Verbraucherpreise im Februar 2018 stiegen um 1,4 Prozent zum Vorjahr

von Bernhard Simon

Inflationsrate schwächt sich weiter ab

Verbraucherpreisindex, Februar 2018

  • + 1,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
  • + 0,5 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Februar 2018

  • + 1,2 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
  • + 0,5 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Februar 2018 um 1,4 % höher als im Februar 2017. Damit schwächte sich die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – den dritten Monat in Folge ab. Im Januar 2018 hatte sie bei + 1,6 %gelegen. Im Vergleich zum Januar 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im Februar 2018 um 0,5 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 27. Februar 2018. 

Im Februar 2018 lagen die Energiepreise insgesamt mit + 0,1 % nur knapp über dem Vorjahresniveau und wirkten damit dämpfend auf die Gesamtteuerung. Im Januar 2018 hatte die Teuerungsrate für Energie noch bei + 0,9 % gelegen. Von Februar 2017 bis Februar 2018 verteuerten sich Strom (+ 1,5 %) sowie Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme (+ 1,3 %). Hingegen verbilligten sich im gleichen Zeitraum Gas (− 1,4 %), feste Brennstoffe (− 0,6 %) und Mineralölprodukte (− 0,5 %, davon Kraftstoffe: − 0,6 %; leichtes Heizöl: − 0,2 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im Februar 2018 bei + 1,5 % gelegen.

Ein weiterer wesentlicher Grund für die moderate Entwicklung der Inflation war die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln. Mit + 1,1 % hat sich der Preisanstieg binnen Jahresfrist im Februar 2018 deutlich abgeschwächt (Januar 2018: + 3,1 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im Februar 2018 vor allem Molkereiprodukte und Eier (+ 10,2 %), Speisefette und Speiseöle (+ 8,9 %) sowie Obst (+ 6,7 %). Gegenläufige Preisentwicklungen gab es zum Beispiel bei Gemüse, hier gingen die Preise mit − 17,1 % auffällig stark zurück. In erster Linie war dies durch die hohen Gemüsepreise vor einem Jahr aufgrund der damals niedrigen Temperaturen in Südeuropa bedingt. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im Februar 2018 bei + 1,6 % gelegen.

Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für Waren insgesamt von Februar 2017 bis Februar 2018 mit + 1,0 % unterdurchschnittlich, maßgeblich bestimmt durch die geringen Preisanstiege bei Energie (+ 0,1 %) und Nahrungsmitteln (+ 1,1 %). Einige Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist auch deutlicher, insbesondere Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,7 %) sowie Tabakwaren (+ 4,5 %). Billiger hingegen wurden zum Beispiel Informationsverarbeitungsgeräte (− 3,0 %) und Geräte der Unterhaltungselektronik (− 2,4 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Februar 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 % und damit deutlich stärker als die Preise für Waren. Diese Teuerung wurde im Wesentlichen durch die Erhöhung bei der Nettokaltmiete bestimmt, die im Februar 2018 im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls bei + 1,6 % lag. Daneben verteuerten sich zum Beispiel Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,1 %) sowie Dienstleistungen für Verpflegung in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 2,2 %) etwas stärker. Einige Dienstleistungen waren hingegen günstiger, unter anderem Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,8 %).

Veränderung im Februar 2018 gegenüber dem Vormonat Januar 2018
Im Vergleich zum Januar 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im Februar 2018 um 0,5 %. Dieser Anstieg war zu einem erheblichen Teil auf höhere Preise für Pauschalreisen (+ 10,3 %) zurückzuführen. Binnen Monatsfrist stiegen zudem die Preise für Schnittblumen (+ 4,9 %), Bekleidungsartikel (+ 3,4 %) und Bier (+ 1,8 %) deutlich.

Energie insgesamt verbilligte sich hingegen im Februar 2018 um 0,5 % gegenüber Januar 2018. Hierfür war maßgeblich der deutliche Preisrückgang bei leichtem Heizöl (– 5,0 %) verantwortlich. Die Preise für alle anderen Energieprodukte blieben im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert (zum Beispiel Gas: – 0,2 %; Strom und Kraftstoffe jeweils: + 0,1 %).

Nahrungsmittel insgesamt verbilligten sich im Februar 2018 im Vergleich zum Vormonat um 0,1 %. Hier gingen vor allem die Preise für Speisefette und Speiseöle (– 5,3 %) zurück, insbesondere kostete im Februar 2018 Butter 9,7 % weniger als im Vormonat. Auch für Gemüse (– 1,4 %) sowie Fisch und Fischwaren (– 1,2 %) mussten die Verbraucher weniger bezahlen.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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