Schon seit lĂ€ngerer Zeit wurde darĂŒber spekuliert, was denn mit dem Traditionsunternehmen Hiep-Mammarella passieren wird.
Es war sehr ruhig um dieses Unternehmen geworden. Nun kam heraus, dass man den Betrieb zum 31.12.2013 endgĂŒltig aufgeben möchte.
Erst vor drei Jahren hatten die Kinder von Albert Hiep und Vittorio Mammarella den Betrieb ĂŒbernommen und damit den Generationswechsel vollzogen.
Den Schwerpunkt des Unternehmens bildete der Handel mit mediterranen Pflanzen aller Art aus Italien, Spanien und Portugal.
Die schwierige Marktsituation sowie steigende Kosten fĂŒr Heizung und Logistik wurden als SchlieĂungsgrund angefĂŒhrt. AuĂerdem sah man sich dem immer stĂ€rker werdenden Preisdruck der BaumĂ€rkte und Discounter ausgesetzt.
So konnte man in dem 1993 erbauten, modernen Betrieb die notwendigen ErtrĂ€ge nicht mehr erzielen.Nun das endgĂŒltige Aus zum Jahresende 2013.
Wichtig ist hier der Hinweis, dass Hiep-Mammarella nicht insolvent ist, sondern die SchlieĂung bezieht sich ausschlieĂlich auf die zu erwartenden wirtschaftlichen Perspektiven.
Simon meint:
Mit der Firma Hiep- Mammarella ist wieder ein renommiertes Gartenbauunternehmen der MarktverÀnderung zum Opfer gefallen.
FĂŒr mich war Vittorio Mammarella immer ein ganz besonderer Unternehmer.
In den sechziger Jahren begann er seinen Handel und besuchte mit seinem Verkaufsfahrzeug diverse Volksfeste, um den Besuchern seine in weiĂes Seidenpapier eingewickelten Blumen und Pflanzen zu verkaufen.
Da gab es beispielsweise drei Pflanzen fĂŒr 10,00 DM oder diverse GroĂpflanzen fĂŒr 20,00 DM. Er hatte einfach den âDrehâ heraus und wusste, wie er seine Kunden ansprechen musste.
Wenn die Leute an seinem Spezialfahrzeug nichts mehr kaufen wollten, stellte er seine Anstrengungen ein, setzte sich hin, um etwas spÀter vor neuem Publikum wieder zu starten.
Einige Nachahmer haben versucht dieses Konzept zu kopieren. Jedoch die Schlagkraft von Vittorio Mammarella hat niemand je wieder erreichen können.
Durch die NĂ€he zum Endverbraucher konnte er feststellen, was den Leuten gefiel und richtete darauf seinen Einkauf aus.
NatĂŒrlich hatte der Italiener Vittorio Mammarella auch einen besonderen Bezug zu seiner Heimat und den mediterranen Pflanzen.
Wegen der immer stĂ€rker werdenden Nachfrage dieser Produkte entschloss er sich zusammen mit Albert Hiep die Hiep-Mammarella OHG in Kevelaer zu grĂŒnden.
Mit der GrĂŒndung dieser Firma wurde Vittorio Mammarella beispielsweise zum Pionier fĂŒr die Vermarktung von Margeriten aus Albenga/Riviera.
SpÀter kamen weitere SpezialitÀten, wie z.B. Citrus aus Sizilien und viele andere mediterrane Produkte mit ins Programm.
Mit seinen wunderschönen Ausstellungen die er in seinem Betrieb jeweils parallel zur IPM in Essen prĂ€sentierte, machte sich Vittorio Mammarella weit ĂŒber den Niederrhein hinaus einen guten Namen.
Viele von Ihnen werden sich an die wunderbaren Feste, anlÀsslich dieser Ausstellungen erinnern. Ja, auch vom Feiern verstand man was in diesem Betrieb.
Wenn ich ehrlich bin, schmerzt es mich sehr, dass diese Firma nun aufgrund der verÀnderten Marktgegebenheiten aufgeben muss.
Der Markt nimmt nun mal keine RĂŒcksicht auf Emotionen, sondern reagiert immer rational. Das musste nun leider auch dieser Traditionsbetrieb erfahren.