Fach- und Führungskräfte in der Agrarbranche bald Mangelware?

von Bernhard Simon

ZVGNeue Studie des VDL zeigt Herausforderungen der Zukunft

Unternehmen und Institutionen der Agrarbranche beurteilen die zukünftige Besetzung offener Positionen als schwierig, obwohl es ausreichend Bewerber gibt. Es handelt sich dabei um ein qualitatives Problem: Bewerber erfüllen oftmals nicht die Anforderungen der Arbeitgeber an persönliche und sozialkommunikative Kompetenzen.

Das zeigte eine vom VDL Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Agribusiness in Gießen mit finanzieller Unterstützung durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.
Die Ergebnisse wurden anhand von Datenanalysen in Form von Fragebögen und Expertengesprächen ermittelt.

Auch der Zentralverband Gartenbau (ZVG) sieht es als eine der wichtigsten Aufgaben an, den Berufsnachwuchs und Fachkräfte für den Gartenbau zu sichern. Der ZVG hat sowohl die Nachwuchswerbekampagne „Gärtner. Der Zukunft gewachsen.“ eigeninitiativ ins Leben gerufen, sieht es aber auch als wichtig an, konkrete Evaluationsergebnisse der derzeitigen Situation zu fördern, um passgenaue Veränderungen zu schaffen, und um den Gartenbau auch weiterhin zukunftsfähig zu gestalten.

Daher hat der ZVG die Analyse des VDL zum „Fach- und Führungskräftebedarf in der Agrarbranche“ tatkräftig unterstützt. Nach Angaben der befragten Unternehmen wird der Bedarf an Fach- und Führungskräften aus dem Bereich Agrar/ Ernährung/ Gartenbau in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich um ca. 10% ansteigen.

Obwohl die befragten staatlichen Institutionen, Organisationen und Verbände im Gegensatz zu den Unternehmen angeben, dass der Bedarf an Fach- und Führungskräften aus dem Bereich Agrar/ Ernährung/ Gartenbau in den kommenden zehn Jahren um 7% zurückgehen
wird, prognostizieren mehr als 70% der Einrichtungen auch hier zukünftig eine schwierige Suche nach Fach- und Führungskräften.

Dieses Ergebnis unterstreicht, wie wichtig heute die Nachwuchswerbung ist, um qualifizierten Nachwuchs zu sichern. Hier hat der ZVG mit seiner Kampagne also ein wichtiges Instrument geschaffen, um sich für einen auch zukünftig erfolgreichen Gartenbau gut aufzustellen.
Weiterhin zeigt die Untersuchung richtungsweisende Maßnahmen. So empfehlen sich neben einer besseren Unterstützung von Familien durch die Politik, langfristig Änderungen im Bildungssystem, um eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung bereits in der Schule und in der Fachschul- sowie Hochschulausbildung zu ermöglichen.
Mit diesen Maßnahmen und der Bereitschaft, individuell auf die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Mitarbeiter-Innen einzugehen, kann die Agrarbranche optimistisch in die Zukunft blicken.
Die komplette Studie finden Sie hier: http://www.g-net.de/download/pressedienst/2014/VDL-Broschuere.pdf

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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