Die GaLaBau-Branche erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Jahresumsatz von 6,84 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstumsplus von knapp 8 Prozent. „Für die GaLaBau-Branche war 2014 ein besonders erfolgreiches Jahr“, betont August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL).
„Die neue Bestmarke spiegelt den unveränderten Trend zum Bauen mit Grün wider, der auch im vergangenen Jahr nicht nachgelassen hat. Somit bestätigt der erneute Rekordumsatz, dass sich Grün als Symbol für das gute Leben in der Bevölkerung etabliert hat“, fügt Forster an.
Zurückzuführen ist das aktuelle Ergebnis vor allem auf den verstärkten Wunsch der Menschen nach einem grünen Umfeld in ihrer direkten Umgebung. „Die daraus resultierende Nachfrage nach Dienstleistungen rund ums Bauen mit Grün hat der Branche das jetzige Umsatzergebnis beschert. Hinzu kommt, dass die GaLaBau-Betriebe zwölf Monate ohne witterungsbedingten Arbeitsausfall arbeiten konnten“, freut sich Forster über das sechste Umsatzwachstum in Folge.
Die Umsatzentwicklung in der GaLaBau-Branche seit 2004. Im Jahr 2014 erzielte die Branche einen Jahresumsatz von 6,84 Mrd. Euro. Grafik: BGL
Rekord: Beschäftigtenzahl im GaLaBau steigt auf fast 110.000
Das aktuelle Rekordergebnis erzielten die 16.669 Fachbetriebe mit ihren insgesamt 109.267 Beschäftigten. Damit stieg auch 2014 die Zahl der Fachbetriebe gegenüber dem Vorjahr (16.522 Betriebe) um 0,89 Prozent. Bei der Beschäftigtenzahl konnte ein Anstieg um 5,52 Prozent auf 109.267 verzeichnet werden. Im Jahr 2013 waren 103.551 Personen im GaLaBau beschäftigt. Auch bei der Insolvenzquote der Branche ist die Entwicklung weiterhin positiv und lag bei einem Wert von 0,58 Prozent. Bei den über 3.515 Mitgliedsbetrieben des BGL lag die Insolvenzquote im vergangenen Jahr mit 0,37 Prozent wieder unter dem Vorjahreswert von 0,49 Prozent und unter dem Wert der Nichtmitgliedsbetriebe.
Marktanteil im Privatgarten-Bereich wächst auf fast 60 Prozent
Umsatztreiber der GaLaBau-Branche ist weiterhin das Privatkundensegment. Hier konnte die GaLaBau-Betriebe in 2014 erneut ein signifikantes Wachstum verbuchen. So stieg der Anteil des Privatgartenbereichs am Gesamtumsatz auf knapp 60 Prozent (59,25 Prozent) auf 4,05 Mrd. Euro und übertrifft damit das Vorjahresergebnis 3,56 Mrd. Euro um knapp 500 Mio. Euro. „Die Privatkunden bleiben weiterhin mit Abstand der stärkste Umsatztreiber der Branche. Wir beobachten seit einiger Zeit ein erhöhtes Investitionsbewusstsein für hochwertige Materialien bei den Kunden“, erläutert Forster. So bestellen Privatkunden u.a. vermehrt teure Betonwaren oder Natursteine in ausgefallenen, großen Formaten. Aber auch die Technik im Garten gewinnt immer mehr an Bedeutung, so dass Installationen für die Beleuchtung, Beregnung, aber auch die Automatisierung der Rasenpflege zunehmend nachgefragt werden“, fügt Forster an.
Umsatzpotential öffentliches Grün für den GaLaBau noch stärker ausbauen
Im Gegensatz zum Privatkundenbereich blieb der Umsatz im Segment des öffentlichen Grüns in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Auftraggeberstruktur nach Umsatzanteil in 2014 lag mit 17,4 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert (2013: 17,7 Prozent), real stieg der Umsatz jedoch leicht von 1,12 Mrd. Euro in 2013 auf 1,19 Mrd. Euro in 2014. Der Wohnungsbau machte 2014 einen Anteil von 9,26 Prozent (2013: 11 Prozent) aus. Die Industrie lag mit 5,5 Prozent einen halben Prozentpunkt unter dem Wert von 2013 (6,1 Prozent). Bei den Generalunter-nehmern wurde mit 4,9 Prozent gegenüber 2013 (4,6 Prozent) ein leichtes Umsatzplus verzeichnet. Sonstige lagen bei 3,7 Prozent (2013: 4,3 Prozent).
„Obwohl wir im vergangenen Jahr im Privatkundenbereich wiederholt ein Umsatzwachstum erzielt haben, sehen wir für die Zukunft im Bereich des öffentlichen und gewerblichen Grün ein ebenfalls großes Umsatzpotential. Angesichts der großen Herausforderungen, denen sich die Städte in der Zukunft ausgesetzt sehen, wird auch eine nachhaltige Stadtentwicklung mit lebendiger Vegetation immer wichtiger. Besonders bei städtebaulichen Maßnahmen mit lebendigem Grün wird deshalb die Nachfrage für landschaftsgärtnerisch geprägte Dienstleistungen und Know-how zunehmen“, ist August Forster überzeugt, der in diesem Zusammenhang auch auf die jüngste Entscheidung von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks verweist, die für die Städtebauförderung 2015 plant, besonders das Thema ‚Grün in der Stadt‘ stärker zu berücksichtigen. „Ein Erfolg, der auch auf die Charta Zukunft Stadt und Grün zurückzuführen ist, die, getragen von mittlerweile über 40 Unterzeichnern aus Wirtschaft und Gesellschaft, das Potenzial und den Nutzen von urbanem Grün aufzeigt“, so Forster.
Neuanlage von Grün bleibt auch 2014 stärkster Umsatzträger
BGL-Präsident Forster: „ Auch im Jahr 2013 war die Neuanlage von Grün wieder der stärkste Umsatzträger. Der Bereich stellte mit 77 Prozent Anteil am Umsatz erneut den Arbeitsschwerpunkt im Garten- und Landschaftsbau dar.“ Der Anteil am Umsatz bei der Pflege bestehender Anlagen ist gleich geblieben. Er machte 2014 mit 21 Prozent knapp ein Fünftel des Umsatzes aus.
Ausbildung zum Landschaftsgärtner weiterhin gefragt
Seit Jahren stellt der GaLaBau fast 70 Prozent aller Auszubildenden im Gartenbau. Der Grund dafür liegt zum einen in der anhaltend guten wirtschaftlichen Lage der Branche begründet und zum anderen in der vorausschauenden Tarifpolitik, die seit Jahren das Interesse an dem Beruf Landschaftsgärtner erhöht und besonders die Nachwuchskräfte im Garten- und Landschaftsbau im Blick hat. „Zudem steht der Branche mit dem Ausbildungsförderwerk des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) ein Instrument zur Verfügung, das die Ausbildungsbetriebe bei der Nachwuchswerbung, der Finanzierung überbetrieblicher Ausbildungsmaßnahmen und der Weiterbildung der Ausbilder unterstützt und somit die hohe Qualität der Ausbildung sicherstellt“, erklärt Forster.
Aus diesem Grund ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im hartumkämpften Wettbewerb um Nachwuchskräfte bei den gewerblichen Betrieben mit 6.623 (2013: 6.749) gleichbleibend stabil. Damit bilden die gewerblichen Betriebe knapp drei Viertel der angehenden Landschaftsgärtner aus.