Hornbach geht nach Umsatzzuwachs von 15,4% mit Schwung in die Zukunft

von Bernhard Simon

Die hohe Nachfrage nach Bau- und Heimwerkersortimenten in der Corona-Pandemie hat der Hornbach-Gruppe (Hornbach Holding AG & Co. KGaA Konzern) im Geschäftsjahr 2020/21 (1. März 2020 bis 28. Februar 2021) ein Rekordjahr beschert. Die Umsatzdynamik setzte sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 fort, jedoch war die Geschäftsentwicklung in einigen Ländern von strengen Verkaufsbeschränkungen beeinflusst. Insgesamt wird im laufenden Jahr ein Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres angestrebt.

„Von entscheidender Bedeutung für den insgesamt sehr positiven Geschäftsverlauf und den Vorsprung gegenüber der Branche war unsere Interconnected-Retail-Strategie in Verbindung mit dem hohen unternehmerischen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Lockdownphasen haben nicht nur eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig die enge Verzahnung von stationärem Einzelhandel und E-Commerce ist. Auch die hohe Flexibilität sowie das schnelle Reaktionsvermögen in unseren Märkten und in unserer Logistik waren entscheidend dafür, dass wir die Wünsche unserer Kunden in diesem herausfordernden Jahr trotz massiver Verkaufsbeschränkungen so gut bedienen konnten“, sagte Erich Harsch, Vorstandvorsitzender der Hornbach Baumarkt AG, bei der Bilanzpressekonferenz.

Der Nettoumsatz der Hornbach-Gruppe stieg 2020/21 um 15,4 % auf 5.456 Mio. Euro. Der größte operative Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG, der zum Bilanzstichtag 28. Februar 2021 europaweit 163 (Vorjahr: 160) Standorte sowie Onlineshops in neun Ländern betreibt, erhöhte die Umsätze um 15,6 % auf 5.117 Mio. Euro. Mit einem flächen- und währungskursbereinigten Wachstum um 14,7 % erzielten die Bau- und Gartenmärkte (DIY) den höchsten Wert seit dem Börsengang 1993. Die durchschnittliche gewichtete Flächenproduktivität im DIY-Einzelhandel erreichte mit 2.698 Euro pro Quadratmeter einen neuen Höchstwert.

Der Umsatz im Onlinehandel, einschließlich Click & Collect, hat sich im Geschäftsjahr 2020/21 verdoppelt und erreichte einen Umsatzanteil von rund 17 %. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Click & Collect auch während der vorübergehenden Schließungen für private Kunden weiterhin erlaubt blieb.

Der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union GmbH verzeichnete ein Umsatzplus von 12,8 % auf 338 Mio. Euro. Der Verkauf an gewerbliche Kunden in den Baumärkten sowie im Baustoffhandel leistete einen wichtigen Beitrag zum Konzernwachstum.

Deutlich gestiegene Erträge – Dividendenerhöhung vorgeschlagen

Dank des starken Umsatzwachstums hat die Hornbach-Gruppe die operative Ertragskraft im Vergleich zum Vorjahr signifikant gesteigert. Das um nicht-operative Sondereffekte bereinigte EBIT ist deutlich überproportional zum Umsatzanstieg um 43,8 % auf 326,4 Mio. Euro (Vj. 227,0 Mio. Euro) gewachsen. Die bereinigte EBIT-Marge kletterte von 4,8 % auf 6,0 %. Im Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG stiegen das bereinigte EBIT um 53,3 % auf 278,8 Mio. Euro und die bereinigte EBIT-Marge von 4,1 % auf 5,4 %. Hervorzuheben ist die markante Verbesserung der Profitabilität der Baumärkte in Deutschland. Hier kletterte die bereinigte EBIT-Marge um 150 Basispunkte auf 3,1 %. Die Region übriges Europa konnte auf hohem Niveau nochmals zulegen und steigerte die bereinigte EBIT-Marge um 130 Basispunkte auf 8,0 %.

