Preissteigerung November 2014: + 0,6 % gegenüber November 2013

by Bernhard Simon

DestatisGeringste Inflationsrate seit Februar 2010

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im November 2014 um 0,6 % höher als im November 2013. Damit hat sich die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – weiter abgeschwächt. In den vier Monaten zuvor hatte sie bei + 0,8 % gelegen. Eine niedrigere Teuerungsrate als im November 2014 wurde zuletzt im Februar 2010 mit + 0,5 % ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2014 blieben die Verbraucherpreise im November 2014 unverändert. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Ergebnisse von Ende November 2014.
VPIDeutschlandStart11Erneut dämpften die Teuerungsraten für Mineralölprodukte die Gesamtteuerung. Im November 2014 lagen die Preise für Mineralölprodukte um 5,8 % niedriger als im Vorjahresmonat (davon leichtes Heizöl − 9,8 %; Kraftstoffe: − 4,5 %). Energie insgesamt verbilligte sich gegenüber November 2013 um 2,5 %. Dem allgemeinen Trend fallender Energiepreise standen im Vergleich zum Vorjahresmonat weiterhin steigende Strompreise (+ 1,9 %) gegenüber. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie hätte die Inflationsrate im November 2014 bei + 1,0 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel blieben im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert, im Oktober 2014 hatte die Jahresteuerungsrate noch + 0,7 % betragen. Somit dämpfte im November 2014 die Preisentwicklung der Nahrungsmittel die Gesamtteuerung deutlicher als im Vormonat: Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie lag die Teuerungsrate im November 2014 bei + 1,2 %. Bei den Nahrungsmitteln schwächte sich insbesondere der Preisauftrieb bei Molkereiprodukten mit + 1,5 % ab (Oktober 2014: + 6,5 %). Deutlich günstiger als vor einem Jahr waren weiterhin Speisefette und Speiseöle (− 12,0 %, darunter Butter: − 20,7 %). Etwas weniger mussten Verbraucher für Obst (− 1,6 %) bezahlen, etwas mehr zum Beispiel für Gemüse (+ 1,5 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 1,3 %).

Die Preise für Waren insgesamt sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht (− 0,2 %). Unter den Waren verbilligten sich insbesondere Telefone (− 6,5 %), Geräte der Unterhaltungselektronik (− 6,4 %, darunter Fernsehgeräte: − 9,9 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (− 6,3 %, darunter tragbare Computer: − 9,5 %). Nur für wenige Waren mussten die Verbraucher mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, zum Beispiel für Kaffee, Tee und Kakao (+ 7,6 %, darunter Bohnenkaffee: + 12,8 %), pharmazeutische Erzeugnisse (+ 4,9 %) sowie Tabakwaren (+ 3,5 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich gegenüber November 2013 mit + 1,4 % überdurchschnittlich gemessen an der Gesamtteuerung (darunter Nettokaltmieten: + 1,4 %). Teurer wurden insbesondere Sport- und Erholungsdienstleistungen (+ 4,4 %) sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,1 %, darunter ambulante Pflege gesetzlich Versicherter: + 10,3 %). Etwas günstiger blieben Pauschalreisen (− 1,4 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,0 %). Der nennenswerte Preisrückgang bei Bildungsdienstleistungen des Tertiärbereichs (− 4,5 %) erklärt sich im Wesentlichen durch die Abschaffung der Studiengebühren an staatlichen Hochschulen in Niedersachsen im Oktober 2014.

Veränderung im November 2014 gegenüber dem Vormonat Oktober 2014
Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2014 blieben die Verbraucherpreise insgesamt unverändert. Etwas günstiger binnen Monatsfrist waren Nahrungsmittel (− 0,5 %). Preisrückgänge gab es vor allem bei Molkereiprodukten und Eiern (− 2,2 %) sowie Speisefetten und Speiseölen (− 1,1 %), hingegen zogen – vor allem saisonbedingt – die Preise für Gemüse (+ 2,4 %) an.
Rückläufig gegenüber dem Vormonat entwickelten sich die Energiepreise (− 1,1 %). Wie schon im Oktober 2014 gaben hier im November 2014 erneut die Preise für Kraftstoffe − 2,8 %, darunter Superbenzin: − 3,3 %; Dieselkraftstoff: − 1,6 %) und leichtes Heizöl (− 1,6 %) nach.

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