Verbraucherpreise im November 2016 steigen um 0,8 Prozent

von Bernhard Simon

Inflationsrate unverändert auf Zwei-Jahres-Hoch

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im November 2016 um 0,8 % höher als im November 2015. Die Teuerung verweilt somit wie im Vormonat auf einem Zwei-Jahres-Hoch. Im Vergleich zum Oktober 2016 stieg der Verbraucherpreisindex im November 2016 um 0,1 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen Gesamtergebnisse von Ende November 2016.

Dämpfend auf die Gesamtteuerung im November 2016 wirkte − wie bereits in den Vormonaten – die Preisentwicklung bei Energie (− 2,7 % gegenüber November 2015). Der Rückgang der Energiepreise im Vorjahresvergleich hat sich damit im Vergleich zum Oktober 2016 (– 1,4 % gegenüber Oktober 2015) verstärkt. Binnen Jahresfrist verbilligten sich im November 2016 sowohl Haushaltsenergie (− 2,9 %, darunter Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: − 6,9 %; leichtes Heizöl: − 6,7 %; Gas: – 4,1 %) als auch Kraftstoffe (− 2,2 %). Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im November 2016 bei + 1,2 % gelegen. 

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im November 2016 um 1,2 % höher als im November 2015. Der Preisanstieg fiel damit deutlich stärker aus als im Oktober 2016 (0,0 % gegenüber Oktober 2015). Teurer als ein Jahr zuvor waren im November 2016 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 13,3 %, darunter Butter: + 26,0 % und Margarine: + 2,3 %). Unter anderem verteuerten sich auch Süßwaren (+ 1,4 %, darunter Schokoladentafeln: + 6,0 %), Molkereiprodukte und Eier (+ 1,5 %, darunter Hartkäse: + 3,1 % und Eier: + 9,0 %) sowie Fisch und Fischwaren (+ 2,8 %). Dagegen mussten die Verbraucher zum Beispiel für Gemüse (− 0,4 %) etwas weniger bezahlen.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von November 2015 bis November 2016 um 0,5 %. Neben Nahrungsmitteln (+ 1,2 %) verteuerten sich binnen Jahresfrist beispielsweise Kraftwagen (+ 1,7 %), Tabakwaren (+ 3,0 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+ 3,9 %). Billiger wurden neben der Energie (− 2,7 %) unter anderem Geräte der Unterhaltungselektronik (− 4,4 %).

Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich von November 2015 bis November 2016 um 1,1 %. Entscheidend für diese Erhöhung war die Preisentwicklung bei den Nettokaltmieten (+ 1,4 % gegenüber November 2015), da private Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Deutlicher verteuerten sich binnen Jahresfrist unter anderem Dienstleistungen für Verpflegung in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 1,9 %) und für Versicherungen (+ 2,7 %) sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,1 %). Verbraucherfreundlich waren die Preisentwicklungen hingegen bei Pauschalreisen (− 4,1 %), Flugtickets (− 2,0 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,3 %).

Veränderung im November 2016 gegenüber dem Vormonat Oktober 2016
Im Vergleich zum Oktober 2016 stiegen die Verbraucherpreise im November 2016 insgesamt leicht um 0,1 %. Insbesondere verteuerten sich Nahrungsmittel um 1,3 %. Erheblich teurer wurden hier Molkereiprodukte und Eier (+ 6,5 %, darunter Quark: + 22,0 %; Sahne: + 20,1 %; H-Milch: + 19,7 %). Mehr bezahlen mussten die Verbraucher binnen Monatsfrist zum Beispiel auch für Speisefette und Speiseöle (+ 2,1 %, darunter Butter: + 3,5 %) sowie Gemüse (+ 2,4 %).

Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln wurde im November 2016 durch den Preisrückgang bei Energie (– 1,2 %) ausgeglichen. Rückläufig waren hier insbesondere die Preise für leichtes Heizöl (– 5,1 %) und Kraftstoffe (– 1,9 %, darunter Superbenzin: – 2,1 % und Dieselkraftstoff: – 1,5 %).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im November 2016 um 0,7 % über dem Stand von November 2015. Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2016 blieb der Index im November 2016 unverändert. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI von Ende November 2016 wurden damit bestätigt.

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Bernhard Simon – 
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