DIY-Branche setzt gute Entwicklung auch im 3. Quartal 2020 fort

von Bernhard Simon

Auch im 3. Quartal 2020 und inmitten einer sich wieder verschärfenden Corona-Pandemie haben die Menschen ein hohes Vertrauen in die Bau- und Gartenfachmärkte. In den Monaten, die ansonsten eher durch Umsatzzurückhaltung in der Hauptreisezeit bzw. in der ausgehenden Gartensaison gekennzeichnet sind, konnte die Branche weiterhin zweistellige Zuwächse verzeichnen. Dies ist sicherlich in der Hauptsache fehlenden Reisemöglichkeiten geschuldet, aber Umfragen zeigen sehr deutlich auch die neue Lust am Heimwerken.

Zunächst zu den Zahlen:

*Quelle: GfK-Total-Store-Report, D/ A/ CH für September 2020 (Stand Nov.2020)

Von Januar bis September setzten die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland 17,32 Mrd. Euro um, was einem Umsatzplus von +15,0 Prozent entspricht. Auf vergleichbarer Fläche macht dies sogar einen Anstieg von +15,4 Prozent aus.

*Quelle: GfK-Total-Store-Report, D/ A/ CH für September 2020 (Stand Nov.2020)

In Österreich, das vom Lockdown im Frühjahr in weit stärkerem Maße betroffen war als seine Nachbarländer, betrug der Anstieg bei einem Gesamtumsatz von 2,3 Mrd. Euro immerhin +11,4 Prozent, auf vergleichbarer Fläche +10,2 Prozent.

*Quelle: GfK-Total-Store-Report, D/ A/ CH für September 2020 (Stand Nov.2020)

Die Bau- und Gartenfachmärkte in der Schweiz setzten im Dreivierteljahresvergleich bei 2,76 Mrd. Schweizer Franken (CHF) +7,4 Prozent mehr um (flächenbereinigt ebenfalls +7,4%).

„Diese Zahlen sind erfreulich und spiegeln sehr realistisch den hohen Arbeitsumfang unserer Mitarbeiter auf der Fläche wider“, betont BHB-Vorstandssprecher Peter Tepaß. „Während die Kollegen und Kolleginnen in den deutschen Märkten fast durchgehend dieses zweistellige Wachstum unter hohen Sicherheitsstandards umsetzten, kann man zudem in der Umsatzkurve der schweizer und der österreichischen Bau- und Gartenfachmärkte deutlich die Folgen eines wochenlangen Lockdowns ablesen.“

Dass die pandemiebedingt „erzwungene“ Bindung an das Zuhause bei vielen Kunden eine nachhaltige Lust auf das Home Improvement i.w.S. erzeugt, davon zeigt sich BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst überzeugt. „Die vielen Sanierung-, Renovierungs- und Verschönerungsprojekte, die unsere Kunden in den vergangenen Monaten angegangen sind zeigen, dass das kreative Potenzial wie auch die Muße für DIY-Projekte vorhanden sind und der Erfolg dabei auch Spaß und Ablenkung bringt.“

Dies lässt sich auch in der Entwicklung der Sortimente ablesen. So viele zweistellige Zuwächse wie im ersten Dreivierteljahr 2020 gab es schon seit etlichen Jahren nicht mehr. Die Spitzenplätze unter den bei den Kunden meistgekauften Sortimenten belegen dabei erwartungsgemäß die Gartensortimente, aber auch klassische Heimwerkerartikel und Baumaterialien.

Die größten Zuwächse in Deutschland:

1) Farben/ Malerzubehör +28,7%

2) Gartenausstattung +26,2%

3) Holz +25,5%

4) Gartenmöbel +25,2%

5) Werkzeuge/Handwerkzeuge +21,9%

Lediglich ein Bereich der insgesamt 22 im BHB/GFK-Panel erfassten Warengruppen rutscht in diesem Pandemiejahr ins Minus: Der Bereich Automotive (Autozubehör, Anhänger, Fahrzeuge etc.) sinkt um -3,7 Prozentpunkte und spiegelt damit die eingeschränkte Mobilität der Deutschen im Corona-Jahr wider.

In Österreich zeichnet sich ein in vielen Bereichen ähnlicher Trend ab. Auch hier der größte Umsatzsprung bei Farben/ Malerzubehör (+22,1%). Dahinter folgen Möbel (+21,6%), Werkzeuge/ Handwerkzeuge (+20,9%), Gartenzubehör (+19,7%) und Holz (+18,5%). Auffällig: Das Gartenmöbel-Sortiment bricht um -16,1% ein. Ebenfalls (minimal) im Minus: Die Produkte des Technik/Büro/ Unterhaltungs-Sortiments mit einem Rückgang von -0,9%.

In der Schweiz wuchs die Warengruppe „Sonstiges“ im Dreivierteljahresvergleich um 29,3% an. Ebenfalls weit vorn: klassische Baulemente (+16,1%) und Gartenausstattung (+16,0%). Vier Sortimentsbereiche weisen negative Raten auf; mit -5,5% schneidet das Automotive- Sortiment am Schlechtesten ab.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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