IVG und NABU kritisieren das Moorschutzprogramm in Niedersachsen.
Anlässlich der Vorstellung des neuen niedersächsischen Moorschutzprogramms „Niedersächsische Moorlandschaften“ üben der Industrieverband Garten (IVG) e.V. – in dem unter anderem Hersteller von Blumenerden und Substraten organisiert sind – und der NABU Niedersachsen Kritik an der Moorschutz- und Raumordnungspolitik der Landesregierung. Das Programm, das zum Ziel hat, Klimaschutz in den Mooren zu betreiben, setzt in erster Linie auf freiwillige Extensivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft und stellt dafür Gelder zur Verfügung.
NABU Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann: „Das Programm ist grundsätzlich zwar zu begrüßen und ein Schritt in die richtige Richtung, es wird aber sein Ziel weit verfehlen, wenn die Landwirtschaft nicht stärker in die Verantwortung genommen wird“. Mehr als 12 Prozent der in Niedersachsen ausgestoßenen klimaschädlichen Gase stammen allein aus der landwirtschaftlichen Nutzung der organischen Böden.
Die Landesregierung war bereits bei der Novellierung des Landesraumordnungsprogramms eingeknickt. Sie hatte der Landwirtschaft – dem bei weitem größten Nutzer der niedersächsischen Moorflächen – einen Freibrief erteilt, mit dem sie weiterhin auf den Flächen intensiv wirtschaften und damit die klimaschädliche Moorzersetzung weiter vorantreiben kann. Auch im neuen Moorschutzprogramm wird nun von der Fortsetzung einer moorschonenden Form der Land- und Forstwirtschaft gesprochen, obwohl bekannt ist, dass Moor- und Klimaschutz auf Moorböden eine Einstellung der Nutzung und eine fachgerechte Vernässung der Flächen bedeutet. Eine extensive landwirtschaftliche Nutzung mit möglichst hohen Wasserständen könnte zwar die Moorzersetzung verlangsamen, aber nicht aufhalten.