Royal FloraHolland steigert den Produktumsatz 2024 um 5% zum Vorjahr

von Bernhard Simon

Royal FloraHolland hat das Geschäftsjahr 2024 laut dem am 4. April veröffentlichten Geschäftsbericht 2024 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 10 Millionen Euro, nach Steuern 6 Millionen Euro. Dies liegt über dem erwarteten ausgeglichenen Ergebnis des Vorjahres. Der Produktumsatz stieg 2024 im Vergleich zu 2023 um 5 % auf 5,3 Milliarden Euro (2023: 5,1 Milliarden Euro). Dies ist der zweithöchste Umsatz aller Zeiten (2021: 5,6 Milliarden Euro).

Der positive Umsatz ist hauptsächlich auf den Anstieg des durchschnittlichen Stückpreises für Blumen (11 %) zurückzuführen. Das um 2 % geringere Volumen  bestätigt das Ergebnis. 

Zentrale der Royal Flora Holland in Aalsmeer ( Foto: FloraHolland)

Stärkung der Zierpflanzenkette

Pieter Bootsma, CEO seit 1. Januar 2025: „Im Jahr 2024 haben wir uns stark auf die Weiterentwicklung der logistischen und digitalen Zierpflanzenplattform konzentriert, die die Grundlage für alle Aktivitäten von Royal FloraHolland bildet. Mit dieser RFH-Plattform reagieren wir erfolgreich auf Veränderungen im Zierpflanzensektor, wie Digitalisierung, schwankende Volumina pro Transaktion und Skaleneffekte. Wir passen unsere Dienstleistungen an die sich ändernden Marktbedürfnisse an und arbeiten kontinuierlich an der Steigerung der Effizienz unserer Prozesse. Wir haben unsere Organisation und Arbeitsweise verändert, um effizienter und effektiver zu arbeiten. Unsere Strategie 2030 hat vier Schwerpunkte: Ausbau des Daytradings, bessere Anbindung an Wachstumssegmente im Markt, eine finanzstarke Genossenschaft und die Stärkung unseres Hub-Netzwerks. Dies sind konkrete strategische Entscheidungen, mit denen wir auf unserem soliden Fundament aufbauen.“ Bootsma betont die große Bedeutung einer nachhaltigeren Entwicklung des Sektors. „Ab 2026 wird der Großteil des Umsatzes von Züchtern mit Nachhaltigkeitszertifikat stammen.“ Wir werden auch Kleingärtner dabei unterstützen, bis spätestens 1. Juli 2027 zertifiziert zu sein. Ich halte dies für eine notwendige Voraussetzung für die öffentliche Förderung des Zierpflanzenbaus. Diese Meinung wird in unserer Branche weithin geteilt, sowohl bei unseren Gärtnern als auch im Handel.‘

Verbessertes Ergebnis

Royal FloraHolland verfügt über ein sehr solides finanzielles Fundament. CFO David van Mechelen:Wir wollen strukturell schwarze Zahlen schreiben. Nach zwei Verlustjahren war dieses Versprechen im vergangenen Jahr schwer zu halten. Das Ergebnis für 2024 war 23 Millionen Euro besser als 2023. Unsere Erträge wurden durch den besseren Blumenpreis und die damit verbundenen höheren Provisionen positiv beeinflusst. Auch die höheren Tarife für Gärtner und Käufer führten zu höheren Erträgen. Darüber hinaus haben wir die Kosten straff im Griff. Das Programm „Fit für die Zukunft“ zahlte bereits 2024 einen Beitrag, der durch eine Rückstellung ausgeglichen wurde. Die Tariferhöhung um 4 % hat lediglich zu einem Anstieg der Lohnkosten um 1 % geführt, was unter anderem auf einen Abbau des indirekten Personals und eine weitere Produktivitätssteigerung in der Logistik zurückzuführen ist. Unsere Energiekosten waren im vergangenen Jahr um 8 Millionen Euro niedriger als 2023. Darüber hinaus erzielten wir Einsparungen durch eine professionellere Einkaufspolitik. Im gesamten Unternehmen ist man sich der strategischen Bedeutung von Kosteneffizienz bewusst und hat entsprechend gehandelt. Leider verzeichnete Floriway erneut einen Verlust in der gleichen Größenordnung wie 2023. Es gab jedoch eine positive Trendwende, da die finanzielle Entwicklung im zweiten Halbjahr besser war als im ersten Halbjahr. Das neue Management und die angepassten Geschäftsabläufe beginnen sich auszuzahlen.“

Zukunftssicherer Marktplatz

„Unsere Solvenz verbesserte sich 2024 leicht, und der freie Cashflow war positiv. Als Royal FloraHolland haben wir bereits im vergangenen Jahr kräftig in die Zukunft investiert, nämlich 83 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr haben wir an einem umfassenden und detaillierten Investitionsplan für die kommenden Jahre gearbeitet, um unsere Standorte nachhaltiger und zukunftssicherer zu gestalten. Wir diskutieren dies derzeit mit unseren Mitgliedern. Ich bin auch überzeugt, dass wir das volle Vertrauen unserer Banken genießen. Dies zeigt sich unter anderem in der Refinanzierung unserer Kreditlinie in Höhe von 210 Millionen Euro, die wir 2024 abgeschlossen haben. Bisher haben wir diese Kreditlinie nur begrenzt genutzt, erwarten aber, dass wir sie in den kommenden Jahren stärker nutzen werden. Darüber hinaus wurde diese Kreditlinie nun in ein Sustainability Linked Loan umgewandelt, dessen Zinssatz an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gekoppelt ist. In diesem Jahr haben wir erneut einen wichtigen Schritt in der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Geschäftsbericht unternommen. Wir werden dies auch weiterhin tun, um zeitnah und vollständig CSRD-konform berichten zu können.“

Weitere interessante Beiträge

Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

Copyright @2022 Unternehmensberatung Simon PenciDesign

Menü