• Stärkere regionale Ausrichtung bei Spargelvermarktung
• Herkunft Deutschland bestimmt das Spargelthema bei Landgard
• Durch Mindestlohn für Erntehelfer und zusätzlicher Bü-rokratie erwarteter Preisanstieg
• Deutsche Konsumenten sind Weltmeister im Spargel-verzehr
• Durchschnittsverzehr von Spargel in Deutschland liegt bei 1,3 Kilogramm
• Durchschnittspreis 2014 bei 6,11 Euro pro Kilogramm
Der erste Spargel aus Deutschland 2015 ist da! Bei einigen Landgard Produzenten, die Spargel im verfrühten Anbau auf beheizten Feldern produzieren, hat die Ernte und die Vermarktung bereits begonnen. In diesem Jahr wird mit einem Start in die Freilandsaison spätestens in der Kalenderwoche 16 gerechnet.
Mindestlohngesetz erfordert veränderte Preisgestaltung
Die Popularität des weißen Spargels ist ungebrochen, die deutschen Konsumenten sind nach wie vor Weltmeister im Spargelverzehr und konsumierten laut AMI 2014 rund 1,3 Kilogramm pro Kopf. Die Durchschnittpreise für Spargel konnten im vergangenen Jahr einen geringen Anstieg verzeichnen: 2014 lag der Durchschnittspreis bei 6,11 Euro pro Kilogramm.
Nach Aussagen vieler Landgard Anlieferer ist in diesem Jahr ein Preisanstieg im Zusammenhang mit der Mindestlohngesetzgebung unumgänglich. Die Spargelverbände gehen davon aus, dass der Spargel in der bevorstehenden Saison mindestens zehn Prozent mehr kosten muss, um die steigenden Produktionskosten in Verbindung mit dem Mindestlohn auch für Erntehelfer und der damit ver-bundenen personalaufwändigen Dokumentationspflicht für die Anbauer aufzufangen.
Die Spargelproduzenten setzen darauf, dass der Wunsch der Verbraucher nach regionalen, frischen Produkten weiter steigt und Handel und Verbraucher die gestiegenen Kosten in Ernte, Produktion und Administration mit einer Akzeptanz von höheren Preisen begleiten. Landgard setzt sich dafür ein, dass die hohe Qualität des Spargels aus den deutschen Regionen entsprechend kommuniziert und wahrgenommen wird.
Nationale Vermarktung – regionales Angebot
Landgard ist heute einer der größten Spargelvermarkter in Deutschland mit starkem Fokus auf regionale Ware. Dabei wird das regionale Angebot besonders herausgestellt. Die Vorteile von regionalem Anbau liegen auf der Hand und unterstreichen den Verbraucherwunsch nach Frische, Saisonalität und Geschmack.
Als einer der größten Spargelvermarkter mit Spargel von Erzeugerbetrieben aus vielen Regionen auf den regionalen und teilweise lokalen Märkten bietet Landgard dem Handel als Erzeugergenossenschaft ersthändigen Zugriff auf regionale Ware. Dazu gehört auch Regionalfenster-zertifizierte Ware. Landgard bietet verschiedenste Verpackungsformen vom losen Spargel bis zum 500-Gramm-Bund im Flow Pack an.
Die Erzeugergenossenschaft Landgard engagiert sich insbesondere für deutsche Produkte – und hier ist Spargel eines der wichtigsten – im Rahmen seiner Kampagne „Deutschland schmeckt“. In diesem Zusammenhang legt Landgard besonderen Wert auf die Regionalität. Der Verbraucher will wissen, woher sein Gemüse, insbesondere sein Spargel, kommt. Durch die Kampagne soll die Wertigkeit von deutschem Obst und Gemüse betont und der Absatz gefördert werden. Gleichzeitig entspricht Landgard mit „Deutschland schmeckt“ dem
Verbraucherwunsch nach mehr Informationen über die Herkunft.
Gerade bei Spargel spielt die Herkunft Deutschland sowie einzel-ne Regionen wie Brandenburg, Niederrhein oder das Rheinland eine große Rolle. In diesem Zusammenhang stehen gemeinsame Aktivitäten mit regionalen Spargelbauern und Genossenschaften in ganz Deutschland. Mit großem Engagement wird gemeinsam an der Akzeptanz, der Herkunft, Regionalität und auch Exklusivität aus den Regionen als Qualitätsmerkmal für deutschen Spargel gearbeitet. Ein Grund hierfür ist die wieder stärkere genossenschaftliche Ausrichtung von Landgard als Erzeugergenossenschaft mit der Kernkompetenz der Vermarktung deutscher Ware an nationale Handelsbetriebe.
Wichtigstes deutsches Freilandgemüse
Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes bleibt Spargel in Deutschland das mit Abstand wichtigste Gemüse aus heimischem Anbau. Die Anbauflächen seien um fünf Prozent gestiegen und machen mit ca. 25.000 Hektar rund 22 Prozent der gesamten Freilandfläche für Gemüse in Deutschland aus. Die Erntemenge von Spargel erhöhte sich 2014 um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf über 114.000 Tonnen. Über die Hälfte der deutschen Spargelflächen lag in den drei Bundesländern Niedersachsen (5.400 Hektar), Brandenburg (4.200 Hektar) und Nordrhein-Westfalen (4.100 Hektar). Von den Landgard Anlieferern werden für 2015 Flächenausweitungen gemeldet, so dass bei diesen Produzenten von einem Produktionsanstieg in 2015 von zehn bis 15 Prozent ausgegangen werden kann.
In den vergangenen Jahren lag der Anteil der Ausgaben für deutschen Spargel im Spargelmarkt bei 83 bis 84 Prozent. Im Jahr 2014 stieg dieser Anteil auf fast 88 Prozent an. Der Mengenanteil lag 2014 bei knapp 85 Prozent. Regionaler deutscher Spargel erreicht den Verbraucher häufig über den Ab-Hof-Verkauf oder die Wochenmärkte. Im langfristigen Trend verlieren diese Einkaufsstätten jedoch mehr und mehr an Bedeutung. Bei Spargel insgesamt konnten Discounter um einen Prozentpunkt zulegen und steigerten ihren Anteil an den Verkaufsmengen auf 23 Prozent. Der Verkauf über die Wochenmärkte geht tendenziell zurück, dieser liegt aktuell bei 18 Prozent. Die SB-Warenhäuser erreichten in den vergangenen Jahren einen Mengenanteil von sechs Prozent, die Food-Vollsortimenter lagen 2014 bei 14 Prozent.