Simon meint: Flüchtlinge in Deutschland

von Bernhard Simon

Simon meint:

Angesichts der aktuellen Diskussionen rund das Flüchtlingsthema ist es an der Zeit klar Stellung zu beziehen. Weder die Nazi-Hetzer im Netz, noch die PEGIDA-Demonstranten in den verschiedenen Städten sprechen in meinem Namen und nicht für die Mehrheit in unserem Land.
Auch wenn dort noch so laut gebrüllt wird: „Wir sind das Volk“. Zu dieser Art von Volk möchte ich jedenfalls nicht gehören.

Messerstecher und Brandstifter sowie Anhänger der rechten Parteien NPD und AFD bestimmen aktuell das Bild in der Öffentlichkeit und vergiften damit permanent das Meinungsbild in Deutschland.
Es werden Galgen für unsere demokratisch gewählten Repräsentanten durch die Straßen getragen. Politiker aus Kreisen und Kommunen werden persönlich angegriffen und bedroht.

Ein Sprecher auf der PEGIDA-Demonstration am letzten Montag brachte sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass die Konzentrationslager ja leider nicht mehr im Betrieb seien.
Andere holen den Wunschtraum vom „Tausendjährigen Reich“ wieder aus der Mottenkiste Spätestens jetzt muss jedem Demokraten klar werden, dass nicht die Flüchtlinge, sondern diese Menschen es sind vor denen wir Angst haben müssen.
Denen geht es ausschließlich darum diese fragwürdige Gesinnung in unserem Land weiter zu verbreiten. Angst wird gezielt geschürt, um den genannten Parteien weiteren Zulauf zu bescheren.

Es macht mich sehr betroffen, dass solch eine Gesinnung in unserem Land, nach all den Erfahrungen mit dem „Dritten Reich“ wieder hoffähig werden könnte. Die Väter unserer Demokratie haben den nachfolgenden Generationen ein sehr gutes Fundament für die weitere Entwicklung unseres Staates hinterlassen. Es kann doch nicht sein, dass nun einige Wirrköpfe dieses Fundament zum Wanken bringen.

Warum sollte ich Angst vor diesen Flüchtlingen haben? Nur weil sie aus einem anderen Kulturkreis kommen, kann ich doch diese Leute nicht unter Generalverdacht stellen.
Darüber sollte jeder einmal nachdenken.
Ich lebe mit meiner Familie in unmittelbarer Nähe einer Flüchtlingsunterkunft. Was diese entwurzelten Menschen in ihrer Heimat und auf der Flucht erlebt haben können wir uns kaum vorstellen. Diese Leute sind dankbar dafür, dass sie nun endlich in Sicherheit leben können.

In unserer Verfassung haben wir das Asylgesetz verankert, welches den Menschen aus Kriegsgebieten ein Aufenthaltsrecht in unserem Land zugesteht. Es wurden dafür keine Obergrenzen festgelegt. Darüber kann man sich jetzt nicht einfach hinwegsetzen.

Sicher bedarf es riesiger Anstrengungen, um diese Herausforderung zu meistern. Ich kann auch nachvollziehen, dass manche Mitbürger echte Sorgen haben, ob wir das wirklich alles schaffen können. Hier stellt sich die Frage der Integration. Die zu uns kommenden Flüchtlinge brauchen Perspektiven in Form von Arbeit, Aus- und Weiterbildung.

Was mich viel mehr besorgt, ist das Verhalten innerhalb der Europäischen Union. Viele Länder schotten sich einfach ab und verschließen die Augen vor der Not dieser Flüchtlinge.
Die aktuelle Krise zeigt deutlich auf, wie weit wir von einer Wertegemeinschaft entfernt sind. Nicht Menschlichkeit, sondern Egoismus und Angst davor vom Wähler abgestraft zu werden bestimmt die Diskussion in vielen Ländern der EU.

Warum tun wir uns eigentlich so schwer mit dieser Situation?
Haben wir uns vielleicht schon so sehr in unser Schlaraffenland zurückgezogen, dass wir nicht dulden wollen, dass uns hier jemand stört?
Unsere christliche Kultur gibt uns den Weg vor. Solidarität, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe sind die Kernpunkte.
Diese Attribute sind jetzt mehr denn je gefordert.

Im Bezug auf die Propaganda aus der rechten Ecke kann ich nur sagen:

WEHRET DEN ANFÄNGEN

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