2014, im Jahr des Marktaustritts der Praktiker-Gruppe, haben die verbleibenden Do-it-yourself-Unternehmen ein Umsatzplus von 8,8 Prozent erzielt.Der Branchenverband BHB prognostiziert für 2015 flächenbereinigt einen Zuwachs von 1,5 bis 2,5 Prozent.
Die Unternehmen der deutschen Do-it-yourself-Branche haben im Geschäftsjahr 2014 ein Umsatzplus von 8,8 Prozent erzielt. Dabei ist allerdings das Verschwinden der Praktiker-Gruppe mit den Praktiker- und Max-Bahr-Märkten berücksichtigt.
Gemessen am Gesamtbruttoumsatz von 17,63 Milliarden Euro verzeichnete die Branche einen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent gegenüber 2013, als dieses ehedem drittgrößte Branchenunternehmen noch mitgezählt wurde. Auf bereinigter bzw. vergleichbarer Verkaufsfläche konnte der Baumarkthandel seinen Umsatz um 5,0 Prozent steigern.
Die Marktzahlen gab der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. bekannt, der die Gesellschaft für Konsumforschung mit der Analyse beauftragt hatte.
Der Verband und die Branche zeigen sich in Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen mit der Marktperformance der Handelsunternehmen zufrieden.
„Der vollständige Marktaustritt der Baumarktgruppe Praktiker zum Märzbeginn 2014 hat es der Branche erwartungsgemäß unmöglich gemacht, das Umsatzvolumen des Vorjahres im Gesamtmarkt zu halten. Die Zuwächse der 2014 am Markt aktiven Unternehmen des Baumarkthandels beweisen aber, dass die deutsche Bau- und Heimwerkermarktbranche gut aufgestellt ist“, sagte BHB-Vorstandssprecher Erich Huwer (Foto: BHB)
Für das laufende Geschäftsjahr zeigen sich der Verband und die Branche vorsichtig optimistisch, auch im Hinblick auf die anstehenden Eröffnungen ehemaliger Praktiker- und Max Bahr-Standorte. Man erwarte für 2015 ein Umsatzwachstum von flächenbereinigt 1,5 bis 2,5 Prozent, so der BHB.
Für die Gesamtbranche sehen die Marktforscher von results4retail, Köln, ein Umsatzwachstum von bis zu 4,1 Prozent als realistisch an, wobei die Prognose allerdings im Lichte der Ungewissheit zu sehen sei, wieviele neue Standorte 2015 wiedereröffnet würden. Potenzial für Umsatzzuwächse sieht der BHB im privaten Renovierungs- und Wohnungsbau – wegen der niedrigen Finanzierungskosten und einer vorhandenen Unsicherheit in Bezug auf andere Kapitalanlagen.
Wetterkapriolen prägten das Geschäftsjahr 2014
Neben dem Marktaustritt der Praktiker-Gruppe prägten jahreszeitlich untypische Wetterlagen die Entwicklung der Do-it-yourself-Branche. Zu kühle Temperaturen und hohe Niederschlagswerte in April und Mai, Hitzetage und Unwetter bei nahezu tropischen Wetterverhältnissen im Juli und niedrige Temperaturen und zahlreiche Tiefdruckgebiete mit hohen Regenmengen im August trübten die Konsumstimmung der Baumarktkunden.
Auch die Monate November und Dezember verliefen deutlich zu warm bei etwas zu viel Niederschlag und erheblich unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer. Im ersten Quartal erzielten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte einen Umsatz von 4,03 Milliarden Euro und einen Zuwachs von 6,8 Prozent. Wachstumstreiber waren dabei besonders die Gartensortimente, die wegen der jahreszeitlich milden Temperaturen stark von den Baumarktkunden nachgefragt wurden.
Ab dem zweiten Quartal konnte die Branche den gelungenen Jahresstart nicht bestätigen. So blieb der Baumarkthandel sowohl im zweiten (Umsatz 5,16 Mrd. Euro, -10,6%) als auch im dritten (Umsatz 4,34 Mrd. Euro, -9,9%) und im vierten Quartal (Umsatz 4,10 Mrd. Euro, -7,4%) hinter den Vorjahreswerten zurück.
Steigerungen bei Baumaterial, Sanitär/Heizung und Gartensortimenten
Beim Blick auf die Sortimentsentwicklungen im Gesamtjahr erzielten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte 2014 die höchsten Umsätze laut GfK-Total-Store-Report mit den Sortimenten Bauchemie/Baumaterial (1,64 Mrd. Euro), Sanitär/Heizung (1,63 Mrd. Euro), Anstrichmittel/Malerzubehör (1,27 Mrd. Euro) und Elektro (1,24 Mrd. Euro).
Die Gesamtheit aller Gartensortimente, bestehend aus den Warengruppen Gartenausstattung (1,08 Mrd. Euro), Gartenmöbel (307,7 Mio. Euro), Gartengeräte/Be- und Entwässerung (903,5 Mio. Euro), Lebend Grün (872,1 Mio. Euro) und Gartenchemie/Erden/Saatgut (560,4 Mio. Euro), erzielte einen Umsatz von 3,73 Milliarden Euro und damit rund 21 Prozent des gesamten Jahresumsatzes.