Mit Blick auf die Verabschiedung der Richtlinie zur Reduzierung des Plastiktütenverbrauchs durch den Rat der Europäischen Union betont der Handelsverband Deutschland (HDE) die Vorreiterrolle Deutschlands bei diesem Thema.
Plastiktüten können zum Problem werden. (CFalk / pixelio.de)
„Handel und Kunden in Deutschland gehen bereits sehr verantwortlich mit den Tüten um. Deshalb ist hierzulande das Einsparziel für das Jahr 2019 bereits heute übererfüllt“, so HDE-Geschäftsführer Kai Falk. Der EU-Richtlinie nach soll der Verbrauch an Plastiktüten ab 2019 bei maximal 90 Stück und ab 2025 bei maximal 40 Stück in einem Jahr pro Einwohner liegen. In Deutschland kommen derzeit jährlich 76 Plastiktüten auf einen Bundesbürger.
„Der Lebensmittelhandel in Deutschland hat bereits vor Jahrzehnten mit einer Selbstverpflichtung, Tragetaschen kostenpflichtig an den Endverbraucher abzugeben, ein Zeichen gesetzt“, so Falk. Viele Händler würden darüber hinaus den Kunden Alternativen zur Kunststofftüte wie beispielsweise Tragetaschen aus Baumwolle oder Kunststoff-Fasergewirk anbieten.
„Die Vermüllung der Landschaft und der Meere durch Tüten stoppen wir am effektivsten mit funktionierenden Recycling- und Verwertungsstrukturen. Deutschland kann hier europaweit ein gutes Vorbild sein“, so Falk weiter. Hierzulande gewährleiste das duale System, das vom Handel durch seine Lizenzentgelte für Verpackungen wie beispielsweise Plastiktüten finanziert wird, dass etwa 99 Prozent aller Tüten verwertet und nicht in die Umwelt entsorgt würden. Eine staatliche Vorschrift, die die Ausgabe von Plastiktüten generell kostenpflichtig mache, sei dagegen unnötig und nicht zielführend.