Mehrreihige Raupen-Prozessionen und dichte Gespinstnester sind Merkmale des Eichenprozessionsspinners. Der Nachwuchs des wärmeliebenden Nachtfalters ist nicht nur gefräßig, sondern auch wehrhaft. Das Beseitigen von Raupen und Nestern ist daher Profisache.
Doof ist er ja nicht, dieser Eichenprozessionsspinner. Während die Raupen anderer Schmetterlinge massenhaft in Vogelmägen enden, verfügt der aus Südosteuropa stammende Nachtfalter über eine effektive Verteidigungsstrategie. Seine ab April schlüpfenden, auf Eichen spezialisierte Raupen sind von Anfang an stark behaart, was den Genuss aus Vogelsicht schon deutlich trübt.
Prozession Solange die Raupen des Eichenprozessionsspinners noch auf Wanderschaft sind, lassen sie sich von geprüften Baumpflegern mit Spezialgeräten relativ einfach und sicher entfernen. (Foto: GMH/Andre Ditterich)
Ab etwa Ende Mai jedoch, nach der zweiten von insgesamt sechs Häutungen, schützen sich die Raupen darüber hinaus mit je bis zu 600.000 hauchdünnen Brennhaaren.
„Diese mit Widerhaken besetzten Härchen brechen sehr leicht ab und setzen dann das Nesselgift Thaumetopoein frei. Das verträgt außer dem Kuckuck quasi kein Vogel – zumal sich die Raupen tagsüber in Gespinstnestern verbergen, die mit unzähligen Brennhaaren gespickt sind. Die reinste Trutzburg also“, erklärt Markus Breithaupt vom Fachverband geprüfter Baumpfleger.