Verbraucherpreise September 2016: + 0,7 % zum September 2015

von Bernhard Simon

DestatisDie Verbraucherpreise in Deutschland lagen im September 2016 um 0,7 % höher als im September 2015. Damit zieht die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – im zweiten Halbjahr allmählich an. Im Juli und August 2016 hatte sie bei jeweils + 0,4 % gelegen. Zuletzt hatte es eine Inflationsrate von + 0,7 % im Mai 2015 gegeben. Im Vergleich zum August 2016 stieg der Verbraucherpreisindex im September 2016 nur geringfügig um 0,1 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom Ende September 2016. vpideutschland_09

Dämpfend auf die Gesamtteuerung im September 2016 wirkte − wie bereits in den Vormonaten – die Preisentwicklung von Energie (− 3,6 % gegenüber September 2015). Im Vergleich zu den beiden Vormonaten hat sich der Rückgang der Energiepreise binnen Jahresfrist etwas abgeschwächt (Juli 2016: – 7,0 %, August 2016: – 5,9 %). Im September 2016 waren sowohl Kraftstoffe (− 3,5 %) als auch Haushaltenergie (− 3,7 %) für die Verbraucher günstiger als ein Jahr zuvor. Unter den Produkten der Haushaltsenergie war der Preisrückgang bei leichtem Heizöl am stärksten (− 12,5 %). Billiger wurden auch Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (− 8,1 %), Gas (– 3,2 %) und feste Brennstoffe (– 0,8 %). Nur Strom verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat (+ 0,7 %). Ohne Berücksichtigung der Energie lag die Inflationsrate im September 2016 bei + 1,2 %.

Die Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln lag mit + 0,4 % im September 2016 unterhalb der Gesamtteuerung. Teurer als ein Jahr zuvor waren im September 2016 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 6,5 %, darunter Butter: + 12,0 % und Olivenöl: + 9,4 %). Höhere Preise gab es unter anderem für Obst (+ 3,5 %) sowie Fisch und Fischwaren (+ 3,1 %). Deutlich weniger bezahlen mussten die Verbraucher für Molkereiprodukte (− 6,0 %, darunter Quark: − 17,8 %; H-Milch: − 11,7 %; Schnittkäse: − 6,9 %).

Die Preise für Waren insgesamt sanken im September 2016 im Vergleich zum September 2015 um 0,1 %, maßgeblich geprägt durch den Preisrückgang bei der Energie (− 3,6 %). Billiger wurden auch Geräte der Unterhaltungselektronik (− 2,9 %) sowie Bekleidungsartikel (− 1,0 %). Hingegen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr neben den Nahrungsmitteln insgesamt auch einige andere Waren, zum Beispiel Schmuck und Uhren (+ 2,9 %), Tabakwaren (+ 3,3 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+ 3,9 %).

Im Gegensatz zum Preisrückgang bei Waren insgesamt erhöhten sich im September 2016 die Preise für Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum September 2015 um 1,3 %. Diese Entwicklung wurde entscheidend durch die Erhöhung der Nettokaltmieten bestimmt (+ 1,3 % gegenüber September 2015), da private Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Einige Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist auch deutlicher, unter anderem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,2 %), Versicherungsdienstleistungen (+ 3,2 %) sowie Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+ 2,0 %). Verbraucherfreundlich war die Preisentwicklung hingegen nur bei wenigen Dienstleistungen wie zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,5 %).

Veränderung im September 2016 gegenüber dem Vormonat August 2016

Im Vergleich zum August 2016 stiegen die Verbraucherpreise insgesamt im September 2016 nur geringfügig um 0,1 %. Deutliche Preiserhöhungen im Vormonatsvergleich wiesen Bekleidungsartikel (+ 6,6 %) sowie Schuhe und Schuhzubehör (+ 7,5 %) auf. Hier wirkte sich vor allem die Umstellung auf die Herbst-/Winterkollektion aus. Zudem stiegen im September 2016 die Preise für Energie um 0,7 %. Hier gab es gegenüber dem Vormonat insbesondere Preiserhöhungen bei Kraftstoffen (+ 1,5 %) und bei leichtem Heizöl (+ 2,6 %). Die Preise für Nahrungsmittel blieben dagegen nahezu stabil (+ 0,1 %).

Mit dem Ende der Sommerferien im September zeigten sich zudem saisonbedingt erhebliche Preisrückgänge bei Pauschalreisen (− 12,0 %, davon ins Inland: − 6,3 %; ins Ausland: − 12,4 %). Auch die Preise für Flugtickets sanken binnen Monatsfrist (− 1,9 %).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im September 2016 um 0,5 % über dem Stand von September 2015. Damit erreichte die Inflationsrate den derzeitigen Jahreshöchststand. Im Vergleich zum Vormonat August 2016 blieb der Index im September 2016 unverändert. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI von Ende September 2016 wurden damit bestätigt.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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