- Baumarkthandel in Deutschland erzielt im 1. Halbjahr 2016 Gesamtbruttoumsatz von 9,45 Milliarden Euro und Umsatzwachstum von 1,5 Prozent (flächenbereinigt 0,7 Prozent)
- Im 2. Quartal erwirtschaftet Branche mit Gesamtbruttoumsatz von 5,61 Milliarden Euro starkes Wachstum von 3,0 Prozent
- Branche für das Gesamtjahr 2016 verhalten optimistisch: Mit dem aktuellen Zwischenergebnis nach sechs Monaten ist Grundstein gelegt, die Jahresziele zu erreichen
Der Baumarkthandel in Deutschland hat im 1. Halbjahr 2016 einen Gesamtbruttoumsatz von 9,45 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit in den ersten sechs Monaten trotz schwieriger Witterungsbedingungen ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich erzielt. Dabei ist das umsatzstarke 2. Quartal hauptverantwortlich für die positive Branchenbilanz zur Jahresmitte. Die aktuellen Marktzahlen gab der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB) am heutigen 17. August 2016 bekannt.
Der BHB zieht mit Blick auf die aktuelle Umsatzentwicklung ein positives Zwischenfazit. „Wir können mit dem Branchenergebnis zum Halbjahr zufrieden sein, trotz des facettenreichen Wetters ist der Branche eine Umsatzsteigerung geglückt“, betont BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. „Unsere Kunden sind bereit, in Heimwerkerprojekte in Haus und Garten zu investieren. Dies belegen die aktuellen Umsatzzahlen. Von uns als Branche erwarten sie dazu ein ganzheitliches Angebot, das ihren Erwartungen und Wünschen entspricht. Die Zukunft wird auch im Baumarkthandel dem integrierten Omnichannel-Retailer gehören. Für uns als Branche gilt es daher, mit neuen In-Store-Technologien, multimedialer Warenpräsentation und Produkterläuterungen online, aber auch mit neuen Sortimenten und erweiterten Beratungs- und Serviceansätzen die Attraktivität der Unternehmen auszubauen.“
Branche erzielt Gesamtbruttoumsatz von 9,45 Milliarden Euro
Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 9,45 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2016 weist die Branche im Vorjahresvergleich ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent auf. Flächenbereinigt konnte der Baumarkthandel ein Umsatzplus von 0,7 Prozent erzielen. Dabei waren April (1,98 Milliarden Euro/+4,3 Prozent), Mai (1,97 Milliarden Euro/+4,8 Prozent) und Juni (1,65 Milliarden Euro/-0,7 Prozent) die umsatzstärksten Monate des 1. Halbjahres. Positiv bemerkbar macht sich besonders das 2. Quartal: Hier erwirtschafteten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte einen Gesamtbruttoumsatz von 5,61 Milliarden Euro und erzielten damit im Vorjahresquartalsvergleich einen deutlichen Umsatzzuwachs von 3,0 Prozent.
Beim Blick auf die Sortimentsentwicklungen im 1. Halbjahr verzeichneten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte mit Bauchemie/Baumaterial (881,7 Mio. Euro), Sanitär-/Heizungswaren (828,6 Mio. Euro), Gartenausstattungen (729,7 Mio. Euro), Anstrichmitteln/Malerzubehör (635,3 Mio. Euro) und Elektro (614,2 Mio. Euro) die höchsten absoluten Umsätze. Auch die Gartensortimente waren entscheidend für das gute Ergebnis zur Jahreshälfte: Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 2,55 Milliarden Euro (Lebend Grün (604,7 Mio. Euro), Gartengeräte/Be- und Entwässerung (583,9 Mio. Euro), Gartenausstattung (729,7 Mio. Euro), Gartenmöbel (237,8 Mio. Euro) und Gartenchemie/Erden/Saatgut (391,6 Mio. Euro) macht der Gartenmarkt im 1. Halbjahr rund 27 Prozent des Gesamtumsatzes der Bau- und Heimwerkermärkte aus.
Betrachtet man die Sortimentsentwicklung im Vorjahresvergleich, zeigen sich die Sortimentsbereiche Technik/Büro/Unterhaltung (+11,7 Prozent), Wand und Boden (+6,3 Prozent), Sanitärinstallation/Heizung und Zubehör (+4,5 Prozent) sowie Bauchemie und Baumaterial (+3,8 Prozent) als Wachstumstreiber im 1. Halbjahr.
Die Gartensortimente waren dies trotz ihrer erzielten absoluten Umsätze nicht. Zwar konnte die Branche Umsatzgewinne in den Warengruppen Gartengeräte/Be- und Entwässerung (+3,4 Prozent), Lebend Grün (+2,5 Prozent) und Gartenausstattung (+1,2 Prozent) erzielen. Bei Gartenmöbeln (-2,2 Prozent) und Gartenchemie/Erden/Saatgut (-3,2 Prozent) musste sie insgesamt aber Umsatzrückgange verzeichnen – dies nicht zuletzt aufgrund der Wetterlage im Juni, der sich insgesamt zwar warm, aber mit deutlich zu hohen Niederschlagswerten und unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer präsentierte und damit ein besseres Branchenergebnis nicht zuließ. In weiten Landesteilen verhinderten heftige Gewitter mit Starkregen und Hagelschlag eine höhere Nachfrage in den Bau- und Heimwerkermärkten. Die deutlichsten Umsatzrückgänge in den ersten sechs Monaten gab es in der Warengruppe Wohnen/Deko (-9,7 Prozent).
Jahresprognose 2016: BHB für das Gesamtjahr verhalten optimistisch
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2016 zeigt sich BHB-Hauptgeschäftsführer Wüst verhalten optimistisch. „Mit dem aktuellen Zwischenergebnis zur Jahresmitte ist der Grundstein dafür gelegt, trotz eines bislang witterungsbedingt durchwachsenen Sommers die Jahresziele zu erreichen. Es gilt für uns als Branche, in den kommenden sechs Monaten diese Entwicklung zu bestätigen oder sogar noch zu übertreffen.“ Zu Jahresbeginn hatte der Branchenverband für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 1,3 bis 1,5 Prozent prognostiziert, einen beständigen Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands vorausgesetzt.