Wenn der Zünsler zweimal knabbert: Alternativen zum Buchsbaum

von Bernhard Simon

Ein schönes Gelb- bis Dunkelgrün, schwarze und weiße Streifen, ein paar schwarze Punkte – fertig ist das Objekt. Was nach einem Kunstwerk klingt, ist eigentlich der Künstler selbst: Die Larven des Buchsbaumzünslers sind hübsche Tiere, haben aber das Potenzial, ganze Buchsbäume in skelettartige Skulpturen zu verwandeln und Gartenbesitzer verzweifeln zu lassen.

Statt an ihm zu verzweifeln, kann man den Spieß auch einfach herumdrehen und ihn mit attraktiven und robusten Alternativen zum Buchsbaum zum Verzweifeln bringen.

Verschiedene Gehölze haben sich als Alternative zum Buchsbaum bewährt, zum Beispiel Sorten von Ilex crenata, Berberitze oder kleinwüchsige Formen des Lebensbaumes wie hier im Bild Thuja oc. Tiny Tim. (Foto: GMH/GBV)

Langfristige Lösungen

Der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist eine beliebte Gartenpflanze. Und das nicht nur, weil er generell recht widerstandsfähig und anspruchslos hinsichtlich Standort und Boden ist. Der immergrüne Baum mit den kleinen, gegenständigen Blättchen wächst aufgrund seiner dichten Verzweigung sehr kompakt. Er eignet sich daher hervorragend für jede Art von Formschnitt und ist aufgrund seiner Eigenschaften in vielen Gärten, Parkanlagen und auch in der Grabgestaltung zu finden.

Dass nicht nur der Mensch Gefallen an ihm findet, ist nachvollziehbar. In vielen Regionen Deutschlands laben sich immer häufiger ganze Scharen von Buchsbaumzünsler-Larven an der attraktiven Gartenpflanze. Natürlich kann man den Schädling bekämpfen. Aber dies ist aufwendig, belastet je nach Methode die Umwelt und führt nicht immer zum gewünschten Erfolg. Manch‘ einer ist vielleicht auch schon müde, sich jedes Jahr aufs Neue mehrmals der immer wiederkehrenden Raupen anzunehmen.

Einfacher und langfristig effektiver ist es, für die Bepflanzung auf Gehölze zurückzugreifen, die vergleichbare Eigenschaften wie der Buchsbaum haben und ihm vielleicht sogar ähnlich sehen. Es gibt tolle Alternativen, die sich ebenfalls sehr gut als Solitärpflanze, als immergrünes Gehölz fürs Beet, die Hecke oder die Grabeinfassung machen.

 Für eher saure Böden: Ilex crenata

Eine ideale Alternative zum Buchsbaum für eher saure Böden ist zum Beispiel die Japanische Stechpalme Ilex crenata. Das immergrüne Gehölz hat kleine runde Blätter, die nicht stechen, auch wenn es der Name vermuten lässt. Ilex crenata sieht dem Buchsbaum zum Verwechseln ähnlich, insbesondere die Sorten ‚Dark Green‘ mit dunkelgrünen Blättchen und ‚Convexa‘ mit leicht nach unten gewölbten Blättern. Beide wachsen kompakt und sind im hiesigen Klima winterhart. Am liebsten mögen sie sandige, humusreiche Böden sowie halbschattige Standorte. Sie gedeihen aber auch gut an sonnigen oder schattigen Plätzen.

 Die kalkliebende Alternative: Berberis buxifolia

Eine weitere sehr gute Alternative zu Buxus ist die Buchsblättrige Berberitze Berberis buxifolia in der Sorte ‚Nana‘ – auch bekannt als Polsterberberitze. Wie der Name vermuten lässt, ähneln die Blätter ebenfalls stark denen des Buchsbaumes. Das herausragende Merkmal dieser Berberitzen-Sorte ist, dass sie fast keine Dornen besitzt, selten blüht und langsam wächst. Dadurch bleibt sie klein und dicht und eignet sich hervorragend als Hecke oder zur Grabgestaltung. Sie bevorzugt eher kalkhaltige Böden, stellt aber insgesamt geringe Ansprüche an ihren Standort. Die Buchsblättrige Berberitze gedeiht an sonnigen wie an schattigen Plätzen, ist winterhart und verträgt auch Schnittmaßnahmen gut.

Wer die Wahl hat … fragt den Profigärtner

Der Buchsbaum ist eine Pflanze mit Geschichte und wurde bereits in der Antike in der Gartenkunst verwendet. Daher ist es ein Jammer, dass ein kleines – und dazu noch eingeschlepptes – Insekt einen so großen Schaden anrichtet und ganze Hecken, Einfassungen und Solitärformen vernichtet. Aber auch, wenn der Buchsbaum nicht 1:1 ersetzbar ist, gibt es doch genügend wunderbare Gehölze mit ähnlichen Eigenschaften. Neben den erwähnten Pflanzen gibt es zum Beispiel noch sehr schöne Sorten der Eibe (Taxus), der Heckenmyrthe (Lonicera) und der Zwergmispel (Cotoneaster), kleinwüchsige Lebensbaumarten (Thuja) sowie einige weitere kleinblättrige und wintergrüne Gehölze.

Welche Alternative am besten zu den eigenen Ansprüchen und den vorhandenen Boden- und Klimabedingungen passt, wissen die Experten in den Gartenbaumschulen und Einzelhandelsgärtnereien. Dort findet man die Spezialisten, die sich die Zeit für ein persönliches Beratungsgespräch nehmen. Mit ihrem Fachwissen und ihrer Berufserfahrung können sie, gemeinsam mit dem Kunden, die optimalen Alternativen für den eigenen Garten beziehungsweise den eigenen Bedarf herausfinden. Denn jedes Gehölz hat seine eigenen Ansprüche und Vorlieben, die den Experten bestens bekannt sind. Und nicht zuletzt bieten Gartenbaumschulen und Einzelhandelsgärtnereien die attraktiven Alternativen in großer Auswahl und ausgezeichneter Gärtnerqualität.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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