BGI-Jungunternehmer erleben IS-Terror in Paris

von Bernhard Simon

BGIDie Netzwerkgruppe der Jungunternehmer im BGI (Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels e.V.) hat am 13. November 2015 eine Informationsreise zum weltgrößten Großmarkt, dem Marché international de Rungis in Paris, unternommen.

Was als eine interessante Tour begann, endete allerdings unerwartet abrupt durch die Anschläge der IS-Terroristen an diesem Abend.
BGI- Paris 2015Die Teilnehmer der Info-Tour der BGI-Jungunternehmer im Großmarkt Rungis in Paris. (Foto: BGI)

Nach der Anreise am Donnerstagabend stand zunächst ein gemeinsames Abendessen zum gegenseitigen Kennenlernen auf dem Programm. Einige der insgesamt 19 Teilnehmer sind neue BGI-Mitglieder und somit erstmalig bei einem Netzwerktreffen der Jungunternehmergruppe dabei gewesen. Außerdem hatte sich die Gruppe darauf verständigt, zu dieser Tour auch die Lebens- und Ehepartner mitzunehmen.

Organisiert wurde die Reise vom BGI-Mitglied Ann Elbers (eurofleurs Elbers GmbH & Co. KG in Kevelaer) mit dem Ziel, Informationen über den Großhandel von Blumen und Pflanzen in Frankreich vor Ort zu erhalten. Der Großmarkt Rungis erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 60 Hektar und beschäftigt 25.000 Mitarbeiter.
Der geführte Besuch des Großmarktes begann am Freitagmorgen um vier Uhr in der Fischhalle. Dieser Fischmarkt ist nach Tokio der zweitgrößte der Welt. Weiter ging es anschließend zum Fleischmarkt und schließlich in die zwölf Hallen für Obst und Gemüse.

Den Abschluss der Führung bildete der Besuch der Schnittblumenhalle. Hier erfuhren die Jungunternehmer, dass in den letzten fünf Jahren rund 50 % der Händler weggebrochen sind. Dementsprechend gibt es in der Blumenhalle sehr viel Leerstand, was einen recht deprimierenden Eindruck hinterlässt. Als Ursache für diesen enormen Einbruch wurde der Gruppe der starke Direkt-Handel mit den Niederlanden genannt. Einzig französische Hortensien waren noch sehr stark vertreten.

Wachstumstendenzen waren hingegen beim Besuch des ebenfalls auf dem Großmarktgelände ansässigen Cash & Carry Marktes Végètal festzustellen. Auch in Frankreich liegt Outdoor-Ware sehr im Trend. So konnte sich die Baumschulabteilung des Marktes in den letzten Jahren stetig vergrößern. Leichte Rückgänge musste der C&C-Markt allerdings auch bei Zimmerpflanzen verzeichnen. Végètal versucht das dadurch auszugleichen, indem nicht nur niederländische Ware, sondern Pflanzen aus ganz Europa, auch gerne Nischenprodukte, angeboten werden. Damit will der Markt seinen Floristen-Kunden, die aus einem Umkreis von bis zu 300 Kilometern kommen, ein möglichst breites und interessantes Sortiment anbieten.

Nach einem Nachmittag zur freien Verfügung und Erkundung der Stadt sollten die Erlebnisse dieses Tages dann beim gemeinsamen Abendessen in der ältesten Brasserie von Paris besprochen werden. Was als gelungener Abschluss dieses informativen Tages geplant war, fand dann aber durch die Terroranschläge des IS, die ganz in der Nähe zur Brasserie stattfanden, ein jähes Ende.

„Auf einmal wurde es sehr hektisch im Restaurant und auf den Straßen ringsherum“, berichtet Ann Elbers. „Wir haben uns dann direkt und eilig auf den Weg in unser Hotel gemacht. Einige konnten noch ein Taxi erwischen, andere mussten den etwa acht Kilometer langen Weg zu Fuß durch das Chaos bewältigen.“ Zwölf der insgesamt neunzehn Teilnehmer haben sich dann direkt am Samstag auf den Heimweg gemacht, die restlichen Sieben haben ihre Rückreise am Sonntag angetreten. Zum Glück ist keinem der neunzehn Teilnehmer außer einem ordentlichen Schreck etwas passiert, und am Sonntag waren alle wieder wohlbehalten bei ihren Familien.

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Bernhard Simon – 
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