Baumarktbranche fordert Öffnungsstrategien für die Branche

von Bernhard Simon

Branche bietet verstärkte Sicherheitskonzepte an

Der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. nimmt wie folgt Stellung zu den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz:

Die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom 10. Februar haben die Mitglieder des BHB mit deutlichem Unverständnis zur Kenntnis genommen.

„Der Handelsverband BHB und seine Mitglieder (aus Handel und Industrie) können mit dem Ergebnis der Corona-Beschlusslage nicht zufrieden sein. Die Enttäuschung über die willkürlichen und undifferenzierten Beschlüsse ist sehr groß. Gemeinsam mit den anderen Fachverbänden fordern wir nach wie vor von den politischen Entscheidern eine Öffnungsstrategie, die sich an den belastbaren, wissenschaftlichen Fakten zur Unbedenklichkeit von Baumärkten und Gartencentern orientiert“, so BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst im Vorfeld des für morgen, 16. Februar, geplanten Corona-Wirtschaftsgipfels.

Bei allem Verständnis für die hohe Verantwortung der politischen Entscheider in dieser einschneidenden Phase der Corona-Pandemie kritisieren die Entscheider der Bau- und Gartenmarktbranche besonders, dass die den Regierungen und Ministerien zur Verfügung gestellten sachbasierten Informationen offenbar überhaupt keinen Eingang in die Planungen im Vorfeld der Bund-Länder-Konferenzen finden. 2020 lagen wenig Informationen vor und die Politik musste Entscheidungen unter hoher Unsicherheit fällen. Heute werden vorliegende, relevante Informationen nachlässig ignoriert.

„Dies zu missachten, ist sowohl in Bezug auf die Versorgungslage der Menschen wie auch gegenüber den rd. 480.000 mittelbar in der Branche beschäftigten Mitarbeitern unverantwortlich“, so Wüst.

Der BHB hatte u.a. in stetigen Dialogen mit Bundes- und Landespolitik und in umfangreichen Informationsangeboten nachgewiesen, dass sowohl die Bau- und Gartenfachmärkte durch Infrastruktur und besondere Raumkubatur zu den sichersten Einkaufsstätten gehören und deren Betrieb auch unter Corona-Bedingungen zu organisieren ist. Eine neue Selbstverpflichtung bietet u.a. den einzigartigen Sicherheitswert von 50 qm pro Kunden an.

Systemrelevante Dinge werden knapp

Hinzu kommt, dass die Kunden mehr und mehr mit Versorgungslücken bei lebensrelevanten Gütern kämpfen. Gerade im derzeitigen harten Winter kommt es bei den Menschen bereits zu Engpässen bei der Brennstoffversorgung, bei Reparatur und Bausortimenten. Die Click & Collect-Lösungen, die die Händler vorbildlich organsiert haben, stoßen bereits jetzt an ihre Grenzen. „Spätestens zu Beginn der Gartensaison wird die Abhollösung nicht mehr ausreichen“, betont Wüst.

Zudem ist die bevorstehende Frühjahrsaison für Händler und Produzenten (über-) lebenswichtig. Bei einer Fortsetzung der Schließung bis in die Saison hinein müssten z.B. Pflanzen in Millionenwerten vernichtet werden – mehr als existenzbedrohend für viele zuliefernde Betriebe.

Völlig aus dem Fokus der Politik gerät weiterhin der psychologische Faktor, der innerhalb der verordneten Maßnahmen entsteht. Die Akzeptanz der über den Lockdown hinaus harten Einschränkungen hängt ganz wesentlich davon ab, wie und ob sich die Menschen sinnvoll beschäftigen, was gerade auch im Umgang mit Kindern eine wichtige Rolle spielt. Hier liefern Bau- und Gartenfachmärkte alle Sortimente zum kreativen Basteln, Renovieren, Bauen. Die Tatsache, dass diese Sortimente derzeit in den Lebensmitteldiscountern verstärkt angeboten werden und reißenden Absatz finden, ist dafür bester Beweis. Dass dabei eine stark wettbewerbsverzerrende Situation entsteht, die ebenfalls kleine zuliefernde Betriebe der DIY-Branche in ihrer Existenz gefährdet, sei hier nur am Rande erwähnt.

Peter Wüst: „Die Branche hat bereits in der ersten Phase der Pandemie unter Zustimmung aller Ordnungsämter bewiesen, dass ihre Einkaufsstätten zu den sichersten im gesamten Einzelhandel gehören und deren Öffnung und sicherer Betrieb auch unter scharfen Schutzvorkehrungen möglich ist. Wir fordern die Politik auf, ihre Beschlüsse den Fakten anzupassen und in den Verordnungen Flexibilität aufzuzeigen.“

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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