischen Verbraucher sind unseren Produkten im schwierigen Jahr 2013 treu geblieben. Ich bin mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass ich dabei vom großen Ganzen spreche. Natürlich können die Ergebnisse unserer einzelnen Mitglieder sehr unterschiedlich sein und viele Unternehmen dieses Sektors haben schon seit Längerem ordentlich zu kämpfen. Zwar verfügen die Niederlande als Mittelpunkt der Zierpflanzenzucht über eine solide Struktur, aber wir werden auf der Grundlage dieses starken Fundaments weiterhin auf die aktuellen Entwicklungen am Markt reagieren müssen.“

Einmaliger Verlust
Obwohl der Verkauf von Blumen und Pflanzen ein Umsatzplus verzeichnet, schließt das Unternehmen FloraHolland im Jahr 2013 dennoch mit einem Verlust von 7,4 Millionen Euro ab. Dieser Verlust wurde durch die schnellen Veränderungen in der Absatzstruktur verursacht. Die Züchter entscheiden sich immer häufiger für den Direktverkauf anstelle des Absatzes über die Versteigerungsuhr. Das hat zur Folge, dass die Versteigerungseinkünfte sinken. Eine Entwicklung, die innerhalb der regulären Betriebsführung nur unzureichend aufgefangen werden konnte. FloraHolland hat daher Maßnahmen ergriffen, welche das Betriebsergebnis innerhalb absehbarer Zeit wieder auf das erforderliche Niveau anheben sollen.

Im Oktober 2013 hat man mit der Umstrukturierung begonnen, deren Kosten sich auf ca. 22 Millionen Euro beliefen. Zur Deckung dieser Kosten wurde die Unterstützung der Mitglieder von FloraHolland eingefordert. Auf diese Weise gerät die finanzielle Situation des Unternehmens nicht in Schieflage. Darüber hinaus hat sich auch die Insolvenz von zwei großen Handelsunternehmen zu Beginn des Jahres 2013 negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Ferner erfolgte eine Abwertung von Baugrundstücken in Höhe von 10 Millionen Euro.

Anpassungen
Die bei FloraHolland durchgeführte Umstrukturierung trägt den Namen Kompass. Das Programm Kompass reagiert auf die einschneidenden Veränderungen am Markt, unter anderem durch Anpassungen bei den Kosten, Dienstleistungen und der gesamten Unternehmensorganisation. Effizientes Arbeiten ist heute – mehr denn je – ein unverzichtbares Muss.

Die Kunden von FloraHolland sind die Kunden der Mitglieder. Die Interessen der Mitglieder werden letztendlich am besten gewahrt, wenn es den Kunden der Mitglieder gut geht. Neben den finanziellen Folgen für die Mitglieder wirkt sich Kompass in erster Linie auf die Mitarbeiter aus. Infolge der getroffenen Maßnahmen ist ein Stellenabbau von etwa 200 FTE erforderlich.

FloraHolland 2020
FloraHolland ist immer in Bewegung und reagiert mit Kompass auf die sich wandelnden Marktbedingungen. Allerdings ist ein deutliches Rufen nach mehr Klarheit über die Strategie zu hören. Kunden und Mitglieder können nicht auf Anhieb erkennen, wohin die Reise geht. Deshalb hat man ‚FloraHolland 2020‘ gestartet.Eine ausführliche Beschreibung der Strategie, um sowohl innerhalb der Branche als auch innerhalb des Unternehmens für Klarheit zu sorgen und die Richtung aufzuzeigen.

Lucas Vos, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Eine Strategie beginnt mit der ‚Warum‘-Frage. In unserem Fall heißt das konkret: Warum binden sich die Mitglieder an FloraHolland? Ergänzend dazu stellt sich die Frage: In welchen konkreten Angelegenheiten müssen wir uns dann in einem sich stark wandelnden Markt abheben, damit wir diese Mitgliederbindung auch im Jahr 2020 noch verdienen und sogar stärken können? Mit dem Strategiepapier FloraHolland 2020 werden wir diese Fragen in den nächsten Monaten beantworten.“ (Quelle FloraHolland)

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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