Kommentar: Europa und die Flüchtlinge

von Bernhard Simon

Simon meint:

Wenn man sich die Probleme vieler Länder auf unserem Planeten anschaut, so kommt man als Bürger unseres Landes uneingeschränkt zu der Beurteilung, das es uns in Deutschland wirklich sehr gut geht. Schon seit 1945 haben wir keine Kriege mehr erleben müssen und leben gut und friedlich in einem sehr schönen und wirtschaftlich aufstrebenden Land. Mit viel Engagement haben die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen unser Land wieder aufgebaut und eine stabile Demokratie installiert.

Die Flüchtlinge, welche aktuell hier bei uns ankommen und denen es nicht so gut geht, sind größtenteils aus Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan oder Irak geflohen. Eine für uns unvorstellbare Perspektivlosigkeit und Armut treibt die Leute an. Die Infrastruktur in diesen Ländern ist beeinträchtigt oder einfach nicht mehr vorhanden weil große Teile dieser Länder durch Kriege zerstört wurde.

Die Terroristen des sogenannten IS (Islamischer Staat) ziehen mordend durch diese Länder und verbreiten Angst und Chaos. Eine furchtbare Situation herrscht auch in Afghanistan, wo die Taliban mit allen Mitteln versuchen den Staat ins Mittelalter zurückzuführen. In Syrien kämpft ein vom russischen Präsidenten Putin unterstützter Diktator gegen sein eigenes Volk. Wladimir Putin hat in diesem Land strategische Interessen und es ist ihm, so wie es aussieht, ziemlich egal wie viele Menschen dort sterben bzw. ins Elend gestürzt werden. Es geht also um Machtspiele, welche auf dem Rücken der Bevölkerung in diesen Ländern ausgetragen werden.

Bisher konnten wir uns das Geschehen in dieser Region aus der Ferne anschauen. Mit Ausnahme unserer Bundeswehr-Soldaten, die auch schon in Kampfhandlungen in Afghanistan verwickelt waren, haben wir uns die schwierige Situation in diesen Ländern lediglich in den abendlichen Nachrichten vom bequemen Fernsehsessel aus angesehen. Jetzt stehen plötzlich die Auswirkungen dieser Konflikte in Form von Flüchtlingen vor unserer Haustür. Diese Menschen suchen nach Lebensperspektiven und wollen endlich in Frieden, Sicherheit und Freiheit leben.

Jetzt schlägt die Stunde des deutschen Biedermannes und des braunen Mobs. Mit unerträglichen Sprüchen und Aussagen zu dieser Situation wird in den sozialen Netzwerken eine regelrechte Hetzkampagne gegen die Flüchtlinge losgetreten. Das haben wir doch schon einmal im „Dritten Reich“ erleben müssen. Viele unserer Mitbürger haben scheinbar aus der Geschichte nichts gelernt.

Und was ist mit der europäischen Solidarität? Es ist eine Schande wie sich Europa mit wenigen Ausnahmen in dieser wichtigen Frage verhält. Wenn man allein betrachtet wie der ungarische Präsident Viktor Orban die notleidenden Flüchtlinge behandelt, dann kommen mir Zweifel ob das mein Europa ist. Scheinbar funktioniert diese sogenannte Wertegemeinschaft nur wenn es ums liebe Geld geht. Menschlichkeit und Solidarität sind auf der Strecke geblieben. Alles wird dem Profitstreben untergeordnet.

Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat richtig entschieden, als Sie aus humanitären Gründen den Flüchtlingen aus Ungarn die Einreise erlaubt hat. Genau so richtig ist es jetzt die Grenzkontrollen wieder einzuführen, denn ohne Registrierung der Menschen würde auch bei uns bald das absolute Chaos herrschen.

Abschließend möchte ich noch folgendes zu bedenken geben:
Stellen Sie sich vor, wir hätten wieder Kriegsverhältnisse in Deutschland und unser Land würde im Chaos versinken. Die allgemeine Lage wäre instabil und unser Deutschland größtenteils zerstört. Wegen zunehmender Perspektivlosigkeit und Hunger müssten Sie in ein anderes Land flüchten. Wie wollen Sie in einem solchen Fall dann dort empfangen werden????

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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