Ciccolella: Insolvenzverfahren wurde eröffnet

von Bernhard Simon

Am 19. Februar 2013 wurde das Insolvenzverfahren über die Ciccolella Holding International BV, mit Sitz in De Kwakel (bei Aalsmeer) eröffnet. Bereits am Montag, den 18.02.2013 wurde der Geschäftsbetrieb unter die Verwaltung eines Treuhänders gestellt. Zum Insolvenzverwalter wurde Herr W.J.P. Jongepier bestellt.

Die Ciccolella Holding machte immerhin einen Jahresumsatz von 298 Mio. Euro. Damit gehörte man zu den größten Händlern für die Bereiche Schnittblumen und Topfpflanzen in Europa.

Neben der Ciccolella Holding international BV  wurde das Insolvenzverfahren auch über die Tochtergesellschaften eröffnet.

Davon sind folgende Firmen betroffen:

Diskoflora BV , Honselersdijk,

Disva Garden Center Plants BV, Honselersdijk ,

Flora Retail BV,De Kwakel,

Flower Plant Partners BV, Honselersdijk,

FPP Bloemen BV (Hort Beauty), Honselersdijk,

FPP Planten BV (Bjm Ter Haar), Honselersdijk ,

FPP Services BV, Honselersdijk,

Leliveld Holding Sierteelt BV (Top Plant Service) mit Sitz in De Kwakel,

Leliveld Group BV (Top Flora International) De Kwakel ,

Sardoflor BV (Sardoflor Export),Hoselersdijk ,

Springflower Holding BV, Aalsmeer,

Zurel Group BV mit Sitz in De Kwakel,

Zurel Flowers BV (S. Zurel & Co.) De Kwakel ,

Zurel Plants BV (S. Zurel & Co.), De Kwakel ,

Zurel Logistics BV, De Kwakel,

Triangle Software BV, Aalsmeer

Walhalla Holding BV, Aalsmeer. 

Man wird nun abwarten müssen, zu welchem Ergebnissen  die Insolvenzverfahren bei den einzelnen Firmen führen.

Simon meint:

Für die niederländische Exportwirtschaft mit Blumen und Pflanzen ist der Niedergang der Ciccollella  ein nicht zu unterschätzender Schlag.

Bei den Tochterfirmen der Ciccolella handelt es sich immerhin um Firmen wie z.B. Disva und Zurel die auf eine lange Tradition im Handel mit Blumen und Pflanzen in den Niederlanden zurückblicken können.

Auf der anderen Seite muss man konstatieren, dass es auf Dauer ohne eine Marktbereinigung im Handel mit Blumen und Pflanzen nicht weitergehen kann.

Immer mehr Anbieter bzw. Exporteure haben in den vergangenen Jahren versucht sich ein Stück des kaum noch größer werdenden Kuchens abzuschneiden.

Auf der anderen Seite hat die Anzahl der Nachfrager durch Fusionen und die Gründungen von Einkaufsgemeinschaften abgenommen.

Man mag aus den Vorgängen rund um die Ciccolella auch erkennen, dass Fusionen zur Erlangung einer größeren Marktmacht nicht in jedem Fall zum Erfolg führen müssen.

So hat auch bei uns in Deutschland die Landgard eG jahrelang auf Fusionen oder Teilfusionen mit Firmen aus der Branche gesetzt, ebenfalls mit dem Ziel eine größere Marktmacht zu erreichen.

Auch dieser Versuch ist gescheitert und die neue Geschäftsführung muss nun schmerzliche Einschnitte vornehmen, um das Unternehmen wieder auf gesunde Füße zu stellen.

Durch Fusionen können betriebswirtschaftliche Grundsätze nicht außer Kraft gesetzt werden.

Auch für die Unternehmen in der Blumen- und Pflanzenbranche gilt, dass man schlank und rationell organisiert sein muss, um sich am Markt behaupten zu können.

In der Blumen- und Pflanzenbranche haben Firmen und Genossenschaften mit einem aufgeblähten Apparat kaum noch Zukunftschancen.

Die Strukturen in solchen Firmen sind ganz einfach zu starr. Durch den Aufbau unnötiger  Hierarchien bleiben in vielen Fällen Eigeninitiative und Motivation auf der Strecke.  

Da das Angebot an Blumen und Pflanzen im Markt wesentlich größer ist als die Nachfrage, sind im Vertrieb dieser Erzeugnisse nur noch schwerlich kostendeckende Spannen zu erzielen.

Kleinere Unternehmen sind im Hinblick auf einem sich rasch verändernden Markt  wesentlich flexibler und können viel schneller auf  neue Marktgegebenheiten reagieren.

Es bleibt spannend.  

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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