Blumen zum Muttertag: 78 % weniger schädliche Pflanzenschutzmittel im Zierpflanzenbau

von Bernhard Simon

Am kommenden Sonntag (11.05.2025) feiern wir den Muttertag. Der Muttertag markiert traditionell einen Höhepunkt der Aktivität und des Umsatzes in der Zierpflanzenbranche. Kein Wunder, denn wie eine aktuelle Studie des Blumenrats Holland zeigt, fühlen sich 7 von 10 Menschen durch Blumen glücklicher oder empfinden sie als Stimmungsaufheller in ihrem Zuhause. Die Verkaufszahlen von Royal FloraHolland über 180 Millionen Blumen und Pflanzen in den ersten drei Tagen der Muttertagswoche zeigen, dass die Nachfrage nach Blumen und Pflanzen im Vorfeld des Muttertags höher ist als im Vorjahr. Zahlen der letzten zehn Jahre zeigen zudem einen starken Rückgang des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln gegen Schädlinge und Krankheiten.

Weltweiter Rückgang des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln

Um Blumen und Pflanzen von bester Qualität zu liefern, setzen Züchter Pflanzenschutzmittel ein, um ihre Produkte vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Sie tun dies nur, wenn nötig und so wenig wie möglich. Weltweit verwenden Schnittblumenzüchter 35 % weniger Pestizide (kg Wirkstoff pro Hektar) als noch vor zehn Jahren. Der Einsatz der umweltschädlichsten („roten“) Substanzen ist um 78 % gesunken. Bei Topfpflanzen zeigt sich ein ähnlicher Trend mit einer Gesamtreduktion von 29 % und einer Reduzierung der schädlichsten Substanzen um 79 %. Tatsächlich haben niederländische Topfpflanzenzüchter seit 2015 den Einsatz der umweltschädlichsten Mittel um 96 % und Schnittblumenzüchter um 88 % reduziert. Dies geht aus den neuesten Zahlen von MPS hervor, einer Organisation, die die Nachhaltigkeit des internationalen Blumenanbaus fördert und verfolgt.

Die Branche entwickelt sich rasant mit nachhaltigeren Anbaumethoden

Der Übergang der Blumenzucht zu nachhaltigeren Anbaumethoden ist in vollem Gange. Beispiele hierfür sind der Einsatz biologischer Schädlingsbekämpfungsmittel, der Einsatz von Insektenschutznetzen (z. B. Fenstergitter oder Zwischenfrüchte), aber auch der Einsatz von Robotern und Züchtung (stärkere Sorten), um Pflanzen und Blumen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge zu machen.

Die Verkaufszahlen unterstreichen diesen positiven Trend.

Bis einschließlich Mittwoch wurden im Vorfeld des Muttertags 2025 fast 155 Millionen Blumen und rund 25 Millionen Zimmer- und Gartenpflanzen verkauft. Hinzu kommen die Verkäufe am Donnerstag und Freitag. Dies zeigen die Zahlen von Royal FloraHolland. Rosa und Weiß sind beliebte Blumengeschenke.

Die Top 5 der beliebtesten Blumen sind: 1. Rose, 2. Chrysantheme (Bund), 3. Barberton-Margerite, 4. Tulpe und 5. Pfingstrose. Die fünf beliebtesten Pflanzen sind derzeit: 1. Nachtfalterorchidee 2. Rose (Topf) 3. Kalanchoe (Sukkulente) 4. Pelargonie (Sorten von Geranien) 5. Osteospermum (Sorten von Gänseblümchen)

Umstellung in vollem Gange

Royal FloraHolland, der niederländische Gewächshausgartenbau und das Blumenbüro Holland präsentieren gemeinsam mit MPS erstmals Zahlen zur Reduzierung von Pestiziden im Zierpflanzenbau.

„Es ist ermutigend zu sehen, dass der Gesamteinsatz von Pflanzenschutzmitteln sinkt. Erfreulicherweise nimmt der Anteil der umweltschädlichsten Substanzen rapide ab. Gärtner setzen zunehmend auf vorbeugende Lösungen und biologische Schädlingsbekämpfung. Dieser Trend ist weltweit zu beobachten und wird durch gesetzliche Bestimmungen und Marktanforderungen sowie die intrinsische Motivation vieler Gärtner, zunehmend nachhaltigere Produkte zu liefern, vorangetrieben.“ Daan de Vries, CEO MPS.

Pieter Bootsma, CEO Royal FloraHolland. „Ein Blumenstrauß bringt Freude, Verbundenheit und positive Gefühle. Die Branche wird zunehmend transparenter, auch dank der Zertifizierung. So können wir nachweisen, dass bedeutende Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternommen werden. Neben der Zertifizierung arbeiten wir auch am Product Footprinting, einem ökologischen Fußabdruck pro Blume oder Pflanze. Royal Flora Holland ist unter anderem zusammen mit der Universität Wageningen einer der Gründer dieses FloriPEFCR, das mehr Einblick in die Umweltauswirkungen geben wird.“

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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