Der Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels e.V. (BGI) hatte eingeladen und sehr viele Teilnehmer folgten dieser Einladung zur Veranstaltung „Schnittblumen Made in Germany“. Der Saal im Versuchszentrum Gartenbau in Straelen war bis auf den letzten Platz gefüllt.
BGI-Geschäftsführer Frank Zeiler kommentiert das große Interesse: „Mit dieser Veranstaltung haben wir offensichtlich genau das Interesse und den Bedarf der Branche getroffen. Wir wissen, dass der Sektor an seinen Möglichkeiten zur Wertschöpfung arbeiten muss. Deshalb haben wir zu diesem Thema bereits einige Veranstaltungen durchgeführt.
Dieses Treffen richtete sich ausschließlich an den Schnittblumensektor und da haben wir mit dem Thema wohl genau den Nerv getroffen.“ Die Veranstaltung wurde vom Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW sowie der Veiling Rhein-Maas unterstützt.
Großer Andrang herrschte bei der BGI-Veranstaltung „Schnittblumen Made in Germany“. Produzenten, Einzel- und Großhändler diskutierten gemeinsam um mehr Wertschöpfung im Blumensektor. Foto: BGI.
Vor einem sehr gemischten Publikum aus Produzenten, Einzel- und Großhändlern berichteten Referenten aus eben diesen Bereichen von ihren Erfahrungen und stellten ihre Ideen zur besseren Nutzung der Wertschöpfungsmöglichkeiten vor.
Unter der bewährten Moderation von Dr. Marianne Altmann von der Marketingberatung CoConcept aus Luxemburg wurden die verschiedenen Aspekte gebündelt und zu einer ersten Handlungsempfehlung zusammengefasst.
Tatsächlich waren die Erfahrungen und Ideen, aber ebenso auch die Erwartungen der verschiedenen Branchenbereiche teils recht unterschiedlich.
Nach der Präsentation der reinen Zahlen und Fakten von Britta Biegler (AMI) gab Frau Dr. Altmann einen Überblick über die Produktion von Schnittblumen in Deutschland.
Die Anzahl der Betriebe ist zwar leicht rückläufig, aber dennoch sind in diesem Bereich noch rund 1.300 Betriebe unter Glas und etwa 2.000 Betriebe im Freiland tätig.
Ein wesentlicher Kritikpunkt, der in der Diskussion immer wieder vorgebracht wurde, war, dass die Anforderungen und Bestimmungen für die Produktion in Deutschland sehr hoch und streng und damit auch sehr kostenintensiv sind. Als Ergebnis ist die Produktion von Schnittblumen im Deutschland absolut nachhaltig und umweltfreundlich ausgerichtet.
Dennoch wird in den Medien verstärkt über „fair produzierte und gehandelte“ Blumen vor allem aus Afrika berichtet. Die deutschen Blumenproduzenten empfinden das nicht als fair und wünschen sich, dass auch die Schnittblumen Made in Germany in das mediale Interesse gerückt werden.
Letztlich waren sich Produzenten und Handel darin einig, dass Schnittblumen Made in Germany für Qualität, Nachhaltigkeit und lange Haltbarkeit stehen. Vielfach werden diese Qualitätskriterien durch verschiedene Regionalitätssiegel, wie zum Beispiel die Aktion der Blumengroßmärkte „Wir sind von hier!“, ergänzt.
Der BGI und die Teilnehmer sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Veranstaltung durchaus zufrieden.
Frank Zeiler: „Es war nicht zu erwarten, dass wir am Ende dieses Tages ein fertiges Handlungskonzept vorliegen haben, nach dem die Branche nun arbeiten kann. Das hat wohl auch niemand wirklich erwartet. Wir haben aber eine Diskussion angestoßen und die Betroffenen miteinander ins Gespräch gebracht. Wichtig ist vor allem, dass die Beteiligten diese Kommunikation weiterführen und verinnerlichen, dass Veränderung nötig und möglich ist.
Auf unserem Verbandstag im September in Hamburg werden wir dieses Thema wieder auf der Tagesordnung haben.“
Eine umfangreiche Zusammenfassung der Veranstaltung Schnittblumen Made in Germany wird aktuell erstellt und im Laufe des nächsten Monats zur Verfügung stehen. Interessierte können diese kostenlose Dokumentation beim BGI telefonisch (02839-5682732) oder per e-mail (info@bgi-ev.de) bestellen.