Günstige Mineralölprodukte dämpften weiterhin die Inflationsrate
Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im September 2015 auf dem gleichen Niveau wie im September 2014. Die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – fiel damit im September 2015 auf einen Wert von 0,0 %.
Eine niedrigere Rate hatte es in diesem Jahr im Januar 2015 mit − 0,3 % gegeben. Im August und Juli 2015 hatte sie noch bei jeweils + 0,2 % gelegen. Im Vergleich zum August 2015 sank der Verbraucherpreisindex im September 2015 um 0,2 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen Gesamtergebnisse von Ende September 2015.
Die niedrige Inflationsrate im September 2015 war maßgeblich auf gesunkene Energiepreise (− 9,3 % gegenüber September 2014) zurückzuführen. Im Vergleich zu den letzten Monaten hat sich der Rückgang bei den Energiepreisen nochmals verstärkt. Im September 2015 dämpfte erneut die Preisentwicklung bei Mineralölprodukten (− 17,1 %, davon leichtes Heizöl: − 27,9 %; Kraftstoffe: − 13,8 %) die Gesamtteuerung deutlich.
Auch die Preise für alle anderen Energieprodukte lagen unter dem Vorjahresniveau (zum Beispiel Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: − 7,4 %; Gas: – 1,8 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wäre die Inflationsrate im September 2015 mit + 1,1 % deutlich höher ausgefallen.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im September 2015 um 1,1 % höher als im September 2014. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln hat sich damit weiter verstärkt (Juli 2015: + 0,4 %; August: + 0,8 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im September 2015 vor allem Gemüse (+ 9,6 %, darunter Kartoffeln: + 22,3 %) und Obst (+ 8,8 %, darunter Äpfel: + 9,7 %).
Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 2,7 %) sowie Süßwaren (+ 1,9 %). Auffällige Preisrückgänge zeigten sich im September 2015 weiterhin bei Molkereiprodukten (− 7,5 %, darunter H-Milch: − 15,0 %; Schnittkäse: − 11,0 %) sowie Speisefetten und Speiseölen (− 4,7 %, darunter Butter: − 8,2 %).
Die Preise für Waren insgesamt sanken im September 2015 im Vergleich zum September 2014 um 1,3 %, insbesondere durch den Preisrückgang bei Energie. Zudem verbilligten sich zum Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik (− 4,4 %). Demgegenüber verteuerten sich neben den Nahrungsmitteln insgesamt auch einige Waren deutlich (zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften: + 6,0 %; Tabakwaren: + 4,9 %; Informationsverarbeitungsgeräte: + 4,2 %).
Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich im September 2015 die Preise für Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum September 2014 mit + 1,1 % überdurchschnittlich.
Diese Entwicklung wurde im Wesentlichen durch die Erhöhung bei Nettokaltmieten geprägt (+ 1,2 %), für die die privaten Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben aufwenden. Daneben verteuerten sich binnen Jahresfrist auch die Personenbeförderung im Straßenverkehr (davon Taxifahrt: + 13,5 %), Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für Körperpflege (+ 3,4 %) sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,2 %). Günstiger wurden hingegen zum Beispiel Flugtickets (− 2,6 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,3 %).
Veränderung im September 2015 gegenüber dem Vormonat August 2015
Im Vergleich zum Vormonat August 2015 sanken die Verbraucherpreise insgesamt im September 2015 um 0,2 %. Insbesondere die Preise für Flugtickets (− 3,2 %) und Pauschalreisen (− 11,7 %) gingen nach dem Ende der Sommerferienzeit zurück. Zudem verbilligten sich erneut Kraftstoffe (− 4,4 %, darunter Superbenzin: − 5,5 %, Dieselkraftstoff: − 1,0 %). Auch die Preise für Haushaltsenergie gaben binnen Monatsfrist leicht nach (− 0,4 %; darunter Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: − 1,0 %; leichtes Heizöl: − 0,3 %).
Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt erhöhten sich im September 2015 gegenüber August 2015 um 0,5 %. Hier verteuerten sich vor allem Gemüse (+ 3,8 %) und Obst (+ 1,6 %). Zudem zogen im September 2015 insbesondere die Preise für Bekleidungsartikel (+ 5,7 %) sowie Schuhe und Schuhzubehör (+ 5,1 %) infolge der Umstellung auf die Herbst-/Winterkollektion an.
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im September 2015 um 0,2 % unter dem Stand von September 2014. Bereits Anfang des Jahres, im Januar 2015, war eine negative Veränderungsrate mit − 0,5 % ermittelt worden. Im Vergleich zum Vormonat August 2015 sank der Index im September 2015 um 0,3 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI vom 29. September 2015 wurden damit bestätigt.