Nachhaltigkeit im Krankenhaus

von Bernhard Simon

In Zeiten des Klimawandels und der Rohstoffverknappung kann es sich keine Branche mehr leisten, das Thema Nachhaltigkeit zu ignorieren. Das gilt selbstverständlich auch für medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser. Grundsätzlich sind viele Institutionen auch bereit, entsprechende Maßnahmen zu setzen. Oftmals wissen sie jedoch nicht, wo sie anfangen sollen. Die folgenden Tipps können dabei weiterhelfen.

Auf den Wasserverbrauch achten

Selbstverständlich haben Krankenhäuser einen wesentlich höheren Wasserverbrauch als Privathaushalte. Dennoch lassen sich Abläufe und Prozesse so optimieren, dass auch beim Wasser gespart werden kann.

Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, den in die Jahre gekommenen Steckbeckenspüler gegen ein neues Modell auszutauschen, dass wesentlich energieeffizienter und wassersparender arbeitet.

Blockheizkraftwerk installieren

Wer die Nachhaltigkeit im Krankenhaus erhöhen möchte, findet dafür zahlreiche Vorbilder, die diesen Weg bereits eingeschlagen haben. Dazu gehört unter anderem das Evangelische Krankenhaus Hubertus, das bereits seit dem Jahr 2001 den Energieverbrauch um 37 Prozent gesenkt und den Co2-Ausstoß um 2.600 Tonnen reduziert hat.

Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Errichtung eines Blockheizkraftwerks. Damit deckt das Krankenhaus heute zwei Drittel seines Stromverbrauchs ab. Die entstehende Wärme sorgt im langjährigen Schnitt für rund die Hälfte des erforderlichen Heizbedarfs.

Langfristig hilft nur eine umfassende Strategie

Selbstverständlich sind mit den entsprechenden Maßnahmen ein paar Quick-Wins möglich. Wer seine Einrichtung jedoch dauerhaft nachhaltig betreiben möchte, benötigt dafür auch eine umfassende Nachhaltigkeits-Strategie.

Laut dem Medica-Magazin haben in Deutschland aktuell erst etwa sechs Prozent aller Krankenhäuser ein entsprechendes Konzept. Der Grund dafür ist der oftmals hohe Kostendruck. Nachhaltigkeit kostet zunächst immer Geld und die Auswirkungen sind für die Patienten nicht erkennbar.

Dipl.-Ing Annegret Dickhoff vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sieht Krankenhäuser als großen Energieverbraucher, genau das bringt aber auch ein hohes Einsparpotenzial mit sich.

Wichtig ist, zunächst einmal einen Sinneswandel in den Köpfen herbeizuführen. Denn sogenannte „Green Hospitals“, die entsprechende energetische Verbesserungen vornehmen, können ihre Energiekosten dadurch jährlich um rund 1.400 Euro pro Bett reduzieren. Das ist nicht nur im Sinne der Umwelt, sondern vor allem auch wirtschaftlich sinnvoll.

Anja Schönheit-Müller, Pflegedirektorin am REGIOMED Klinikum Lichtenfels, sieht das Thema Nachhaltigkeit nicht als einmalige Projekt, sondern als ständigen Verbesserungsprozess. Ist das Personal erst einmal entsprechend auf das Thema sensibilisiert, werden auch laufend Vorschläge zur sofortigen Umsetzung eingebracht.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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