Das Ergebnis je Holding-Aktie stieg von 6,56 Euro auf 10,33 Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der ordentlichen (virtuellen) Hauptversammlung der Hornbach Holding AG & Co. KGaA am 8. Juli 2021 eine Dividendenerhöhung von 1,50 Euro auf 2,00 Euro vor. Bei der Hornbach Baumarkt AG ist eine Dividendenerhöhung von 0,68 Euro auf 0,90 Euro vorgesehen.

Die sehr gute Ertragslage sorgte für einen Anstieg des operativen Cashflows von 324,5 Mio. Euro auf 346,5 Mio. Euro. Mit 154,4 Mio. Euro investierte die Hornbach-Gruppe im Geschäftsjahr 2020/21 rund 18 % mehr als im Vorjahr.

Hornbach erwartet längerfristig verändertes Konsumverhalten

Der Start in die Frühjahrssaison 2021/22 war beeinflusst von regional und zeitlich unterschiedlich strengen Verkaufsbeschränkungen sowie wechselhaften Witterungsbedingungen. Dem gegenüber stand jedoch weiterhin eine unverändert hohe Kundennachfrage über alle Verkaufskanäle hinweg.

„Die Herausforderungen für die Hornbach-Gruppe im Frühjahr 2021 sind im Vergleich zur Lage vor einem Jahr nicht weniger geworden. Was aus unserer Sicht Bestand haben wird, ist ein nachhaltig verändertes Konsumverhalten, das dem privaten Lebensraum in Haus, Wohnung und Garten einen höheren Stellenwert beimisst. Das sollte nicht nur eine gute Grundlage für die Geschäftsentwicklung 2021/22 sein, sondern auch die Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprojekten auf längere Sicht befeuern“, strich Albrecht Hornbach, Vorsitzender des Vorstands der Hornbach Management AG, heraus.

Für das Gesamtjahr 2021/22 wird für die HORNBACH-Gruppe mit einem Konzernumsatz in der Größenordnung des Geschäftsjahres 2020/21 (5.456 Mio. Euro) gerechnet. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT wird voraussichtlich unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2020/21 (326,4 Mio. Euro) liegen, jedoch den Wert des Vor-Corona-Jahres 2019/20 in Höhe von 227,0 Mio. Euro erheblich übertreffen. „Insbesondere vom weiteren Fortschritt bei der Bekämpfung von Covid 19 wird es abhängen, wie nahe wir den Rekordwerten des vergangenen Geschäftsjahres 2020/21 kommen werden“, sagte Albrecht Hornbach.

Im Geschäftsjahr 2021/22 sind vier internationale Neueröffnungen von Bau- und Gartenmärkten in Cluj (Rumänien), Trollhättan (Schweden), Apeldoorn (Niederlande) und Sirnach (Schweiz) geplant. In Deutschland ersetzt eine Neueröffnung in Paderborn einen Altstandort.

Kennzahlen der Hornbach-Gruppe (Hornbach Holding AG & Co. KGaA Konzern)

(in Mio. Euro soweit nicht anders angegeben)

Geschäftsjahr 2020/21 Geschäftsjahr 2019/20 ± in %
Nettoumsatz 5.456,2 4.729,2 15,4
davon Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG 5.116,9 4.428,0 15,6
– Deutschland 2.654,0 2.244,7 18,2
– Übriges Europa 2.463,0 2.183,4 12,8
Flächenbereinigtes Umsatzwachstum (DIY) 14,7% 7,7%
davon Teilkonzern Hornbach Baustoff Union GmbH 337,7 299,5 12,8
Rohertrag 1.922,8 1.694,2
Handelsspanne (in % vom Nettoumsatz) 35,2% 35,8%
EBIT 311,9 213,8 45,9
Bereinigtes EBIT 1) 326,4 227,0 43,8
davon Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG 278,8 181,8 53,3
Konzernergebnis vor Steuern 266,1 166,2 60,1
Konzernjahresüberschuss vor Gewinnanteilen anderer Gesellschafter 201,4 123,3 63,3
Ergebnis je Holding-Aktie (unverwässert/verwässert in Euro) 10,33 6,56 57,5
Investitionen 154,4 131,2 17,7

 

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