Topfpflanzengroßhändler diskutierten über Auswirkungen der Pandemie

von Bernhard Simon

Am 25. und 26. Februar 2021 trafen sich die Topfpflanzengroßhändler des BGI erneut zu einem virtuellen Netzwerktreffen. Die Großhändler zeigten erleichtert, dass in den meisten Bundesländern der Blumenfachhandel wieder öffnen kann. Nach einem „katastrophalen“ Januar sei die Nachfrage im warmen Februar nahezu explodiert. Insgesamt begrüßten alle, dass sich der Blumenfachhandel inzwischen sehr gut auf den Click & Collect- oder Schaufenster-Verkauf eingestellt hat, dennoch sei man sehr froh, dass die Einschränkungen jetzt gelockert werden.

Die Großhändler betonten, dass es sehr wichtig sei, dass sich der Facheinzelhandel streng an alle Regeln der Corona-Schutzverordnungen hält, um mit dem Privileg der Öffnung verantwortungsvoll umzugehen und einer eventuellen Neiddebatte keine Angriffsfläche zu bieten. Darüber werde mit den Kunden im Alltagsgeschäft auch gesprochen.

Mobiles Arbeiten wird Teil des Arbeitsalltags bleiben

Des Weiteren sprachen die Unternehmer über ihre Erfahrungen mit mobilem Arbeiten und Homeoffice ihrer Mitarbeiter. Am erfolgreichsten hat sich ein Wechsel von Anwesenheit und mobilem Arbeiten herausgestellt, so bleiben Kontakt und Austausch mit den Kunden, Lieferanten und Kollegen erhalten. Negativ wurde angemerkt, dass durch die fehlenden Besuche in den Betrieben bestimmte Ware nicht „live“ zu sehen ist und die Einordnung der Qualität schwieriger sei. Die Netzwerkmitglieder stellten fest, dass der Anteil daraus resultierender Nacharbeiten leicht gestiegen sei. Viele gaben an, dass das Arbeiten von zu Hause ein selbstverständlicherer Bestandteil des Arbeitens werden wird als vor der Pandemie. Darüber hinaus würden durch die Möglichkeiten sich virtuell auszutauschen, dort wo ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen den Geschäftspartnern bestehe, die Zahl der Geschäftsreisen reduziert werden können.

Ein solches Vertrauensverhältnis habe auch im Hinblick auf die Einhaltung von Lieferverträgen an Gewicht gewonnen. Weder Produzent noch Großhändler konnten in den vergangenen Monaten das Warenaufkommen „puffern“. Es wurden in enger Abstimmung gemeinsame Lösungen gesucht und gefunden.

Flexible Dienstleitung und ethischer Konsum gewinnen an Bedeutung

Am zweiten Tag wurden die Auswirkungen der Pandemie auf das Konsumverhalten beleuchtet. Die Funktion des Großhandels zwischen Produzent und Konsument wird zukünftig mit weiteren Dienstleistungen verbunden sein, zeigten sich die Topfpflanzengroßhändler überzeugt. Dazu wird auch die Digitalisierung beitragen. Plattformlösungen nach dem Amazon-Prinzip, bei denen Händler ihre Ware anbieten und zum gewünschten Zeitpunkt an den gewünschten Ort liefern, werden zunehmen.

Es ist außerdem zu erwarten, dass sich der ethische Konsum, der durch die Pandemie ein wenig in den Hintergrund gedrängt wurde, deutlich stärker im Mainstream etablieren wird. Die Menschen sind sensibilisiert für „Greenwashing“, daher sei die Haltung der Unternehmen und der ganzen Branche gegenüber Mensch und Umwelt zukünftig mit kaufentscheidend. 

Nachhaltigkeitsanstrengungen sichtbar machen

Als wichtiges Thema mit Potenzial nach oben identifizierten die Betriebe ihre Nachhaltigkeitskommunikation. Vieles werde bereits gelebt, aber nicht selbstbewusst kommuniziert, so das Fazit zum Abschluss des zweiten Tages. Dabei stehe die Selbstverpflichtung jedes Einzelnen vor allem zu den relevanten Themen Plastikvermeidung und Klimaneutralität im Vordergrund.

Das nächste Treffen der Topfpflanzengroßhändler im BGI ist für Mitte Juni geplant.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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