Leitungswasser trinken und dadurch Plastikmüll vermeiden

von Bernhard Simon

Die Europäische Kommission hat dieses Jahr zum Weltumwelttag im Juni die Kampagne „BeatPlasticPollution“ ins Leben gerufen. Plastikmüll ist ein globales Problem. Deutschland verbraucht mit 11,7 Tonnen am meisten Plastik in Europa – darunter auch Plastikflaschen. Jede Minute werden weltweit 1 Millionen Plastikflaschen gekauft. Unfassbar, wenn man bedenkt, dass es in vielen Ländern gesundes Leitungswasser gibt, was nicht nur günstiger, aber vor allem umweltschonender ist.

Der Verzicht auf Plastikflaschen schon die Umwelt (Foto: https://pixabay.com)

Nach Mexiko, Thailand und Italien liegt Deutschland mit einem Pro-Kopf-Konsum von 142 Litern unter den Top 4 Ländern weltweit. Zwei Drittel der Wasserflaschen, die in Deutschland gekauft werden, sind PET-Flaschen. Der Verzicht von Wasser aus Plastikflaschen kann den Plastikverbrauch in Deutschland somit wesentlich reduzieren. Warum greifen dennoch so viele Menschen zur Flasche? Sie ist praktisch, weil sie überall hin mitgenommen werden kann, und robust. Außerdem sind viele davon überzeugt, dass abgefülltes Wasser besser schmeckt und gesünder ist. Kritiker bezeichnen Flaschenwasser jedoch als großen Marketingtrick. Leitungswasser ist in Deutschland das am strengsten kontrollierte Lebensmittel und wird auf mehr gesundheitsschädlichen Substanzen getestet als Mineral- und Quellwasser. Qualitativ besser ist das Wasser aus der Flasche somit selten.

Abgefülltes Wasser kann außerdem bis zu 250 mal teurer als Leitungswasser sein. Mit der Wahl von Leitungswasser sparen wir uns also nicht nur das Schleppen und ein bisschen Geld, sondern schonen vor allem auch die Umwelt. Die Produktion von Plastikflaschen basiert auf Erdöl. Für eine 1l-Flasche werden 100ml Erdöl benötigt. Außerdem werden andere fossile Energieträger wie Kohle und Erdgas verbraucht. Zusätzlich werden während der Produktion CO2-Emissionen ausgeschüttet. Und auch bis die Flaschen im heimischen Supermarkt in den Regalen oder auf dem Esstisch stehen, legen sie dazu auch noch enorme Strecken zurück.

Um die jährlichen CO2 Emissionen der Produktion von PET-Flaschen auszugleichen, müssten wir eine Fläche 100x so groß wie das Saarland bepflanzen. Und auch die Entsorgung von Plastikflaschen stellt die Umwelt vor eine große Herausforderung. Glücklicherweise wird Plastikmüll in Deutschland kaum noch auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen entsorgt. In Deutschland gibt es ein Pfandsystem, Pfandflasche allein sagt leider jedoch nicht allzu viel aus über die Umweltbilanz einer Wasserflasche. Nur 25% der recycelten Flaschen werden zur Produktion neuer Flaschen verwendet. Mit Einweg-Flaschen lässt sich leider mehr Geld machen. Das recycelte Plastik kann gut weiterverkauft werden, was dann zu minderwertigen Kunststoffen verarbeitet wird, was dann wiederum nicht immer recycelt werden kann.

Und trotz Entsorgungs- und Recyclingoptionen landen immer noch viele Flaschen in der Natur, wo sie einen enormen Schaden anrichten. In Deutschland landet jede Minute etwa eine Tonne Plastik im Meer. Plastik-Müll tötet mehr als 1.000.000 Meerestiere jedes Jahr und hat infolgedessen katastrophale Konsequenzen für die Ozeane und einzigartige Spezien.

All diese negativen Umweltfolgen hat Leitungswasser nicht. Warum also nicht auf Wasser aus Plastikflaschen verzichten? Mehr zum Thema erfahren Sie auf folgenden Infografik!

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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