Kommentar: Schaden Eliten dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft?

von Bernhard Simon

Simon meint:

Steuerhinterziehung scheint in unserer Wohlstandsgesellschaft ein lieb gewordener Sport geworden zu sein. Ausgerechnet die Menschen, denen es finanziell besonders gut geht, versuchen durch die unterschiedlichsten Steuervermeidungsstrategien den Sozialstaat in seinen Grundfesten zu attackieren. In dieser Parallelgesellschaft der Reichen und Vermögenden hat man sich partiell sein eigenes Recht geschaffen.

Die in den letzten Jahren aufgedeckten Fälle von Steuerbetrug einiger bekannter Personen zeigen aus meiner Sicht nur die Spitze des Eisbergs. Teile der Eliten und Repräsentanten unserer Gesellschaft vermitteln zurzeit den Eindruck, dass es Ihnen weniger darum geht, an verantwortlicher Stelle unserer Gesellschaft zum Wohle der Allgemeinheit mitzuarbeiten, sondern vielmehr darum sich zunächst einmal selbst die Taschen zu füllen.

Die aktuell aufgedeckten Sachverhalte zu den „Panama Papers“ zeigen, dass sich eine Vielzahl von Menschen aus Regierungen, Verbänden, Banken und Firmen sowie vermögende Einzelpersonen und Sportstars an dem Konstrukt rund um die Briefkastenfirmen in Steueroasen beteiligt haben. Obwohl im Nachhinein versucht wird diese Sachverhalte herunterzuspielen, ist für mich klar, dass es diesen Personen nur darum ging, für sich steuerliche Vorteile zu erreichen bzw. eine Steuerzahlung komplett zu vermeiden. Viele dieser Personen tauchen auch heute noch als Moralapostel in diversen Fernsehformaten auf, um uns dort zu erklären, wie wir uns zum Wohle der Gesellschaft verhalten sollten.

Der einfache Arbeitnehmer bzw. ehrliche Unternehmer, der monatlich brav seine Steuern beim Finanzamt abliefert, muss sich doch ziemlich über den Tisch gezogen fühlen, wenn er sich die Informationen der vergangenen Tage zu Gemüte führte.

Moral und Verantwortungsbewusstsein sind die Attribute, welche „Gott sei Dank“ die Mehrheit in unserer Gesellschaft immer noch prägen. Nur diese Grundeinstellung kann unserer Gesellschaft auf Dauer zusammenhalten. Damit das so bleibt, ist es von großer Bedeutung, dass die verantwortlichen Personen an den Schaltstellen der Macht sich dieser Verantwortung wieder stärker bewusst werden und auch entsprechend handeln.

Wie weit sich das Geschwür von Missbrauch und Egoismus schon in die Gesellschaft hinein gefressen hat, führt uns die Entwicklung des unerlaubten Dopings im Sport vor Augen. Ganze Sportnationen wie aktuell Russland, Kenia und jetzt auch noch UK versinken dabei im Dopingsumpf. Auch hier geht es ausschließlich darum, sich mit unlauteren Mitteln Vorteile zu verschaffen und Mitbewerber zu verdrängen bzw. den Machterhalt der handelnden Personen zu unterstützen.

Für mich stellt sich die Frage, wie lange unsere Gesellschaft das noch aushält. Jetzt ist nicht die Zeit für Ponyhofpolitik, sondern für klare Entscheidungen die vielleicht auch wehtun.
Die regierenden Parteien müssen die Probleme konsequent angehen. Wenn das nicht geschieht, dürfen wir uns nicht wundern, dass andere Parteien immer mehr Zuspruch bekommen.
Frauke Petry (AFD) als Bundeskanzlerin ist ja auch keine Alternative, oder?

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Bernhard Simon – 
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