Konjunktur im GaLaBau weiterhin stabil

von Bernhard Simon

Die Lage im GaLaBau zeigt sich mit Blick auf die Auftragslage stabil. Doch gleichzeitig schwächt eine schwierige gesamtwirtschaftliche Situation die Ertragskraft der Betriebe weiter. Angesichts des weiterhin eingetrübten Konsumklimas und der schwachen Baukonjunktur bewertet der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) die Ergebnisse der aktuellen Frühjahrsumfrage 2024 dennoch insgesamt positiv. 

An der aktuellen BGL-Umfrage nahmen 732 Mitgliedsbetriebe teil (24 Prozent mehr als im Vorjahr 2023/589 Betriebe). Das sind 17 Prozent aller 4.277 Mitglieder. Ihre Antworten zeigen, dass die optimistische Stimmung in der Branche sich im Vergleich zum Vorjahr leicht eingetrübt hat. Zwar ist die Auftragslage verglichen mit dem Vorjahr (und der Situation vor Corona) stabil. Allerdings schmälern die hohen Kostensteigerungen weiter die Ertragskraft der Betriebe.

Kostensteigerungen schmälern Ertragslage

BGL-Präsident Thomas Banzhaf  (Foto: Rottenkolber/BGL)

„Die Kostenbelastung im GaLaBau ist besorgniserregend. Wenn FDP-Chef Lindner dafür plädiert, kleine und mittlere Betriebe von Kosten zu entlasten, dann passt die drohende und völlig unnötige Mautpflicht für Werkverkehre des GaLaBau erst recht nicht ins Bild. Wir kämpfen auf allen politischen Ebenen dafür, dass sich im FDP-geführten Verkehrsministerium die Vernunft durchsetzt und wir in die vorhandenen Ausnahmeregeln eingeschlossen werden“, sagt BGL-Präsident Thomas Banzhaf.

Erträge sinken weiter/Auftragslage Stabil
„Wie beurteilen Sie die Ertrags-/Gewinnsituation?“ Auf diese Frage antworteten 46,2 Prozent mit „Entspricht den Erwartungen“ (2023: 50 Prozent); 46,6 Prozent sagten „verbesserungsfähig“ (2023: 43 Prozent) und 7,2 Prozent „unbefriedigend“ (2023: 6,8 Prozent). Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sagten im Frühjahr 2021 nur 30 Prozent der Befragten „unbefriedigend“ oder „verbesserungsfähig“.

Die Auftragssituation zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr stabil – mit Blick auf den Neubau und die schwierige Situation der Bauindustrie ein erstaunlich positives Ergebnis. So gaben die Befragten an, im Neubau und auch in der Pflege je 19 Wochen vollbeschäftigt ausgebucht zu sein (2023: Neubau – 21 Wochen; Pflege – 18 Wochen). Damit zeigt sich die Auftragslage auch besser als vor der Covid-Pandemie. Dies könnte ein Grund für den zwar gedämpften, aber immer noch erkennbaren Optimismus beim Blick in die Zukunft sein.

Aussichten für die Branche und den eigenen Betrieb
Bei der Frage nach den „Zukunftsaussichten“ ist die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr in der kurzfristigen Sicht stabil. Beim Blick in die langfristige Zukunft („die nächsten 5 Jahre“) von Branche und eigenem Betrieb zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr Optimismus:

„Zukunftsaussichten aktuelles Jahr“
Branche: 92,1 Prozent vergeben hier die Schulnoten 1 bis 3, mit Tendenz zur 3, statt zur 2 (2023: 90,5 Prozent, Tendenz zur 2).
Betrieb: Ähnlich wie im Vorjahr, bewerten die Betriebe ihre eigene Situation zu 92,4 Prozent mit 1 bis 3, dabei jedoch eher mit der Schulnote 3 als im Vorjahr (2023: 92 Prozent).

„Aussichten nächste 5 Jahre“ (langfristig):
Branche: 83 Prozent bewerten diese Aussicht mit den Schulnoten 1 bis 3 (2023: 80,3 Prozent).
Betrieb: 89,5 Prozent der Befragten vergeben hier die Noten 1 bis 3 – mit stärkerer Tendenz zur 1 und 2 (2023: 88,95 Prozent).

„Grün-Blaue Infrastruktur ist kein Luxus – sondern lebensnotwendig!“
BGL-Präsident Thomas Banzhaf: „Klimaanpassung durch grün-blaue Infrastruktur für die zukunftsfähige Schwammstadt ist kein Luxus, sondern lebensnotwendig! Das ist eine strategische Jahrhundertaufgabe, bei der auch in Zeiten knapper Kassen klar Kurs gehalten werden muss. Jetzt geht es darum, dass auf allen politischen Ebenen die Maßnahmen zur Anpassung unserer Städte an die Klimakrise als oberste Priorität und langfristig fortgesetzt werden. Konkret bedeutet das: Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung muss gerade jetzt dringend weiter vorangetrieben und umgesetzt werden – sonst werden unsere Städte schon in Kürze nicht mehr lebenswert sein.“  

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