BMEL sagt Unterstützung bei der Bekämpfung der Kirschessigfliege zu
Am 24. November haben über 40 Experten aus Bund und Ländern, darunter Vertreter des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) und des Bundesausschusses Obst und Gemüse (BOG), im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), beraten, wie die von der Kirschessigfliege verursachten Schäden im Obst- und Weinbau eingedämmt werden können.
Die Kirschessigfliege bereitet den Erzeugern große Sorgen (Foto IPA)
Dieser neue Schädling hat sich aufgrund der warm-feuchten Witterung in diesem Jahr in ganz Deutschland etabliert. Er befällt vor allem reifes Beerenobst und hat 2014 geschätzt bundesweit mehrere Millionen Euro Schaden verursacht.
„Die Kirschessigfliege stellt uns vor neue Herausforderungen. Wir werden deshalb die Forschung intensivieren und der Frage nachgehen, wie mit nichtchemischen Pflanzenschutzverfahren und der gezielten Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes Verbesserungen erzielt werden können“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt über das Ergebnis des Fachgesprächs in Berlin. Zudem solle das Julius Kühn-Institut (JKI) seine bereits seit einigen Jahren vorgenommenen Forschungen in diesem Bereich erheblich verstärken. Dazu sollen 2015 und in den Folgejahren jeweils zusätzlich 350.000 Euro bereitgestellt werden, so Schmidt. Zudem müssten vorbeugende Maßnahmen entwickelt werden.
Die Experten verabschiedeten ein Maßnahmenpaket, das gemeinsam von Bund, Ländern und den betroffenen Obstanbauern und Winzern umgesetzt werden soll. Vereinbart wurden die Erarbeitung genereller Präventionsmaßnahmen, einschließlich Prognose und Monitoring, sowie die Entwicklung und Einführung konkreter nichtchemischer Pflanzenschutzmaßnahmen.
Darüber hinaus sollen gezielte chemische Pflanzenschutzmaßnahmen unterstützt, die internationale Zusammenarbeit vertieft und ein Netzwerk „Bekämpfung der Kirschessigfliege“ unter Federführung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und JKI aufgebaut werden.
Für den ZVG begrüßte Präsident Jürgen Merz das Engagement des BMEL, der beteiligten Experten und die vorgesehenen Aktivitäten: „Es gilt nun aber auch kurzfristig für 2015 und 2016 Lösungen aufzuzeigen, die neben nichtchemischen Maßnahmen auch die Anwendung von geeigneten Pflanzenschutzmitteln vorsehen.“
„Die Kirschessigfliege ruft bei unseren Mitgliedern große Existenzängste hervor“, sagte Jens Stechmann, BOG-Vorsitzender und ZVG-Vorstandsmitglied. „EU- und weltweit gibt es bereits wirksame Mittel zur Bekämpfung, die jedoch in Deutschland nicht zugelassen sind, obwohl Anträge mehrfach gestellt wurden. Hier ist schnelles Handeln geboten.“