Die Blumenstadt Straelen am Niederrhein unterstützt Tiefengeothermie

von Bernhard Simon

Beitrag des Straelener Projektteams setzt sich im Landeswettbewerb „Wärme aus Tiefengeothermie in NRW“ durch.

Mit dem Ziel, mittelfristig den Wandel zum „Klimaneutralen Gartenbau“ zu vollziehen und die klimagerechte Wärmewende aktiv mit zu gestalten, hat die Stadt Straelen am Landeswettbewerb „Wärme aus Tiefengeothermie für NRW“ zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Wärmeversorgung von Gewächshausbetrieben teilgenommen. Der Beitrag wurde unter wissenschaftlicher Begleitung der Fraunhofer IEG erstellt.

Dieser Projektbeitrag „Tiefengeothermie zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung von Gewächshausbetrieben in Straelen“ wurde jetzt gemeinsam mit zwei weiteren Preisträgern vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW aus zehn Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt und von Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Rahmen einer Videokonferenz prämiert: „Wir bringen die Wärmewende in Nordrhein-Westfalen weiter voran. Die Tiefengeothermie bietet hierbei große Potenziale, die wir stärker nutzen wollen. Ich freue mich sehr über das große Interesse am Wettbewerb und die qualitativ hochwertigen Bewerbungen aus allen Teilen des Landes. Das zeigt: Die Kommunen sind ein verlässlicher Partner, wenn es darum geht, die klimafreundliche Wärmeversorgung vor Ort voranzutreiben und die Tiefengeothermie in der Fläche nutzbar zu machen.“
Die drei ausgewählten Beiträge erhalten jeweils eine Förderung in Höhe von bis zu 500.000 Euro zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie. Projektleiter Thomas Linßen, Stabsstelle Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit Stadt Straelen, freut sich gemeinsam mit allen Beteiligten über diesen Erfolg:

„Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Energieversorgung in Straelen. In den nächsten Jahren werden wir die Möglichkeiten der Nutzung von Tiefengeothermie für die Wärmeproduktion vor allem im Gartenbaubereich ausloten und vorantreiben.“ Dieses Projekt versteht Linßen als Pilot für die gesamte Agrobusiness-Region, welches bei breit angelegter Anwendung einen energetischen Strukturwandel im Gartenbau bewirken kann.

„Wärmewende ist die halbe Energiewende. Und die Tiefengeothermie kann einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung leisten“, erklärt Professor Rolf Bracke, Leiter der Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG. „Wir freuen uns, zusammen mit unseren Partnern in Straelen die Beiträge konkret auszugestalten und in die lokalen Wärmeversorgungskonzepte zu integrieren.“

Die Stadt Straelen hat für die Durchführung dieses Projekts Gartenbaubetriebe und andere wichtige Partner aus dem Agrobusinessbereich mit hoher fachlicher Kompetenz zusammengeführt. Zum Projektteam gehören der Agrobusiness Niederrhein e. V., die Landgard eG, das Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Straelen, die Gelsenwasser AG, die Gartenbaubetriebe Draek Gartenbau und Wans Roses sowie die Fraunhofer IEG. Gemeinsam werden die Möglichkeiten geprüft, in Straelen heißes Thermalwasser aus Kalkgesteinsschichten in der Tiefe von bis zu 1500 Metern zu nutzen und geologische Daten zusammengetragen. Parallel dazu wird der Wärmebedarf an der Oberfläche analysiert, passende Wärmenetze skizziert und die Wirtschaftlichkeit abgeschätzt.
Mit der Machbarkeitsstudie will die Stadt Straelen die Voraussetzungen für einen wichtigen Schritt in Richtung Wärmewende schaffen. Weg von fossilen Energieträgern und hin zu einer zukunftssicheren und zugleich wirtschaftlich vertretbaren Energieversorgung mit dem Ziel einer klimaneutralen Produktion im Gartenbau.

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Bernhard Simon – 
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