Hornbach im zweiten Quartal mit leichtem Umsatzplus

von Bernhard Simon

Die HORNBACH Gruppe (HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern) hat den Konzernumsatz im zweiten Quartal (Q2) 2023/24 (1. Juni 2023 bis 31. August 2023) auf 1.667.9  Mio. Euro (+1,1%) gesteigert. Die Kundennachfrage nach Bau- und Heimwerkerbedarf blieb in den Sommermonaten trotz der anhaltend hohen Inflation in Deutschland und der wieder auflebenden Reisetätigkeit auf einem guten Niveau. Höheren Kundenfrequenzen in den stationären Märkten stand ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Warenkörbe gegenüber.

Insgesamt ging der Umsatz im ersten Halbjahr (H1) 2023/24 mit 3.441,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr leicht zurück (-0,6%). Im ersten Quartal hatte das kalte und nasse Wetter den Start in die Hauptsaison für Heimwerken und Garten verzögert. Mit einem Rückgang um 13,3% auf 111,9 Mio. EUR hat sich das bereinigte EBIT in Q2 2023/24 im Vergleich zu Q1 2023/24 verbessert. Im ersten Halbjahr 2023/24 betrug das bereinigte EBIT insgesamt 221,3 Mio. EUR (-20,2%). Diese Zahlen bestätigen die vorläufigen Ergebnisse, die am 15. September 2023 zusammen mit der Aktualisierung der Jahresprognose veröffentlichten wurden.

„Die Entwicklung von Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal ist ermutigend, insbesondere angesichts der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheit. Wir haben unsere Resilienz unter Beweis gestellt und unsere Marktanteile in mehreren Ländern weiter gesteigert – besonders erfreulich ist die starke Entwicklung in den Niederlanden und in Tschechien. Mit unserem erfahrenen Management-Team haben wir zahlreiche kurzzeitige Herausforderungen in unterschiedlichen Marktphasen immer wieder erfolgreich gemeistert. Wir vertrauen auf die Attraktivität unseres Geschäftsmodells und profitieren von unserer ausgewogenen geografischen Diversifizierung sowie unserem führenden Interconnected-Retail (ICR)-Angebot. Die längerfristigen Aussichten für unser Geschäft sind positiv und werden durch strukturelle Wachstumsfaktoren in unseren Märkten unterstützt. In ganz Europa besteht ein erheblicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf bestehender Gebäude, insbesondere im Hinblick auf die Verbesserung der Energieeffizienz“, sagte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der HORNBACH Management AG.

HORNBACH Baumarkt wächst im zweiten Quartal 2023/24 um 1,9%

Im größten operativen Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG (DIY-Einzelhandel), der zum 31. August 2023 insgesamt 172 großflächige Bau- und Gartenmärkte sowie Online-Shops in neun europäischen Ländern betrieb, stiegen die Nettoumsätze in Q2 2023/24 um 1,9% und lagen im ersten Halbjahr mit 3.228,1 Mio. EUR (H1 2022/23: 3.236,8 Mio. EUR) nahezu auf Vorjahresniveau. Flächen- und währungskursbereinigt ging der Umsatz des Teilkonzerns in H1 2023/24 um 1,3% zurück ( H1 2022/23: +1,9%). In Deutschland sank der Nettoumsatz der HORNBACH Baumarkt AG in H1 2023/24 um 2,4% auf 1.563,5 Mio. EUR (H1 2022/23: 1.601,7 Mio. EUR). Der Umsatz außerhalb Deutschlands stieg um 1,8% auf 1.664,6 Mio. EUR (H1 2022/23: 1.635,1 Mio. EUR). Insgesamt erhöhte sich damit der Auslandsanteil am Umsatz des Teilkonzerns HORNBACH Baumarkt AG von 50,5% auf 51,6%.

Der Anteil des Onlinehandels (inklusive Click & Collect) am Gesamtumsatz des Teilkonzerns HORNBACH Baumarkt betrug im ersten Halbjahr 2023/24 13,2% (H1 2022/23: 14,8%) und liegt damit weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau (2019/20: 9,8%). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Online-Umsatz in H1 2023/24 um 11,5% auf 425,0 Mio. EUR.

