Im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens EDEKA/Tengelmann hat das Bundeskartellamt den Parteien heute seine vorläufige Einschätzung zu den Übernahmeplänen mitgeteilt.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes sagte dazu:
„Das Vorhaben würde nach den bisherigen Ermittlungen des Bundeskartellamtes zu einer Verdichtung der ohnehin stark konzentrierten Marktstrukturen insbesondere in Berlin, München und einzelnen größeren Städten in Nordrhein-Westfalen führen. Auch bei der Beschaffung insbesondere von Markenartikeln würde der Vorsprung der Spitzengruppe bestehend aus EDEKA, REWE und der Schwarz-Gruppe mit Kaufland und Lidl gegenüber ihren Wettbewerbern weiter steigen, da den Herstellern eine der verbleibenden Absatzalternativen außerhalb dieser Gruppe wegbricht. Wir haben den Parteien heute unsere wettbewerblichen Bedenken mitgeteilt. Die Unternehmen haben jetzt die Gelegenheit hierzu Stellung zu nehmen und gegebenenfalls Vorschläge für Auflagen oder Zusagen zu unterbreiten.“
In vielen der betroffenen Regionalmärkte oder Stadtbezirke würden mit EDEKA und REWE jeweils einschließlich ihrer markenorientierten Discounter Netto und Penny nur noch zwei Nahversorger verbleiben, die dem Kunden ein umfassendes Warensortiment mit einem hohen Anteil von Markenartikeln anbieten können. Dabei liegen die Marktanteilszuwächse von EDEKA bei einer Übernahme von Kaiser´s Tengelmann in den problematischen Märkten, insbesondere in Berlin und München, im Regelfall weit über 10%.