Überlange Lastwagen sollen nach dem Willen der EU-Kommission auch Ländergrenzen in der EU passieren dürfen.Einen entsprechenden Vorschlag präsentiert die Behörde am vergangenen Montag in Brüssel.
Demnach dürfen die Lang-Lkw künftig von einem EU-Land in ein anderes fahren, wenn beide betroffenen Staaten einverstanden sind und die bis zu 25,25 Meter langen Trucks auf ihren Straßen erlauben.
Bislang waren sich Verkehrskommissar Siim Kallas und das EU-Parlament nicht einig, ob an den Landesgrenzen Schluss sein muss.
Über mehr als eine Grenze sollen die Laster auch weiterhin nicht fahren dürfen.
In Deutschland lassen bislang sieben Bundesländer die Lang-Lkw testweise auf die Straße. Außerdem sind sie in Teilen Skandinaviens und den Niederlanden unterwegs.
Verfechter der Lang-Lkw sagen, sie seien besser fürs Klima als mehrere kleinere Laster.
Gegner sehen in ihnen „Monster-Trucks“, die der Umwelt und den Straßen schaden.
Kritik kommt aus Österreich
Harsche Kritik gegen das Vorhaben der EU-Kommission kommt aus Österreich.
„Gigaliner gefährden die Verkehrssicherheit, sie torpedieren die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und Österreich müsste Milliarden Euro an Umbaukosten zahlen“, rügt die österreichische Verkehrministerin Doris Bures.
Sie kündigte einer Mitteilung zufolge energischen Widerstand an gegen die Pläne der EU-Kommission, Lang-Lkw grenzüberschreitenden fahren zu lassen.
Bures argumentiert mit dem Weißbuch Verkehr, in dem eine umfangreiche Verlagerung auf die Schiene für alle Transporter über mittlere und lange Strecken festgeschrieben sei.
Zudem würde die Kommission von ihrer bisherigen Position abweichen. Die Kommission habe mehrfach erklärt, dass grenzüberschreitenden Fahrten mit Lang-Lkw gegen geltendes EU-Recht verstoßen.