Gartenbau in NRW durch Corona-Krise gefährdet

von Bernhard Simon

Die Corona-Krise spitzt sich in Deutschland weiter zu und wird sich in den nächsten Tagen und wahrscheinlich Wochen weiter verschärfen. Das wird auch Auswirkungen auf den Gartenbau in NRW haben.    

Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau in NRW. (Foto: Rainer Schimm)

Mehr als ein Drittel aller in Deutschland produzierten Blumen und Pflanzen kommen aus Nordrhein-Westfalen. „Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung der Betriebe wie Kurzarbeitergeld, Stundung der Sozialversicherungsbeiträge sowie Kredite sind im ersten Schritt richtige Entscheidungen und dringend notwendig“, so Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau in NRW.

NRW ist Gartenbauland Nr. 1

In NRW, dem größten Gartenbauland in Deutschland, sind von den Gärtnern für die nächsten Wochen Beet- und Balkonpflanzen für das Frühjahr produziert worden. Die Pflanzen können nicht wie andere Produkte gelagert werden, sondern finden jetzt den Kunden oder müssen eben entsorgt werden. „Hier geht es bei den meisten Gartenbaubetrieben um die Existenz, denn sie müssen in den nächsten acht Wochen das gesamte Jahreseinkommen erwirtschaften“, so Eva Kähler-Theuerkauf.

Engpässe bei Saisonarbeitskräften

Schon jetzt zeichnen sich Engpässe bei der Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften ab. Es steht nicht nur die Beet- und Balkonpflanzensaison an, sondern auch die Spargel- und Erdbeerernte. Hier können keine Erntemaschinen eingesetzt werden, sondern es muss alles per Hand vom Feld geholt werden. Hier fordert der Landesverband Gartenbau NRW flexible Arbeitsmöglichkeiten für Saisonkräfte und Aufhebung von Arbeitsverboten.

Grüne Oasen für die Bevölkerung erhalten   

Gerade in Krisenzeiten dürfen wir nicht vergessen: Blumen und Pflanzen in unseren Gärten und Balkone sind wichtige Elemente für unser aller Wohlbefinden. Gärten absorbieren Lärm, bieten Raum für Bewegung und stärken so das Immunsystem. Und Menschen erholen sich schneller in einem begrünten Umfeld zu Hause, da sie dazu einen persönlichen Bezug haben. Gerade in einer so nie dagewesenen Krise wie jetzt, in denen die Menschen zu Hause bleiben müssen, ist dies ein nicht zu unterschätzendes Element. „Unter diesen Aspekten ist es meines Erachtens wichtig, einen Weg zu finden, wie, unter Beachtung von präventiven Vorsorgemaßnahmen, der Verkauf von Blumen und Pflanzen weiter ermöglicht werden kann“, so Kähler-Theuerkauf.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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