Städte stehen heute vor großen Herausforderungen – doch ebenso groß ist ihr Potenzial. Zwischen Hochhäusern und Straßenschluchten entstehen neue Chancen für mehr Lebensqualität, Natur und Klimaschutz. Denn grüne Flächen in der Stadt sind weit mehr als nur schmückendes Beiwerk. Sie schaffen Räume zum Atmen, zum Durchatmen – für Menschen ebenso wie für Tiere und Pflanzen.

Gärtnerinnen und Gärtner gestalten grüne Lebensräume im urbanen Raum. Durch fachkundige Planung tragen sie dazu bei, Städte klimaresilienter, lebenswerter und ökologisch vielfältiger zu machen. (Fotos: GMH)
Im Mittelpunkt dieser positiven Entwicklung steht ein Berufsstand, der die Stadt der Zukunft mitgestaltet: Gärtnerinnen und Gärtner arbeiten mit Fachwissen, Kreativität und einem feinen Gespür für ökologische Zusammenhänge und sorgen so dafür, dass urbane Räume grüner, lebenswerter und zukunftsfähiger werden.
Warum Städte ohne Grün nicht überleben
Grünflächen reinigen die Luft, senken die Temperaturen, speichern Wasser und schaffen Rückzugsorte für Mensch und Tier. Doch der Platz für Stadtgrün wird knapper, Flächen werden versiegelt, das Stadtklima leidet. Gärtner:innen begegnen dieser Entwicklung mit neuen Ideen: Sie verwandeln kahle Flächen in blühende Treffpunkte, gestalten Dächer und Fassaden als grüne Lebensräume und tragen so entscheidend zur Klimaanpassung bei.
Viele Gärtnerinnen und Gärtner empfinden es als besonders erfüllend, wenn sie karge Flächen in blühende Wiesen verwandeln und dadurch das Stadtklima sowie die Lebensqualität der Anwohner sichtbar verbessern.
Gärtner – die Klimahelden der Stadt
Die Anforderungen an den Beruf haben sich verändert. Viele Gärtner sind heute mehr als Pflanzenexperten – sie sind Fachleute für nachhaltige Stadtentwicklung. Sie planen Begrünungskonzepte, wählen klimaresistente Arten aus, gestalten Regenwassermanagement und verbessern die ökologische Qualität des urbanen Raums. Dachgärten und begrünte Wände wirken dabei nicht nur als natürliche Klimaanlagen – sie bringen auch Lebensqualität zurück in dicht bebaute Stadtviertel.
Friedhöfe: Verborgen Oasen in der Stadt
Oft unterschätzt, aber von großer Bedeutung: Friedhöfe zählen zu den größten grünen Rückzugsräumen in Städten. Sie bieten nicht nur Raum für Erinnerung und Besinnung, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gärtner gestalten diese Flächen naturnah und wissen, wie sie heimische, pflegeleichte Pflanzen nutzen und damit aktiv die Biodiversität fördern können. So entstehen stille, grüne Oasen, die das Mikroklima verbessern und das ökologische Gleichgewicht im städtischen Raum stärken.
Wurzeln schlagen für die Zukunft
Nachhaltige Stadtentwicklung braucht Fachkräfte mit Weitblick und Praxiswissen. Die Ausbildung zum Gärtner vereint beides. In drei Jahren erwerben Auszubildende fundierte Kenntnisse über Pflanzen, Böden, Wasserhaushalte und nachhaltige Gestaltungskonzepte. Ob z. B. in der Staudengärtnerei, im Garten- und Landschaftsbau oder in der Friedhofsgärtnerei – die Einsatzbereiche sind vielfältig. Und mit ihnen wachsen die beruflichen Perspektiven: Immer mehr Städte setzen gezielt auf grüne Lösungen und suchen nach qualifizierten Fachkräften, die diese umsetzen können.
Ausbildung im Gartenbau – Klimaschutz mit Hand und Herz
Die dreijährige Ausbildung im Gartenbau bietet eine fundierte Kombination aus Theorie und Praxis. In sieben Fachrichtungen – darunter Zierpflanzenbau, Baumschule oder Friedhofsgärtnerei – werden Kenntnisse in Pflanzenkunde, Bodenbearbeitung, ökologischer Planung und nachhaltiger Flächengestaltung vermittelt. Dabei stehen nicht nur die Pflege und Gestaltung von Grünflächen im Mittelpunkt, sondern auch deren Funktion im Klimaschutz. Die Berufsausbildung eröffnet vielseitige Perspektiven in einem zukunftssicheren, naturnahen Berufsfeld.