In der ersten Hälfte des Kalenderjahres konnte HORNBACH Baumarkt seinen Marktanteil in Deutschland sowie in den meisten internationalen Märkten weiter ausbauen. Von Januar bis Juli 2023 stieg der Marktanteil von HORNBACH Baumarkt (GfK4)) in Deutschland auf 14,8% (2022: 14,7%), in Tschechien auf 36,1% (2022: 34,0%), in den Niederlanden auf 26,5% (2022: 25,3%) und in der Schweiz auf 13,9% (2022: 13,3%).

„Das Gestalten des eigenen Wohnraums hat für unsere DIY-Kunden weiterhin eine hohe Priorität. Im zweiten Quartal haben wir einen gewissen Nachholeffekt bei Gartensortimenten sowie eine hohe Nachfrage nach Renovierungsprojekten festgestellt. Die Kundenfrequenz in unseren stationären Märkten war weiterhin stark, wenn auch mit einer etwas geringeren Warenkorbgröße, die eine gewisse Zurückhaltung der Verbraucher widerspiegelt. Mit Blick nach vorne konzentrieren wir uns weiterhin darauf, einerseits unsere operative Leistung zu verbessern und andererseits gezielt in die Zukunft zu investieren, um bei einer Erholung der Konjunktur bestmöglich für weiteres Wachstum aufgestellt zu sein“, sagte Erich Harsch, Vorstandsvorsitzender der HORNBACH Baumarkt AG.

Der Teilkonzern HORNBACH Baustoff Union GmbH (HBU) verzeichnete aufgrund der schwächeren Entwicklung in der Bauwirtschaft in Q2 2023/24 einen Umsatzrückgang um 9,4% auf 107,5 Mio. EUR (Q2 2022/23: 118,6 Mio. EUR). Im ersten Halbjahr 2023/24 ging der Umsatz um 6,0% auf 212,9 Mio. EUR (H1 2022/23: 226,6 Mio. EUR) zurück. Der Teilkonzern betreibt derzeit 40 Baustoffhandelsstandorte im Südwesten Deutschlands und im grenznahen Frankreich (Grand Est).

Ertragslage im 2. Quartal verbessert, Inflations- und Kostendruck hält an

Das bereinigte EBIT der HORNBACH Gruppe lag in Q2 2023/24 mit 111,9 Mio. EUR um 13,3% unter dem Vorjahresquartal (129,1 Mio. EUR). Der Inflationsdruck wirkte sich weiterhin auf die Handelsspanne und die operativen Kosten aus, insbesondere im Hinblick auf steigende Löhne und Gehälter sowie einmalige Inflationsausgleichszahlungen. Hinzu kamen höhere IT-Investitionen. Im ersten Halbjahr 2023/24 betrug das bereinigte EBIT 221,3 Mio. EUR (H1 2022/23: 277,4 Mio. EUR), womit sich eine bereinigte EBIT-Marge von 6,4% (H1 2022/23: 8,0%) ergibt.

Das bereinigte EBIT im Teilkonzern HORNBACH Baumarkt sank in H1 2023/24 auf 195,1 Mio. EUR (H1 2022/23: 245,2 Mio. EUR) und im Teilkonzern HORNBACH Baustoff Union auf 6,6 Mio. EUR (H1 2022/23: 13,7 Mio. EUR). Der Teilkonzern HORNBACH Immobilien steigerte das bereinigte EBIT auf 32,8 Mio. EUR (H1 2022/23: 28,3 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie der HORNBACH Holding lag bei 7,83  EUR (H1 2022/23: 11,37 EUR).

HORNBACH rechnet mit verschärften gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen

Die HORNBACH Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz auf oder leicht unter dem Vorjahresniveau (6.263,1 Mio. EUR) und ein bereinigtes EBIT, das um 10% bis 25% unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/23 (290,1 Mio. EUR) liegen wird. Diese Prognose resultiert aus den Veränderungen des makroökonomischen Umfelds und den Aussichten für Deutschland und die EU, einer stärker als erwarteten Inflation, steigenden Zinssätzen und einem schwächeren Konsumklima.

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