In vielen Kommunen und Städten Deutschlands muss in diesem Sommer wieder mit einem erhöhten Schädlingsbefall an Eichen durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners gerechnet werden.
Grund dafür ist vor allem der milde Winter und die extreme Trockenheit und Wärme im Frühjahr, die das Wachstum der Larvenpopulation begünstigt haben. „Angesichts der zu erwartenden hohen Populationsentwicklung des Eichenprozessionsspinners in diesem Jahr sollte mit der Bekämpfung der Larven an Eichen in Städten und Gemeinden, hier besonders an Schulen und Kindergärten, Schwimmbädern und Spielplätzen jetzt im Mai begonnen werden“, mahnt BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch rechtzeitig Gegenmaßnahmen zur Schädlingsbekämpfung an. Die Raupen des grauen Falters können mit ihren Härchen starke Reizungen und allergische Reaktionen bei Mensch – die sogenannte Raupendermatitis – auslösen.
Viele Landschaftsgärtner bieten einen speziellen Baumdienst und Baumpflege an, der auch die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beinhaltet.(Foto BGL)
Bevor chemische und biologische Mittel in der Bekämpfung des Schädlings zum Einsatz kommen, sollten die Verantwortlichen in den Kommunen und Städten jedoch eine nachhaltige Strategie zur systematischen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners entwickeln. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) empfiehlt eine systematische Vorgehensweise, die auch besonders vorbeugende Maßnahmen beinhaltet.
Viele Landschaftsgärtner bieten einen speziellen Baumdienst und Baumpflege an, der auch die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beinhaltet. Die Baumprofis entwickeln Strategien zur Eindämmung von Schädlingen wie den Eichenprozessionsspinner, um eine Gefährdung der Bewohner und der Umwelt vor Ort auszuschließen.
Aus Sicht der Experten für Garten & Landschaft ist besonders eine Erfassung der gefährdeten Eichen im Stadtgebiet die Grundlage für eine sichere und effektive Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. „Um belastbare Aussagen zum Umfang der notwendigen Prophylaxe machen zu können, muss eine regelmäßige Kontrolle der Referenzbäume durchgeführt werden. Dabei müssen vom Boden aus bzw. mittels Hebebühne Altnester und Eigelege eindeutig identifiziert werden“, so Eiko Leitsch.
Auf Grundlage der festgestellten Befallsstärke kann dann für die einzelnen Eichen in Parks, Kindergärten, Spielplätzen oder an Straßen die jeweils angepasste Bekämpfungs-strategie festgelegt werden. Dabei sind sowohl die Aspekte der Mittelausbringung, der Umweltverträglichkeit der eingesetzten Mittel wie auch die Kosten der eigentlichen Bekämpfung und der Nachkontrolle zu beachten. „Eine konsequente Kontrolle des Baumbestands und Umsetzung der Strategie zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners kann dazu beitragen, Fehler zu vermeiden, Schwerpunkte neu zu definieren und Bekämpfungsstrategien anzupassen“, so Eiko Leitsch.