Blumengroßhandel zeigt sich zufrieden mit dem Geschäft zu Muttertag

von Bernhard Simon

Es gab einige Befürchtungen, wie das diesjährige Muttertagsgeschäft wohl ablaufen könnte. Dabei spielten vor allem die allgemeine Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die Kunden aus dem Facheinzelhandel eine Rolle, die durch Vorbestellung kein Warenrisiko eingehen wollten. Doch auch in diesem Jahr strömten diese „just-in-time“ in den Großhandel, um noch für diesen wichtigen Blumentag einzukaufen. Die Mitglieder im Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels waren daher auch mit dem Geschäft in 2023 sehr zufrieden, denn die Umsätze entsprachen dem letzten sehr guten Jahr oder lagen nur leicht darunter.

Bei ihren Kunden identifizierten die BGI Mitglieder zwei Gruppen: Einige Facheinzelhändler waren gut vorbereitet, die Bestellungen stiegen in der Muttertagswoche bei einer Reihe von Großhändlern stetig an und am Samstag und Sonntag wurde noch stark nachgekauft. Auch das Nachordergeschäft am Montag war sehr gut.

Neben gemischten Sträußen mit Rosen in allen Farben, griffen die Konsumenten zum Start in die Beetsaison auch gern zu Pflanzen als Geschenk zum Muttertag 2023. (Foto: Kirchhoff)

Enormer Arbeitsdruck im Facheinzelhandel

Aber: „Das Vertrauen, dass der Muttertag gut läuft, war nicht bei allen im Einzelhandel vorhanden“, so ein Blumengroßhändler mit bundesweiter Vernetzung. „Der Arbeitsdruck für die Floristen war enorm. Aus dem kalten April heraus hat sich das Tempo in der letzten Woche verdreifacht. Das hatte für viele eine brutale Arbeitswoche zur Folge.“

Einige Blumengeschäft konnten die spät eintreffenden Aufträge kaum noch erfüllen, für den ein oder anderen kam dann noch ein uneingeplanter Last-Minute-Wareneinkauf hinzu. „Wenn die Vorbestellungen der Endkunden ausbleiben, ordert kaum ein Blumengeschäft auf Verdacht größere Mengen, das führt dann zu dem Stress in und der Erschöpfung nach der Muttertagswoche“, kann ein Großhändler die Lage seiner Kunden nachvollziehen. „Wir raten allen zu rechtzeitiger Order und einer guten Vorbereitung. Dabei unterstützen wir unsere Kunden wo wir können, auch durch erweiterte Öffnungszeiten.“

Preise blieben stabil

Die Blumengroßhändler konnten in diesem Jahr im Warenangebot wieder aus dem Vollen schöpfen. Die (allerdings schon im Laufe des Jahres gestiegenen) Einkaufspreise machten bis auf wenige Ausnahmen zum Muttertag keine weiteren Preissprünge. Volumenprodukte wie Hortensien und Eustoma lagen aufgrund gestiegener Frachtkosten im oberen Preissegment. Rosen, Germini und Levkojen könnten im Vergleich zum letzten Jahr etwas günstiger eingekauft werden. Der Grund dafür waren moderatere Preise in Südamerika und in den Niederlanden. So spielten Rosen in allen Farben und Gerbera, vor allem in Rosa, wieder die Hauptrolle in den überwiegend gemischten Sträußen, die nachgefragt wurden. Pfingstrosen und Hortensien waren als saisonale Produkte beliebt.

Paralleler Start in die Beetwarensaison

Auch Pflanzen spielten in diesem Jahr eine Rolle. Bei den fast sommerlichen Temperaturen und einem bereits umfangreichen Beet- und Balkonpflanzen-Angebot, griffen die Konsumenten auch gerne zu hochwertigen Einzelpflanzen wie Hortensien oder Dipladenia oder gemischten Schalen.

Bei aller Freude und der positiven Stimmung aufgrund der guten Umsätze gibt ein Großhändler zu bedenken: „Nicht in jeder Region lassen sich die höheren Kosten durch höhere Preise auffangen. Wir hoffen, dass das Ergebnis „unterm Strich“ ebenfalls gut ausfällt. Es ist ein Gradmesser dafür, wohin in diesem Jahr die Reise geht.“

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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